Mein Leben, Lieben, Staunen, Genießen und Arbeiten auf Mallorca. Gedanken und Geschichten einer ehemaligen Journalistin, dann Aussteigerin, Gastarbeiterin, heute Therapeutin und Dozentin.
Mittwoch, 29. Dezember 2010
gute Vorsätze für 2011
Das nächste, frische Jahr ist im rasanten Anflug. Die Stunden rattern nur so in Windeseile dahin und sind ohne Frage gezählt. Für diverse Menschen ein richtig guter Grund, ihrem Erden-Dasein eine ganz neue Wendung geben zu wollen; einen Punkt zu setzen, unter dem, was war. Sich locker zu machen, mutig ans Werk zu gehen und: Vorsätze zu fassen, was das Zeug hält! So viele nehmen sich so viel vor, und wann sollte die Gelegenheit besser sein, als zum Jahreswechsel?! Getreu dem Motto "was ich schon immer alles besser und anders machen wollte", wird tief in die Kreativkiste gegriffen, um dann müßig herauszukramen, was eigentlich gar nicht so originell ist. Man nimmt sich vor, endlich auf seine Gesundheit zu achten und Kilos purzeln zu lassen. Man nimmt sich vor, mehr Sport zu treiben. Man nimmt sich vor, mit dem Rauchen aufzuhören. Die Klassiker eben. Es soll sogar Menschen geben, die sich vornehmen, endlich einmal ein gutes Buch zu lesen. Nun denn .... Das "Beste" an der ganzen Nummer der guten Vorsätze zum Happy New Year ist, dass man dann auch noch von sich selbst erwartet, diese meist ja öffentlich in der Silvesternacht verkündeten nagelneuen Aspekte seiner Selbst wahr werden zu lassen. Was für ein unsagbarer Druck! Ob das New Year damit wirklich auch happy wird? Ich bezweifel es. Sicher, manchmal mag gelingen, was man im Rausch und mit wehender Sektfahne an Persönlichkeits-Verbesserungs-Gerüchten in die Welt gesetzt hat, doch Hand aufs Herz: 24 Stunde später ist alles ganz, ganz peinlich ..... oder vergessen. Und es bleibt nur zu hoffen, dass es allen anderen eben so geht. Ich meine, das mit dem Vergessen. Und man nicht Wochen später mit einem sinnlosen "wolltest du nicht ...?" konfrontiert wird. Kennt man alles. Ich werde das reine, jungfräuliche Jahr jedenfalls erst gar nicht mit diesen Banalitäten beschmutzen. Und auch nicht mit Wünschen zukleistern. Gewünscht hab ich schon zu Weihnachten genug, das muss sich jetzt erst einmal alles setzen. Und das Universum wird alle kosmischen Hände voll damit zu tun haben, sollte es die Erfüllung meiner Wünsche als sinnvoll erachten und entsprechend in Aktion treten. Bleibt also noch das Erwarten. Was wird 2011 bringen? Was ich erwarte? Nichts. Rein gar nichts. Ich erwarte weder spannende Ereignisse, noch spirituelle Erlebnisse, noch wunderbare Begegnungen, noch Reichtümer, noch, noch, noch ..... noch nicht einmal Gesundheit, noch nicht einmal Liebe. Ich habe beschlossen, mich zum ersten Mal in meinem Leben so neutral wie möglich auf den neuen Abschnitt unserer Zeitrechnung einzulassen. Ohne Erwartungen. Ohne Druck. Und es stellt sich doch tatsächlich ein unbeschreibliches Gefühl ein, ein Schönes, das man Freiheit nennen könnte. Die Freiheit, einfach zu sein. Die Freiheit, jeden Tag wirklich zu erleben. Die Freiheit, mich überraschen zu lassen. In allem. War mir auch zunächst ein bisschen mulmig zumute, weicht doch dieses Quentchen Angst äußerst zügig einer unsagbaren Freude. Ich muss mir selbst nichts beweisen. Nicht in diesem, kommenden, wunderbar freien Jahr. Und wie wär´s? Selbst Interesse? Noch habt ihr die Chance, euch anzuschließen. Und wenn es das letzte ist, das ihr euch dann doch noch auf den letzten Drücker - im alten Jahr - vornehmt.
Samstag, 25. Dezember 2010
und er sprach zu mir .....
Und er sprach zu mir "Tue es jetzt." Keinen noch so winzigen Zweifel offen lassend. Keine andere Möglichkeit auch nur annähernd in Erwägung ziehend. Sanft. Bestimmend? Nein. Eine Tatsache formulierend! "Tue es jetzt." Mit seiner Stimme ... so wärmend. Und ich wundere mich ... fasziniert. So kraftvoll. Ohne ein einziges Wort zu sagen. Der Regen peitschte durch die Dünenlandschaft, und unter unglaublichem Donner und lautem Getöse jagden die weißgrellen Blitze über den tiefschwarzen Nacht-Himmel dem wogenden Meer entgegen. Gewaltig. Erschütternd. Derweil stand er dort. Unbeweglich. Aufrecht. Erhaben. Die Hände tatsächlich lässig in den Manteltaschen. Den schnittigen Hut tief in sein schmales, wenn auch ansonsten unkenntliches Gesicht gezogen. Ein granitgrauer Schatten in der Dunkelheit. Ich habe nicht den Bruchteil einer Sekunde an seiner Anwesenheit gezweifelt. Er war so unumstößlich dort, wie ich seine Worte vernommen hatte. Durch den Sturm hindurch, wenige Meter bis zu mir hinüber. Seine Stimme in meinen Ohren? In meinem Herzen. Und ich habe ihn verstanden, in einem Augenblick, bis in die Tiefen meiner Seele. "Tue es jetzt." Und ich handelte. Ohne zu zögern und allein im eigenen Interesse. Egoistisch? Unbedingt. Mit all meiner Lebensenergie. Mit einem Rest von allem, der viel mehr war, als ich zu hoffen gewagt hätte. Mit einer Kraft, von der ich überzeugenderweise behaupten kann, sie kein zweites Mal in diesem Erdendasein in mir freisetzen zu können. Doch in diesem einen Moment tat ich es. Im Sturm meines Lebens. In der Entscheidung, was aus mir werden sollte. Mann oder Maus? Ich reagierte so natürlich leicht, wie noch nie zuvor, ganz ich selbst, und ich behaupte, in dieser Millisekunde ... hätte ich ... noch mehr ... bewältigt. Unvorstellbar. Dabei wahr. Und während ich aufschaue, sehe ich ihn dort stehen. Beständig. Im Unwetter der Unwetter. Als ginge ihn das drumherum gar nichts an - bis auf mich. Nur wegen mir ist er anwesend. Und während mir gelingt, was mein Leben auf ewig verändern soll, ist er fort. Wie vom Erdboden verschluckt. Ohne einen Abschied. Und bleibt so sehr in meinen Gedanken, wie kaum ein anderer.
Dienstag, 21. Dezember 2010
was ich mir zu Weihnachten wünsche
Was ich mir zum Fest der Feste wünsche? Nun, da gibt es vieles .... so viele Dinge, die ich dem Weihnachtsmann gar nicht alle zumuten möchte, dem armen Kerl, hat eh schon genug zu schleppen! Und dann alles in dieser kurzen Zeit austeilen! Was die Post bei der bundesdeutschen schneegetriebenen Wetterlage noch nicht einmal als Bruchteilchen in mehreren Tagen an den Adressaten liefert, muss der Bärtige in Rot in einer Nacht unter die Weihnachtsbäume, in die Strümpfe und auf die Gabentische dieser Welt bringen. Und die armen Rentiere! Als Kind dachte ich übrigens immer, es wären Rennnnn-Tiere, mit ganz vielen "n"s, das war mir logisch, denn immerhin müssen diese sanften Geschöpfe blitzschnell den Schlitten mit dem Dicken hintendrauf und den Päckchen um die Welt ziehen! So will ich es zumindest auch den Tieren ganz, ganz leicht machen, und wünsche mir etwas, was sehr gewichtig ist, aber nicht viele Gramm aufzuweisen hat. Ich wünsche mir Hoffnung. "Die Hoffnung stirbt zuletzt!" hat mich mein Schwiegervater neulich wieder einmal erinnert, und es ist ja auch nicht so, dass ich komplett verzweifelt wäre. Aber ich wünsche mir ja nicht nur Hoffnung für mich, hatte ich das noch gar nicht erwähnt, ich wünsche mir Hoffnung für uns alle. Zu viel? Egal, es ist Weihnachten, da muss Santa Claus nun durch. Hoffnung ist, so denke ich, das wirklich wichtigste Geschenk für 2011, was wir einander mitgeben können. Mutig sind die Menschen um mich herum alle. Mutig und fleißig und kreativ und liebevoll .... na ja, liebevoll geht so. Sollte ich vielleicht noch umschwenken, vom Geschenk der Hoffnung zum Geschenk der Liebe? Oder geht auch beides? Gibt es denn ohne die Hoffnung überhaupt Liebe? Oder ohne Liebe - zu mir selbst, zum Leben allgemein, zu den Menschen um mich herum, zu meiner Arbeit, meiner Berufung ... - tatsächlich Hoffnung? Aus dem Bauch heraus entschieden: ich wünsche mir nun doch allem voran erst einmal Liebe, natürlich auch hier wieder für uns alle. Dann müsste alles andere klar gehen, oder? Aus der Liebe zu sich selbst heraus, kann man andere quasi mitversorgen. Liebe unters Volk bringen, sozusagen. Liebevoll mit anderen umgehen. Liebe verschenken. Liebe verkünden. Liebe wirken lassen. Ja, Liebe ist gut. Und wenn einem die Liebe keine Hoffnung macht, tja, daran denke ich jetzt gar nicht. Ich wünsche von ganzem Herzen Frohe Weihnachten, eine Zeit voller Liebe, und aus diesem Geschenk heraus ein ganz wunderbares, hoffnungsvolles 2011.
Freitag, 17. Dezember 2010
Eine Episode der Leidenschaft
Das Frühstück war gut. Ein bisschen Vollkorn. Nicht zu üppig, er ist schließlich nicht mehr der Jüngste, einer in den besten Jahren zwar, doch auch kein Freund von zu großen sportlichen Aktivitäten. Das Nötigste, ja. Mehr nicht, nicht in diesem Fall. Da bleibt einem nur die Mäßigkeit in kulinarischen Dingen, will man nicht Hüftgold tragen. Sein Coach hat ein Auge darauf, ohne mit der Wimper zu zucken. Er muss einfach geschmeidig bleiben. Nicht nur für sich selbst, auch für seinen Job als Schutzbeauftragter. Spezialeinheit, unter dem könnte er es nicht ertragen. Kleines Team, große Verantwortung. Geschmeidig und reaktionsschnell. Topfit muss er bleiben. Gerade jetzt, so viel steht fest. Auch den heißen, duftenden Kaffee lässt er morgens stehen. Aufregung geht auch ganz anders. Da ist er ein Kenner. Und das sein Blutdruck steigt, sein Herz rast, passiert seit Neustem aus einem ganz anderen Grund. Dagegen scheint er machtlos. Dafür braucht es kein Koffein. Dafür sorgt schon jemand ganz anderes. Sie ist um einiges jünger als er. Feuriges Temperament. Eine Rothaarige. Sie kam aus dem Nichts. Und auf einmal ist sie Teil seines Lebens, wie kaum jemand anderes zuvor. Unumstößlich. Sie fordert ihn heraus. Wieder und wieder. Mit ihren Anspielungen. Mit Zuckerbrot und Peitsche. Die Nacht hat er dann allein verbracht. Nach ein paar Stunden vor dem prasselnden Kaminfeuer, ihren samtweichen Körper an seinen geschmiegt. Momente der Stille. Der Einigkeit. Die Augen geschlossen. Kurze Momente. Kostbare. Danach nur Alleinsein. Die Nacht, um Abstand zu gewinnen. Und dann ein gutes Frühstück. Mit sich selbst und der Welt im Reinen, schlendert er weiter. Nichtsahnend, dass sie bereits wieder auf ihn wartet. Schon wieder! An der nächsten Ecke. Auch wenn er sich allein wähnt, sie ist immer in seiner Nähe. Ganz leise. Beobachtend. Um ihn dann wie aus dem Nichts mit ihrer Kraft zu konfrontieren. Er kann sie nicht hören, vielleicht könnte er sie erahnen, doch er gönnt sich den Luxus des frühen Morgens, lange vor Dienstantritt, seine Aufmerksamkeit frei zu geben. Und so fährt er blitzschnell, doch viel zu spät für diese, für ihre Geschwindigkeit, zusammen und zur Seite, und ihre Krallen jagen in seinen Schwanz, dass die Fellhaare fliegen. Er windet sich, er setzt alles daran, ihren Fängen zu entkommen, doch Sweets lässt nicht locker, was frisst der dumme Hund auch so ausgiebig, viel zu lange hat die Mieze hinter der Ecke auf der Treppe gelauert, um jetzt ihre Bhanu-Beute freizugeben! Ein kurzer Kampf, ein Fauchen, ein Winseln, zweimal Schütteln .... Ein Friedensangebot. ... und Hund und Katze traben Seite an Seite die Treppe hinunter, hinaus in den Garten, um das Haus unter ihren Schutz zu stellen. Ein neuer Tag. Neue gemeinsame Abenteuer. Und heute abend, so die Prognose, ein gemeinsames Kuscheln auf dem Sofa, sofern die Menschen Platz machen. Und sie machen.
Montag, 13. Dezember 2010
wir lassen wachsen
Die erste unangenehme Körperbehaarung, die mein Leben berührte, offenbarte sich in Form eines quasi eigentlich gar nicht vorhandenen Schnurrbarts, mitten im Gesicht meines ersten festen Freundes. Ein so ganz und gar unschöner, dabei mehr als leicht kratziger Flaum über seiner Oberlippe, an der es ansonsten gar nichts auszusetzen gab. Es stellte sich dann schnell heraus: Diese potentielle Bärtchen-Linie gefiel vor allem seiner Mutter, und meine Alarmglocken hätten sturm-läuten sollen, doch was soll´s, ich war jung. Zumindest zeigte er sich dann kooperativ, was meine Wenigkeit anging: "Ich rasiere ihn ab, aber nur, wenn du diese komischen weißen Häärchen an deiner Wange wegmachst!" kommt er mir dann immerhin entgegen. Touché. Diese Häärchen kurz vor meinem Haaransatz sind ein genetisches Erbstück meiner Mutter, und das daran etwas falsch sein könnte, war mir nie in den Sinn gekommen. Nun gut, immerhin hatte ich einen Deal. Und so erstand ich im zarten Alter von knapp 18 Jahren meinen ersten Rasierer. Oh mein Gott, höre ich die heute 12jährigen entsetzt aufstöhnen, so lange warst du Jungfrau? Ich meine im rasurtechnischen Sinne, natürlich. Und ja, war ich. Im Laufe der Jahre entdeckt frau dann so einiges, was sie wegrasieren kann, bei sich oder auch einem anderen. Und ich hätte es nie für möglich gehalten, dass Enthaaren ein so umfangreiches Thema sein kann! Zu meiner Studienzeit im alternativ angehauchten Marburg wurde ich dann belehrt, dass frau auf gar keinen Fall enthaaren "darf"! Das würde ihr Frausein total beschneiden, so die emanzipatorisch auf der Höhe weilenden Unihexen in ihren lila Latzhosen und selbstgestrickten, nur leider oft nicht selbstgewaschenen Turbomusterpullis, mit den immerhin passenden dicken Socken in Birkenstock. Große Güte! Was tun? Also immer schön die Arme nach unten und die rasierten Achselhöhlen bedeckt halten. Als Medienwissenschaftlerin hatte man es eh nicht leicht, unter dem Druck der Soziologinnen und Politologinnen ein wissenschaftliches Bein auf die Erde zu kriegen. Und wer macht schon ein Gruppenreferat mit einer Rasierten? Später wurde dann alles irgendwie lockerer gehandhabt, und auch den Herren der Schöpfung wurde ein Wachsen und Enthaaren an die männliche Brust gelegt. Tom Sellek, ade. Das war allerdings nur ein geschickter Schachzug der flachbrüstigen Jungs, behaupte ich mal, bei denen sowieso kein Haar zu rupfen war. So glaubten sie sich einfach wieder im Geschäft! Ha, weit gefehlt! Jedes Jahr im Frühling sprießen derweil die neusten Tipps und Trends ums Enthaaren, Rasieren, Wachsen auf dem bunten Markt der Cosmetik-Branche. Und was kommt sie uns dann jetzt mit diesem haarigen Thema, zur Winter-Weihnachtszeit, mögen meine geschätzten Leserinnen und Leser wohl denken. Ich verrate es auf der Stelle: ein neuer Trend holt uns ein und überholt uns vielleicht sogar bis zur nächsten Bikini-Saison. Frau lässt wieder wachsen, aber diesmal im "wir tragen wieder lang"-Sinne! Was sagt man dazu. So kämen die Unihexen doch noch zu ihrem angekündigten Emanzipations-Sieg in punkto Körperoptik. Und diesmal machen es uns die Schönen aus Hollywood vor! Ja dann! Diverse Schauspielerinnen, so ging es wie ein Lauffeuer durch die Weltpresse, bekennen sich zu ihrer Körperbehaarung und tragen Wildwuchs! Also, lieber Weihnachtsmann, schau mich nicht so skeptisch an, ich wünsche mir nun doch keinen Gutschein über eine Ganzkörperenthaarung wie jedes Jahr, sondern passend zum neuen Look einen rassigen, kuscheligen Baumwoll-Wildkatzen Schal mit Leopardenmuster!
Sonntag, 5. Dezember 2010
Das Vaterunser
Ich gehöre keiner Religion an und besuche Kirchen vorrangig meiner geliebten Buntglasfenster wegen. Ich gehöre zu keiner Sekte, noch nicht einmal zu einem Dachverband oder gar Sportverein. So ganz nebenbei, nur dem ADAC bin ich seit meinem ersten Führerschein-Tag treu, und dank meiner alten Autos habe ich auch öfter regen Kontakt zu den gelben Engeln, als mir lieb ist. Aber das ist ein ganz anderes Thema. Worum es mir geht: ich zähle mich selbst zu keiner Glaubens-Gemeinschaft und lege äußersten Wert auf meine Eigenständigkeit. Auch gerade deshalb bin ich von Reiki überzeugt, denn ich wurde gelehrt, dass die Würde des Einzelnen unantastbar ist. Dass eine Reikibehandlung oder Einweihung wie ein Satsang stattfinden sollte, wie eine heilige Begegnung, und das immer der Respekt vor dem, der sich mir anvertraut, das Maß ist. Aber auch das ist irgendwie ein anderes Thema. Worauf ich eigentlich hinaus will, ist, dass ich zwar nicht religiös bin, aber dennoch bete. Und zwar mit Vorliebe einen ganz alten, traditionsbehafteten heiligen Text: das Vaterunser. Alles andere als bibelfest, sind genau diese Textzeilen irgendwie bei mir haften geblieben und ich scheue mich nicht, zu diesen zu stehen. "Vater unser im Himmel", so beginnt das Gebet. Und ich verbinde mich mit einer höheren Macht. Ich würde sie auch "die Quelle von allem, was ist" nennen, oder den "Großen Geist", doch mir gefällt durchaus die Idee, einen väterlichen Aspekt wachend über mir zu haben. Jemanden, den ich um Hilfe bitten kann. "Geheiligt werde dein Name" - spricht nichts dagegen, mit Respekt (hier haben wir ihn wieder) dem gegenüberzutreten, dem ich mich ja jetzt anvertraue. Und schaut man einmal in die Runde: Gott hat Unglaubliches geleistet! Heiliges ohne Ende. Die Natur. Die Tiere. "Dein Reich komme, dein Wille geschehe" kann ich nur unterstreichen, denn der Gott, an den ich glaube, ist ein Liebender. Ein Gütiger. Ein Geduldiger. Und so viel mehr. Und ich schätze, sein Plan ist ein hervorragender. Es fühlt sich einfach so an. Nur, dass wir Menschen alles eben menschenmögliche tun, um diesen Plan platzen zu lassen wie die Seifenblase des Lebens. "wie im Himmel, so auf Erden", geht es weiter, und es erinnert mich an einen alten Freund, der vor Jahren zu mir sagte, halb traurig, halb belustigt: "alle hoffen, nach dem Tod, auf das Paradies, dabei sieht keiner genau hin und erkennt, dass wir bereits im Paradies leben! Hier auf der Erde. Jetzt." "Unser tägliches Brot gib uns heute", lass uns nicht hungern, gib uns einen Rat, uns vernünftig zu nähren, auch seelisch. "und vergib uns unsere Schuld" - an diesem Satz arbeite ich immer wieder, denn an Schuld glaube ich nur bedingt. Ich betrachte das Leben, auch dank meiner zahlreichen wunderbaren Lehrer, als großes Lern-Projekt, aber klar, schuldig im Sinne der Anklage sind wir alle öfter, als wir denken, und es tut gut zu wissen: egal, wie wir es wieder einmal verbockt haben, anderen gegenüber, aber auch vor allen Dingen uns selbst gegenüber, in dem wir uns nicht treu waren, liegt uns bildlich betrachtet eine liebende Hand auf der Schulter, die signalisiert, es ist ok. Und ich mache mit einem Seufzen weiter in meinem Leben. Mit dem Optimismus, die entscheidende Kurve zu kriegen. "Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern" funktioniert dann auch einfacher, wenn wir das, was uns durch andere widerfahren ist, als Lern- und Entwicklungsprozess betrachten können. Ganz ehrlich: Das macht die Sache an sich meistens nicht besser, aber das Loslassen gelingt. "Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen." Auch hier noch einmal: Hilf mir, mir selbst treu zu sein. Mich angemessen zu verhalten. Das Licht zu sein, das du in der Welt sehen möchtest. "Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit, Amen." So sei es. Ist doch eine runde Geschichte, finde ich. Für mich aktueller denn je. Und dieses Gebet ist pure Meditation für mich. Danach geht es mir immer besser. Dabei komme ich zur Ruhe. Ich wünsche euch allen, und sicherlich nicht nur in der Weihnachtszeit, den Mut zu beten. Eure eigenen Gebete zu finden und loszuschicken. Um Hilfe zu bitten. Um sich selbst zu überdenken. Um Hoffnung zu schöpfen. Und sei es nun mit einem alten Gebet oder in neuen Worten.
Freitag, 3. Dezember 2010
sinnliche Weihnachtstage
Besinnliche Weihnachten sind out - sinnliche Festtage total in! Na, da hab´ ich aber gerade noch mal Glück gehabt, dass diese unglaublich wesentliche Info nicht an mir und meiner kreativ-festlichen Advents-Lebensgestaltung vorüber gerauscht ist, ähnlich Santa Claus´ flinkem Rentier-Schlitten, den ich ja auch noch nie am sternenfunkelnden Weihnachts-Himmel entdecken durfte. Wie gut, dass es die Medien gibt! Und meine geschätzte Frauenfachzeitschrift, bei der ich mich jedes Mal aufs Neue wundere "Woher all dieses grenzenlose Wissen?!!!?" - und in Ehrfurcht eine ganze halbe Schweige-Sekunde innehalte ob der tiefen Weisheiten rund um das Weltgeschehen im Globalen und die menschliche Psyche im Speziellen! Zusammenfassend kann frau, die es gelesen hat, sprich ich, dazu verraten: Kerzen allein, dazu ein klitzekleines bisschen Parfum im Ausschnitt und ein süßes Lächeln sind nicht genug! Nicht in diesem Jahr, meine Damen! Doch keine Sorge, es folgt sofort die Aufklärung: "Morgen, Männer, wird´s was geben", so das heiße Versprechen an kalten Wintertagen, welches übrigens erst einmal wir, die Frauen, zu erfüllen haben, ja, auch bei uns daheim auf Mallorca, wo sich das Wetter momentan eher am feuchten Seattle orientiert als am Mythos des sonnigen Südens. Und ich sehe uns Frauen dieser Insel schon alle die Gummistiefel schwungvoll in die Ecke kicken, nichts wie raus aus den dicken Woll-Socken und schwupps in die HighHeels geschlüpft. Unsere leichteste Übung! Und "beim Mini" wird dann sogar Santa Claus schwach, den ich ja wie oben bereits erwähnt noch nie zu Gesicht bekam, aber hey, sollte ich ihn das erste Mal treffen, muss der erste Eindruck sitzen, oder etwas nicht? Gut sitzen wie die angepriesenen, scharfen Dessous, die die Weihnachtszeit versüßen sollen, ähnlich der frischen Leckerbäckereien und Gewürzkekse, die ich in der heimischen Küche so ganz nebenbei und mit Links aus dem Ofen zaubere. Während ich auf meinen Heels glänze, natürlich, und engelsgleich durch die Küche schwebe, den Duft von Vanillekipferln in meinen offenen Haaren. Damit nun das sinnliche Weihnachtszeit-Bild perfekt wird, nehme ich mir besonders in diesen Tagen unglaublich viel Zeit für mein weihnachtlich-glitzerndes Make-up, welches ich dankenswerterweise nach ein paar Seiten Blättern in meiner "sinnliche Weihnachtszeit-Bibel" praktisch erklärt und anschaulich bebildert vorfinde. Ein bisschen dick aufgetragen, denn das Kerzenlicht "schluckt" viel Farbe, wie die Profis wissen. Was macht da schon das leichte Brennen in den Augen, wenn bei all der besinnlichen - oh sorry: sinnlichen! Festtagsstimmung im Gefühlsrausch die Tränchen fließen. Pelz soll ja auch sehr sexy wirken, aber da ist bei mir dann wirklich Schluss. Meine vier Pelze rasen derweil spielend durchs Haus und ich muss höllisch aufpassen, rechtzeitig auf meinen Stöckeltretern Land zu gewinnen, um nicht vorzeitig zu Fall gebracht zu werden. Timing ist alles. Was die Herren der Stunde ihrerseits zum sinnlichen Weihnachtsspektakel beitragen sollten, folgt. Schließlich steht erst der 2. Advent vor der Tür, und es bleibt noch ein wenig Zeit zum recherchieren. Und die nächste Frauenfachzeitschrift erscheint zum Glück immer rechtzeitig, um uns auf die Wunder des Lebens im Globalen und die unerschöpflichen Möglichkeiten unseres inspirationswürdigen Dasein im Speziellen hinzuweisen ....
Sonntag, 28. November 2010
Gewicht verlieren durch Hypnose
Eigentlich ging es mir nur darum, mich insgesamt leichter zu fühlen, noch ein bisschen freier, so viel kann ich mal verraten. Und schwupps, rund acht Monate nach und mit meiner Hypnose-Eigenbehandlung, was nämlich auch sehr gut funktioniert, wiege ich um die zehn Kilogramm weniger. Und das ist für mich unglaublich viel, etwas, womit ich nie gerechnet hätte ... Man lege mal zehn Päckchen Hackfleisch nebeneinander auf den Tisch. Und "Huch"! Was mir an meiner federleichten Gewichtsabnahme am allerallerbesten gefällt, ist, dass ich mir nun viel bequemer die Winter-Stiefel schnüren kann! Im Sommer auf Mallorca, bei den FlippFlopps in allen Farben, fällt ja alles nicht so ins Gewicht. Und ich bin überrascht, wie einfach es war, unsere altersschwache Waage nun nicht mehr so strapazieren zu müssen (ihre Federn ächzen kaum noch). Dabei habe ich weder eine Diet gemacht noch Sport getrieben, so weit kommt es noch. Zumal ich ein gebranntes Kind bin, das mit den 1001 Dieten seiner Mutter aufwuchs. Und ich war ein moppeliges Mädchen, das unter den dürren Mager-Mitschülerinnen ordentlich zu leiden hatte. Dabei habe ich nie verstanden, was tatsächlich falsch an mir war. Mein Gewicht, musste ich lernen, aber Schwamm d´rüber, als Teenager war ich bei den Dünnsten im Team, und alles war wieder gut. Nun esse ich insgesamt genussvoll bewusster und dadurch auch irgendwie weniger. Bin viel schneller satt. Und äußerst zufrieden. Ohne geschmacklich auf der Strecke zu bleiben. Das finde ich perfekt für mich. Lustig ist, dass ich einige Lebensmittel, die ich früher gerne und alles andere als maßvoll genossen habe, nun noch nicht einmal mehr kaufen kann. Ich vergesse sie! Oder kann wörtwörtlich nicht zugreifen beim Angebot im Supermarkt. Und ich habe in den vergangenen Monaten auf nichts verzichtet. Wir haben im Sommer lecker gegrillt. In Mailand habe ich mir meine heißgeliebte Lasagne schmecken lassen, an drei Tagen hintereinander, und erst einmal das Eis! Doch stopp! Ohne falsche Hoffnungen zu erwecken: ich habe natürlich nicht mehr gegessen als früher! Sondern unter´m Strich ordentlich weniger. Und bin durch Mailand gelaufen. Es gibt ja den Ausspruch: "Sie kann essen, was sie will, sie nimmt nie zu! Aber ich Ärmste schaue ein Stück Schokolade nur an, und habe drei Kilo d´rauf ...." Ach ja? Ich behaupte mal: von nichts kommt nichts. Und wer gerne viel und üppig essen möchte, und danach keinen 20-Kilometer-Sprint absolviert, kann relativ sicher damit rechnen, zuzunehmen. Punkt. Das stoppt auch die Hypnose nicht. Und keine Wunderpillen. Bei meinem geliebten Ehemann ist in den vergangenen Monaten sogar noch mehr geschehen. Er bringt locker und leicht vierzehn Kilo weniger auf die Waage. Und ich musste ihm tatsächlich schwören - bei allem, was mir hoch und heilig ist!!! - ihm nicht die Freude am Essen wegzuhypnotisieren! Was haben wir gelacht! Seine ersten vier geschmolzenen Pfunde hat er dann erst einmal gar nicht vermisst, sozusagen. Als er sich dann irgendwann wieder einmal auf die Waage stellte, und das Resultat seines Sich-Nicht-Bemühens sah, fand er die Idee mit der Hypnose dann auf einmal richtig gut. Männer! Auch bei meiner Freundin hat unsere gemeinsame Arbeit im Oktober mit Hypnose, Reiki und Massage zu "weniger ist mehr" geführt, und sie ist nun auf dem besten Wege zu ihrem Wunschgewicht. Sie hat wunderbar mitgespielt, auch einige Hürden genommen, war sehr, sehr tapfer, hat sich noch besser beobachten gelernt und dann das zum Einsatz gebracht, was wir bei ihrem Wohlfühlprogramm entwickelt haben. Speziell auf sie zugeschnitten. So macht Arbeiten Spaß. Bei all dem war mir mein eigenes Gewicht vor einigen Monaten gar nicht zu viel. Es war gar kein Thema. Klar, ich hätte gerne ab und zu besser in eine tolle Jeans gepasst oder ein Kleid getragen, was mir damals nicht stand und nun perfekt über meinen Körper rutscht, ohne zu zwicken. Unbequemes Zwicken mag ich gar nicht. Aber es hat mich in keinsterweise belastet, mein Gewicht, und ich bin nach wie vor der Meinung, dass jeder Mensch sein ganz persönliches Wohlfühlgewicht ausleben sollte. Und dass das legitim ist. Solange die Gesundheit nicht darunter leidet. Wäre schade. Ich finde auch nicht, dass dünn immer gleich schön ist. Dazu gäbe es eine üppige Menge Gegenbeispiele. Ich möchte das Gewicht mit mir herumtragen, das aktuell zu mir passt. Mich damit wohl fühlen. Leicht. Egal, was andere davon halten. Und bei all dem haben mir die Hypnose und natürlich immer wieder Reiki sehr geholfen. Empfehle ich gerne weiter!
Samstag, 27. November 2010
Das Spiel des Lebens
"Spiel des Lebens" hieß ein Brettspiel, bei dem ich als kleines Mädchen das Glücksrad drehen durfte, in der Hoffnung, eine Reichtumskarte zu ergattern, auch eine Gesundheitskarte, die mich einfach so eine Runde ohne Würfeln weiterbrachte, doch wenn ich Pech hatte, kam ich - ähnlich wie bei Monopoly - direkt ins Gefängnis, musste zwei Spiel-Runden aussetzen, und zack! hatte ein anderer die Nase vorn. Nun, fast so wie im richtigen Leben. Zum Glück war mein größtes polizeilich registriertes Vergehen in meiner angenommenen Realität bisher ein Strafzettel für überhöhte Geschindigkeit, und das mit meinem alten VW-Bus, ich kann also nicht wirklich sooooo viel zu schnell gewesen sein. Das Brettspielen habe ich nie wirklich in mein Leben integriert, weder als Teenager noch als großes Mädchen, ich hatte immer sonst etwas zu tun, oder auch einmal nichts: ich halte das vor-mich-hin-Träumen und Wolkenbeobachten für einen herrlichen Zeitvertreib, bei dem mir noch nienienie langweilig geworden ist. Die Zeit vergeht, und so wurden aus den Brettspielen von vorvorgestern die online-Spiele von heute. Auch nicht meins. Und so verfolge ich mit unglaublicher Faszination die Entwicklung unter meinen Mit-Menschen, die sich momentan mehr den Spielen der virtuellen Welt zu widmen scheinen, als ihrem tatsächlich angedachten Leben. Oder ist das das Leben? Und ich habe den Startschuss nicht gehört? Egal, ich bin eben fasziniert davon, wie jemand Stunden vor dem Computer in seiner Zweiten Welt zubringen kann, und nicht weiß, ob draußen vor der Tür die Sonne scheint oder die Blätter fallen. Alles ist prima, was einem Spaß macht, ohne einen anderen zu verletzen, finde ich, und so kann natürlich jeder seines eigenen Glückes Schmied sein, ob hier draußen, oder dort drinnen, in der Welt der bits und bytes. Wer lieber vor dem Bildschirm joggt, als flott im tiefen Sand der Playa zu walken, lässt eben mehr Platz für die, die dort draußen leben. Und wer in seinem online-Spiel eben ein supersexy Männer-Modell sein möchte, anstatt sich über seinen stetig wachsenden Bierbauch Gedanken zu machen - im Draußen - hat ja zum Glück die Wahl. Lachen muss ich wirklich aus tiefstem Herzen, wenn man sich ein Computerprogramm zulegt, um gemeinsam mit dem Partner etwas zu unternehmen, zum Beispiel Sport zu treiben. Was ist aus den guten alten Laufschuhen für Wind und Wetter geworden? Aber auch hier gilt ohne Frage wieder: jeder wie er mag! Was ich dann aber wirklich ganz, ganz eigenartig finde, ist, wenn meine Mit-Menschen sich eine große Tierfarm online anlegen, diese immerhin ja auch pflegen müssen, wenn auch nur per Mausklick, aber trotzdem zeitintensiv, die eigenen Hunde aber seit Monaten keinen Strand, kein Feld, keinen Baum außerhalb des heimischen Minigärtchens in der richtigen Hundewelt beschnuppern durften, weil Herrchen oder Frauchen nicht den Computer aus den Augen lassen können. Also, ich habe heute morgen auch schon gespielt, und zwar "Bad Cat jagd die tanzenden Phalangen"! Dazu ist unsere Mini-Mieze rasant über die Bettdecken-Landschaft geflitzt und ich musste rechtzeitig meine Finger in Sicherheit bringen! Ein atemberaubendes Unternehmen, bei dem die Reaktionsgeschwindigkeit an die Schmerzgrenze stößt. Klar, online sähen meine Hände jetzt natürlich zarter, weniger zerkratzt aus, aber das Gefühlsspiel im potenziell echten Leben hat trotzdem was: Lebendigkeit, die ich nicht missen möchte. Und wenn es mich packt, gehe ich nachher sogar noch an die frische Luft und führe meine echten Hunde, meine Zaubertiere des wahren Hier und Jetzt, zum Pipi-Machen an ein richtiges Bäumchen .....
Dienstag, 16. November 2010
Schenken ist schön!
Schenken ist schön! Und beschenkt zu werden ebenso. Eine noch frische Begebenheit aus meinem Leben: Gestern morgen hat mir mein wunderbarer Ehemann den "Schlüssel zu seinem Herzen" verehrt. Ein Geschenk "einfach so" und dann natürlich nicht nur einfach so, denn bildlich betrachtet habe ich diesen ja bereits seit fast 12 Jahren, diesen einen Schlüssel, doch nun trage ich ihn auch noch an einem weichen Seidenband um meinen Hals. Als ganz bezauberndes, silbernes Schmuckstück - einen greifbaren und nicht allein innerlich fühlbaren Schlüssel mit einem Silber-Herzen und zahlreichen zierlichen Steinchen, funkelnd schön wie kleine Sterne. Herrlich romantisch und - aber ja! und bitte immer wieder - mit einem Hauch von Üppigkeit, gepaart mit Gefühlen, Gefühlen und noch mehr Gefühlen; und dieser feine Schlüssel-Anhänger liegt nun zart auf meiner Haut, erinnert mich an das Lieben und Geliebtwerden, und bevor es jetzt tatsächlich aus dem Laptop tröpfelt, komme ich zum Punkt: ein Geschenk, das meine Lebensfreude intensiviert. Mich noch ein Stückchen glücklicher macht. Ja mich berauscht, oh: halt und stopp, jetzt schweife ich doch glatt wieder zu sehr ab. Obwohl das ja nun wirklich nichts macht, ich finde Glücksgefühle nicht nur himmlisch, sondern bis in die letzte Instanz hinein lebensnotwendig! Wenn man sie nicht tatsächlich über andere braucht, sondern sie auch prinzipiell in sich findet, das versteht sich esoterisch betrachtet wohl von selbst. Ein Geschenk aus tiefstem Herzen von einem Menschen, der nichts dafür verlangt, keine Gegenleistung, kein "wenn - dann", und noch nicht einmal, dass man sich so sehr freut, wie ich es in diesem Falle tue: so ein Geschenk, ein wahres Geschenk, gehört für mich zu den bedeutensten Dingen des Lebens. Zu schenken, obwohl kein Geburtstag gefeiert wird, obwohl noch kein Weihnachten ist, obwohl kein Jubelfest ins Haus steht, macht das perfekte Schenk-timing aus. Nun denn, wenn es dann zufällig mit einem Festtag zusammenfällt, soll mir das mehr als recht sein. Ich finde es schön, Weihnachten das zu verschenken, was von Herzen kommt. Um anderen eine Freude zu machen. Um jemanden ganz Besonderen zu ehren! Damit zu sagen: es ist ein Wunder, dass es dich gibt. Egal, ob du mir dafür dankbar bist, ich bin dankbar für dich. Und wenn es nun richtig ordentlich aus dem Computer tröpfeln sollte, dann soll es eben! Ich sehe bereits die Gegener des Weihnachtsfestes vor meinem inneren Auge die Stirn runzeln und empfehle ihnen spontan die geniale Muppets-Weihnachtsgeschichte! Oder Dickens zu lesen. Walt Disney Pictures produzierte und erzählte "A Christmas Carol" von Charles Dickens nach und lässt nun seit 1992 die Geschichte um Ebenezer Scrooge in der Welt der Muppets geschehen. Ein Puppentrickfilm. Ein Klassiker. Der verbitterte und geizige Geschäftsmann Scrooge wird von seinen Mitmenschen gefürchtet und gehasst, ist ein einziges Ekelpaket und suhlt sich in seinem Geiz. Besonders unter seiner Hartherzigkeit zu leiden haben sein Gehilfe Bob Cratchit und dessen Familie. In der Nacht vor dem Weihnachtsfest besuchen Scrooge endlich einmal die drei Weihnachtsgeister, um ihn ordentlich wachzurütteln, und sie führen ihm anhand der Weihnachtsfeste seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft schonungslos seine Fehler und Versäumnisse vor Augen. Durch die Besuche der Geister erwacht, erkennt Scrooge die wahre Bedeutung des Weihnachtsfestes. Und schwupp, er verwandelt sich in einen herzlichen und nächstenliebenden Menschen. Um des Gebens Willen. Um der Menschen Willen. Ende gut, alles gut. Und noch einmal sage ich frei heraus: schenken ist schön. So viel bleibt noch zu erwähnen: Zweckgebundene Gaben allerdings finde ich total anstrengend. "Wenn du brav bist, bekommst du ..." verursacht mir Übelkeit. Auch Geschenke als Entschuldigung mag ich nicht. Ein Geschenk muss gar nicht mehr sein als ein Geschenk. Es darf gar nicht mehr sein, sonst ist es schließlich kein Geschenk mehr, sondern ein Einkauf, eine Bestechung. Ein Geschenk ist etwas, was ich nicht erwarte. Und während ich so rein gar nichts erwarte, den Tag als solchen genieße, mich selbst bereits dadurch beschenkt habe, dass ich es mir gut gehen lasse, so wie es mir momentan möglich ist, während all dieser Zeit des nicht mehr Wollens oder Brauchens, geschieht, was mich lächeln lässt, was mich glücklich macht, und ein weiteres Geschenk kommt mir auf meinem Lebensweg entgegen .....
Samstag, 13. November 2010
Ein Brief aus der Zukunft
Ist ja noch ein bisschen hin, lässt aber nicht mehr allzu lang auf sich warten: der Jahreswechsel steht quasi schon in den Startlöchern. Ein altes Jahr geht, ein neues Jahr kommt, und obwohl ja ganz realistisch betrachtet gar nicht so vieles anders ist, vom letzten Dezembertag auf den ersten Januar, werden wir bereits jetzt schon vielerorts darauf hingewiesen, nicht zu schludern wie bisher, sondern sinnvollerweise heute und am besten gestern die neuen Vorsätze für das kommende Jahr zu formulieren. Schließlich soll alles anders werden, oder zumindest doch bitte ganz viel besser. Oh Gott, wie anstrengend. Würde ich mich darauf einlassen, was in den einschlägigen Frauenfachzeitschriften an uns alle herangetragen wird - und ich schwöre, ich lese mittlerweile nur noch die Überschriften im Vorbeischlendern, na ja, meistens .... - wäre ich vom vielen Beschließen und Bessermachenwollen schon so unendlich müde, geradezu altersschwach wie gefühlte 100 Jahre mindestens, um das ganze nächste Jahr komplett zu verschlafen. Wäre doch schade um 2011. Um aber nun nicht gänzlich tatenlos mein Leben in die Hände des Universums zu legen und mich einfach frei in die frisch angelegten 12 Monate fließen zu lassen, hole ich zumindest meinen Schreibblock und einen fröhlichfarbenen Stift, der leicht und locker in meiner Hand schwingt, aus der Schublade - so etwas geht natürlich nicht am Computer (ich weiß jetzt aber nicht wirklich, warum, muss etwas Energetisches sein) - und schreibe mir selbst einen Brief aus der Zukunft! Genau! Das hat schon öfters prima funktioniert. Und in diesen Brief schreibe ich hinein, was ich zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft erreicht haben werde. Ungefähr so: Mit "Liebe Susanne" gehts los, denn ich will ja weiterhin nett und höflich zu mir sein. Dann weiter: "Heute ist der - sagen wir mal - 12. Oktober 2011! Bisher hattest du, liebe Susanne, ein ganz wunderbares Jahr, ein fantastisches Jahr, und das wird in den kommenden Monaten (also Oktober, November und Dezember 2011) noch viel, viel besser!" So, der Anfang wäre damit zufriedenstellend geschafft. Mein Brief aus der Zukunft an mich selbst hat eine würdige Einleitung. Nun ins Detail: "Du (also ich) lebst immer noch mit deinem wunderbaren Ehemann Markus (ganz wichtig, alles genau benennen, damit das Universum gleich versteht, worauf ich hinaus will) in deiner Wahlheimat auf Mallorca, mit Blick auf das Meer, und ihr seid super glücklich miteinander (wieder ein wichtiges Detail). Ihr seid kerngesund, die drei Hunde und die eine Mieze ebenfalls, und alles ist ganz herrlich." Bevor nun das Universum raunt "ja und was willste nun genau????" kann ich im großen Stil ausholen. Ich will natürlich finanziell wohlhabend sein. Erfolgreich. Meinen Frühstückskaffee weiterhin ans Bett gebracht bekommen. Ich wünsche mir ein glückliches Lächeln auf meinem Gesicht, und auch gleich mit für meinen wunderbaren Ehemann. Ich wünsche mir ausnahmslos (!) nette Menschen in meinem Laden. Und so weiter, und so weiter ..... nur nichts vergessen. Und weil ich auch sehr gerne überrascht werde, überlasse ich dem Universum natürlich auch einen gewissen Spielraum. Das hat mir bereits das eine oder andere Bonbon meines Lebens beschert, weil ich mir selbst gar nicht so viel zugestanden hätte, wie ich schließlich bereichert worden bin. Da wird man zum Fuchs, wie ihr merkt. Wer es mir nachmachen möchte, mit seinem Brief an sich selbst aus der Zukunft, sei daher ermutigt, gnadenlos auf den Putz zu hauen. Sich hemmungslos in diesem Schreiben auszuleben. Sich zu erlauben, alles Glück aus dem Vollen zu schöpfen! Und sich gut zu überlegen, was er tatsächlich wünscht. Tatsächlich haben will. Denn - und davon gehe ich aus - sollten all diese Wünsche, die ich habe und losschicke, auch in Erfüllung gehen, ist es wohl mehr als sinnvoll, wenn ich dann auch damit umzugehen weiß. Und nun euch superviel Spaß beim Zukunftschreiben!
Freitag, 12. November 2010
Gerade heute sorge dich nicht!
Gerade heute sorge dich nicht! Na super. Wer sich das überlegt hat, muss definitiv steinreich gewesen sein. Und bildschön. Und vollkommen gesund, richtig fit und geschmeidig. Und natürlich beliebt. Vor allem geliebt. Erfolgreich, ohne Einschränkung. Glücklich eben. Rundum. Oder vollkommen verrückt? Oder vielleicht auch weise ..... Denn - Hand aufs Herz - wer von euch hat schon einmal tatsächlich eine Lösung in seinem Leben herbeigerufen, eine Rechnung bezahlt, einen Menschen gerettet, sich selbst errettet, durch die bloße und erschöpfende Handlung des Sich-sorgens? So. Da haben wir´s. Es muss da also noch etwas ganz anderes geben. Etwas, was das Sich-sorgen quasi auflöst. Keine Sorge, wir entschlüsseln das jetzt. Was ist denn im Angebot? Handeln. Kein Aktionismus, bitte. Handeln beispielsweise kann sehr erfolgsversprechend sein. Falls es zielorientiert ist. Ja, Handeln geht, Sich-sorgen geht nicht. Handeln im kreativen Sinne geht auch. Oder in Ruhe nachdenken, das geht auch. Das kann äußerst effektiv sein. Also Handeln ja, Sich-sorgen nein. Und Abwarten? Ja, Abwarten geht meistens auch, zumindest im bestimmten Rahmen. Und manchmal löst sich etwas in nichts auf, manchmal kommt etwas gar nicht zustande, und alles Sich-sorgen wäre glatt weg umsonst gewesen, hätte man sich auf dieses vernichtende Gefühlchen eingelassen. Energieschwund wäre vorprogrammiert. Also, Abwarten ja, Sich-sorgen - wieder einmal - besser nicht. Ehrlich zu sich sein und die Konsequenzen seines Tuns und Handelns uneingeschränkt akzeptieren und tragen? Oh ja, das gehört absolut auf die must-do-Liste, auf der Sich-sorgen nun tatsächlich nichts mehr zu suchen hat. Positiv denken? Und wie! Das geht auf jeden Fall, muss zum Glück auch nicht logisch begründet sein, was dem Prinzip Hoffnung sehr gelegen kommt. Sich ein bisschen sorgen geht auch nicht, denn wenn man schon einmal dabei ist, beim Sich-sorgen, meine ich, eskaliert es eh meistens, und darauf wollen wir es ja nun nicht mehr ankommen lassen. Also letztendlich doch: Gerade heute sorge dich nicht. Nicht etwa, weil es sich superspirituell anhört oder weil es wirklich kluge Menschen gelehrt haben, weil es zu den Reiki-Lebensregeln gehört und bereits unendlich vielen Menschen ein weiser Rat zur rechten Zeit war. Sondern weil es unabstreitbar logisch und sinnvoll ist! Und falls das Sich-sorgen gerade im Moment noch nicht 100 Prozent funktioniert, noch nicht wie geschmiert zu gehen scheint, bitte unbedingt üben! Und vor allem die Entscheidung treffen, es mit oben erwähntem Handeln zu probieren, mit Kreativität, mit positivem Denken, mit Hoffnung. Und jetzt lehne ich mich gewaltig aus dem Fenster: mit Freude! Uuuuh! Dann müssten wir eigentlich genug zu tun haben, um gar nicht mehr zum Sich-Sorgen zu kommen.
Donnerstag, 4. November 2010
Die magischen Momente des Lebens
Magische Momente gibt es viele. Einige von ihnen sind superschön, andere allerdings furchtbar traurig, aber dennoch: ich habe die Erfahrung machen dürfen, dass alle, und wirklich alle magischen Momente in meinem Leben, zum guten Schluss ihre Daseinsberechtigung bekommen und meine Akzeptanz hervorgerufen haben. Auch, indem ich an ihnen wachsen und lernen durfte. Das ging manchmal ganz schön schnell, in anderen Fällen habe ich lange Jahre gebraucht, um sie schließlich für mich auf den Punkt zu bringen. Den Punkt hinter dem einen magischen Moment, der zum Beispiel etwas zu Ende gehen lässt. So wie der magische Moment des unwiederbringlichen Abschieds. Die Sekunde, in der mein Vater seinen letzten Atemzug auf dieser Welt tat. Und während ich im kleinsten Detail spüren konnte, wie mein Herz brach, genau in diesem Moment, der kein Zurück offen hielt, war mir gleichzeitig die absolut konturenlose und nicht zu greifende Bedeutung dieses einen Augenblicks bewusst. Für später einmal ...? Damals hatte ich noch keinen Sinn für Reiki, aber mit meterhoher Wahrscheinlichkeit hat mich dieser besagte Moment auf meinem Reikiweg exakt hierher begleitet. Meinen Vater sterben zu sehen und bei ihm sein zu dürfen, seine Hand in meiner, raubte mir damals nicht nur die Kraft, sondern auch das Vertrauen - das später vielfach zu mir zurückkam. Auch durch Reiki. Ein ganz anderer magischer Moment - ein maßlos glücklicher und turbointensiver Augenblick mit herrlich wackeligen Knien und einem nicht gerade intelligenten Grinsen auf dem Gesicht, wie ich im Nachhinein vermute - war die erste Begegnung mit meinem wunderbaren Ehemann, bei der wir beide, wie sich später herausstellte, bis ins Detail dasselbe Empfinden hatten wie der andere, es nur zu diesem Zeitpunkt "natürlich" noch nicht aussprechen konnten. So viele magische Momente in einem Leben! In meinem Leben. Eine gute Nachricht. Ein unerwartetes Wiederfinden. Erkennen. Ein Geschenk des Lebens an das Leben. Auch ein unvergesslicher Sonnenuntergang. Eine bewusste Entscheidung. Ein Hochgenuss. So Vieles und Verschiedenes. Hier und jetzt bin ich dankbar für die wirklich große Summe meiner persönlichen magischen Momente. Und auch für die Schnittmenge, die Mischung aus den schönen und den tragischen Situationen. Und ich schwöre, ich möchte keinen von ihnen missen. Sicher, ich hätte mir in meinem Leben schon ein paar Dinge so ganz anders gewünscht. Aber die magischen Momente reißen das raus. Sie sind einfach durchdacht, wenn man so will. Sie lassen uns nicht nur die genialen Hochgefühle genießen, wenn wir über alle Grenzen hinaus glücklich sind, sondern bringen mir meinen inneren Frieden, wenn es hart auf hart kommt. Glück für mich. Eine Glanzleistung des Universums .....
Montag, 1. November 2010
Ja zum Engelrufer
Absolut, dies hier ist ein durch und durch subjektiver Werbetext. Darauf lege ich sogar Wert. Aber auch ein ganz persönliches Statement meinerseits. Ein wesentlicher Teil meiner Lebensgeschichte, der mir tatsächlich erst nach und nach in dieser Form bewusst wurde, als in den vergangenen Jahren Engelrufer in Spanien immer populärer wurden und auch in unserem Internetshop (samakishop.com) zum beliebtesten Artikel avancierten, und sich so viele Menschen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den USA, Südamerika, uws davon begeistern ließen und lassen .....
Engelrufer sind wunderschöne silberne Schmuck-Anhänger für Ketten, Armbänder und Schlüsselbunde. Es gibt sie in vielen verschiedenen Größen, und immer ist eine Kugel mit einem feinen Klingen im Inneren der Ausgang. Das macht den Engelrufer zum Engelrufer. Mittlerweile gibt es auch Herzformen drumherum, Verzierungen mit Edelsteinen, moderne Varianten in Schwarz, Pink oder Lila. Wir selbst arbeiten Armbänder nach Kundenwünschen. Und dann der Engelrufer mit silbernen Engelflügeln oben auf (Quelle: samakishop.com).
Filigrane Muster und bezaubernde Handarbeit machen den Engelrufer zu einem wunderschönen Schmuckstück. Vor Jahren noch unter dem Begriff "Symbol-Schmuck" zu finden, heute auch als "Statement-Schmuck" bezeichnet. Das Produkt in seiner Basis gibt es bereits seit langen, langen Jahren als schlichte, glatte Kugel. Der Klassiker, sozusagen. Und so einen habe ich mir vor über 20 Jahren gekauft, als es mir wahrlich nicht gut ging.
Engelrufer sind wunderschöne silberne Schmuck-Anhänger für Ketten, Armbänder und Schlüsselbunde. Es gibt sie in vielen verschiedenen Größen, und immer ist eine Kugel mit einem feinen Klingen im Inneren der Ausgang. Das macht den Engelrufer zum Engelrufer. Mittlerweile gibt es auch Herzformen drumherum, Verzierungen mit Edelsteinen, moderne Varianten in Schwarz, Pink oder Lila. Wir selbst arbeiten Armbänder nach Kundenwünschen. Und dann der Engelrufer mit silbernen Engelflügeln oben auf (Quelle: samakishop.com).
Damals hatte ich noch nichts von Reiki gehört, meiner heutigen Liebe, der ich auch beruflich nachgehe. Esoterik als solche war mir fremd. Ich gehörte (und gehöre) keiner Religion an. Ich hatte viel mehr damit zu tun, zu überleben.
Nicht, dass ich massiv körperlich krank gewesen wäre. Meine grobstoffliche Konstitution hielt sich trotz früher Migräneattacken ganz ordentlich. Dankenswerter Weise. Aber ich war ein Kind von Traurigkeit. Wenigstens erleichtert, das Abitur und die Schulzeit hinter mir zu haben, schwankte ich ungesund zwischen den Möglichkeiten des Lebens, ohne irgendwo Halt zu finden, bis mir so übel ums Herz wurde, dass ich Angst hatte, noch einmal aufzustehen und meinen Weg zu gehen. Lebensmüde, bevor das Leben richtig begonnen hat? Angst vor der eigenen Courage? Ein bisschen von allem.
Und bei allen Hilfeversuchen um mich herum, war mir tief in meinem wolkenverhangenen Innersten klar, dass ich mich - theatralisch betrachtet - selbst an den Haaren aus dem Sumpf ziehen musste. Nur leichter gesagt, als getan. Das ist es immer. Wo doch die Gewichte der Fehlentscheidungen, Abhängigkeiten und Versagensängste an den Füßen nach unten ziehen können wie tonnenschwere Gewichte.
Und zufällig zieht mich genau zu diesem Zeitpunkt eine kleine, silberne Kugel an einem schlichten schwarzen Lederband, die zart klingelt, wenn sie in Bewegung kommt, in ihren Bann ....
Meinen ersten Engelrufer habe ich an einem kleinen Silberstand auf einem hessischen Pfingstmarkt gekauft. Zwischen Zuckerwattestand und Fischbude. Und ich trage ihn heute noch. Er ist ein bisschen verbeult und "bearbeitet", wie auch ich mit 45 Jahren, vom Leben geschüttelt, sozusagen. Und das erkenne ich heute mit einem Schmunzeln tief aus meinem Herzen heraus. Aber er klingt schöner als jemals zuvor! Ein helles, beständiges Glöckchen!
Ich habe mir damals beim Kauf des Engelrufers selbst geschworen, aus diesem, meinem Sumpf herauszukrabbeln. Hand aufs Herz. Und ich habe um Hilfe gebeten .... Niemanden konkret, mehr so ins Universum hinein. Damals wusste ich ja auch noch nicht, dass ich einen leibhaftigen "Engelrufer" in den Händen halte ....
Und wenn ich nun so rückwirkend auf meine Lebensweg blicke, schätze ich, nein: ich weiß!, dass die Engel ordentliche Arbeit geleistet haben. Sie haben mich auf Aspekte meiner Selbst gestupst, die ich erkennen und dankbar annehmen konnte. Mich in Bewegung gehalten. Sie haben mich mehr als einmal errettet, in dem sie mir schnell eine wichtige Info ins Gedächtnis gerufen haben. All so etwas. Und ich kann verraten, ich habe diesen Engelrufer, diese Glocke, ganz schön oft klingeln lassen! Um mich an mein eigenes Versprechen zu erinnern.
Daher kann ich auch den heutigen Wunsch nach Engelrufern aus tiefstem Herzen verstehen, genau diesen einen Modetrend komplett nachvollziehen. Wir alle brauchen immer wieder eine Gedächtnisstütze, wie "Hey, du kannst es schaffen!", "hab ein bisschen Geduld, es wird gut!", "Ja, vertrau ruhig dir selbst!", "Halte an deinem Traum fest." und, und, und .... Eine positive Konditionierung unserer Selbst, wie ich heute als Therapeutin weiß (samaki-mallorca.com). Und mir kam der Engelrufer damals gerade recht!
Wir machen alle und immerzu Werbung für das Eine oder Andere. Für ein Hotel, in dem wir herrliche Urlaubstage auf Mallorca verbracht haben. Für eine energiereiche Massage, die uns gut getan hat. Für einen ordentlichen Wein. Für einen Sportverein, mit dem wir uns identifizieren können. Für ein gemütliches Restaurant, in dem frisch gekocht und freundlich serviert wird. Für einen Internetshop, der mit unglaublichem Einsatz und viel Liebe geführt wird. Für eine Automarke, das Auto, das wir fahren. Je nach dem, was wir selbst in unser Leben integrieren. Wovon wir überzeugt sind. Für etwas, das wir selbst mögen. Was wir als positiv erfahren haben. Und was wir nun im Gegenzug mit Energie unsererseits füllen. Was wir lieben. Und ja, ich mache Werbung für Engelrufer. Meiner hat seinen Qualitätstest mit Bravour bestanden.
Samstag, 30. Oktober 2010
wie viel Mann braucht eine Frau?
Wie viel Mann braucht eine Frau? Na, ganz schön viel, behaupte ich, und daher bin ich auch hocherfreut über einen fachlich kompetenten und lupenrein recherchiert-fundierten Artikel, der mir jüngst über eine renommierte Frauen-Fach-Zeitschrift in die Hände gespielt wurde. Eine Frau ist statistisch betrachtet nämlich genau dann auf dem Zenit ihrer weiblichen wie menschlichen Lebensqualität, wenn sie in ihrem Leben sage und schreibe 19,3 Männer erleben darf. Mindestens. Und mit "erleben" meine ich wirklich "erleben". Also auch körperlich lieben. Das Foto von Brad Pitt (den ich übrigens nicht mag) in der Nachttischschublade wird definitiv nicht dazu gerechnet. Auch meine Freundin, von der ich bereits berichtete, muss ihren Traumkicker, sprich Fußballstar, aus der Hochrechnung verbannen. Es gilt nur, was die Damen in den Händen halten. Und schon sehe ich meine andere Freundin E. süffisant schmunzeln, die gemeinsam mit ihrer Freundin M. in ihren Glanzzeiten den Schnitt deutlich angehoben haben. Mal über den Daumen gepeilt, auf was komme ich denn so? Nun denn, da war vor gefühlten Einhundert Jahren, also im zarten Alter von 5, mein "Freund von Auswärts", meine ganz große Urlaubsliebe, und immerhin beinhalteten meine damaligen Ferien auf dem Bauernhof auch in der Tat Viertelstündchen im Heu, wenn die Ernte eingefahren wurde, und wir niesten gemeinsam, bis uns die Tränen kamen. So etwas verbindet! Und zum Abschied gab´s ein Küsschen. Ich finde, der Typ zählt auf jeden Fall! Nummer 2 in meiner Sammlung war ein junger Mann in meiner Schulzeit, und wir durften Händchen halten, während wir uns zum Einmarschieren in die 2. Klasse auf dem Schulhof aufstellten. Also eine total körperlich orientierte Beziehungskiste. Das waren noch Zeiten! An die Nummern 3, 4 und 5 kann ich mich nur schemenhaft erinnern, aber immerhin. Über die Herren 6, 7 und 8 möchte ich lieber schweigen, denn meine Pubertät ist mir sogar heute noch ein bisschen unheimlich. Während meines Studiums passierte dummerweise nicht sooo viel, denn in diesem Zeitraum war ich lange, lange in festen Händen, mit grobgeschätzter Nummer 9. Oder sagen wir mal mit Kulanz Nummer 11, irgendwen habe ich sicher vergessen. Als diese Beziehung schließlich in die Brüche ging, dachte ich zunächst und ernsthaft und ungefähr zwei volle Wochen daran, den Männern gänzlich abzuschwören. Die Nummern 12 und 13 haben mich zum Glück eines Besseren belehrt. Ach ja, und die Nummer 14 auch. Doch dann ging es erst richtig los! Im reifen Alter von 33 Jahren entdeckte ich die Männerwelt neu. Und bin stetig dabei! Ja, ich gestehe, ich habe was - zum Beispiel - mit einem echt tollen Typen, den ich immer mal wieder treffe und der mich beständig aufs Neue überrascht. Fasziniert. Ein DJ, also einer von denen, für die ich bekennenderweise eine absolute Schwäche habe. Diese Männer können zuhören! Sind kreativ. Und wie sie mit den Platten spielten ... heute geht ja leider, leider viel Handwerkskunst durch Computerarbeit verloren. Dann ist da noch mein Geschäftspartner! Wunderbar! Mit ihm zu argumentieren, neue Impulse zu setzen! Und ihm dabei ganz tief in die himmlisch braunen Augen zu schauen! Und mein WG-Partner, mit dem ich mir Haus, Hof und vier Tiere teile. Und der von ganz allein den Müll herausbringt. Und spült, seitdem meine geliebte Spülmaschine und treue Weggefährtin mich verließ. Dann ist da noch dieser bezaubernde Mann, der mir morgens den Kaffee ans Bett bringt. Den finde ich besonders toll. Nicht zu vergessen meinen Manager, der mir den Rücken für meine Arbeit frei hält. Mein Sekretär, der immer für mich ans Telefon geht, weil er weiß, wie ungern ich telefoniere. Mein Gärtner, der die Hecke nur für mich und tatsächlich für mich allein schneidet, damit mein Meerblick erhalten bleibt. Mein Computerspezialist, der den Internetshop für samaki aufgebaut hat und nun pflegt. Mein Fotograf. Mein Assistent, der mich in meinen Seminaren unterstützt. Und allen voran mein allerallerbester Freund. Der für mich da ist. Einfach so. Der mich sieht, wie ich tatsächlich bin, manchmal, bevor ich mich selbst erkenne. Jetzt habe ich gar nicht mehr mitgezählt, aber durchschnittlich müsste ich nicht nur gerade so hinkommen, um mein Glück auch statistisch belegen zu können. Ich sprenge gewissermaßen den Rahmen! Erfreulicherweise ist mein wunderbarer Ehemann äußerst tolerant, was die Herren von Nummer 15 ab und aufwärts angeht. Und damit bekommt er auf meiner Liste der Männer meines Lebens auch den unangefochtenen Ehrenplatz!
Freitag, 29. Oktober 2010
Was heißt denn hier "nur"?!
"Und was macht sie jetzt so beruflich?" "Oh, sie ist NUR Kellnerin" - ja hallo, wo sind wir denn? Da wird der smalltalk glatt zum mini-mikro-talk, denn mit einigermaßen intelligenter Kommunikation hat das wohl nichts mehr zu tun. Dass heute so ein Ausspruch überhaupt noch möglich ist! Hab ihn doch in der Tat wieder einmal gehört. Mit dem alles entscheidenden und missbrauchten Wörtchen "nur". Und ich dachte, solche engstirnigen Bewertungen fern ab von Feingefühl, ohne tiefes Wissen um die endlosen Möglichkeiten menschlichen Selbstausdruckes und einfach dumm daher geplappert wären nun wahrhaftig aus der Mode. "Nur" - was heißt denn überhaupt "nur"? Was macht dieses an sich durchaus sinnvolle Indefinitpronomen an solch unangemessener Stelle? Was ist das denn für eine anmaßende Einschränkung eines Berufszweiges, einer Person? Gerade gestern Abend beispielsweise hat mir eine sehr nette Dame im Dienstleistungsservice, sprich eine Kellnerin, quasi das Leben gerettet und mir nach einem intensiven Arbeitstag halb-am-Verhungernde mit freundlichem Lächeln mein lecker zubereitetes Nachtmahl serviert. Wie schön! Und auch ein herzliches Dankeschön an den Koch, der mir diesen wunderbaren Genuss ermöglicht hat. Und wehe, es sagt nun einer, ach, der ist ja "nur" Koch! Hey, Vorsicht! Der Mann ist ein Künstler! Meine Urgroßonkel mütterlicherseits waren "nur" einfache Kumpel unter Tage, und nicht nur, damit andere warme Füße hatten. Das waren wunderbare Menschen mit großem Pflichgefühl und einem noch größeren Herzen, die ihre Familien versorgten, mit ehrlicher, knallharter Arbeit. Ein Bekannter ohne Schulabschluss hat sich "nur" seinem Hobby verschrieben und macht jetzt richtig gutes Geld mit seinen Computerkenntnissen, die er sich nur mal so nebenbei (haha) angeeignet hat. Ich selbst habe während meines Studiums in einer Fabrik gearbeitet, in der Frauen Jahrzehnte nichts anderes taten, als "nur" Plastikflaschen in Kartons zu verpacken - um mit genau diesem Job ihre Familien finanziell aufzufangen. Reich geboren werden kann jeder, aber um dann mit vollem Einsatz seine Arbeit zu erfüllen - egal ob als Kellnerin, als Landwirt, im Büro, bei der Müllabfuhr, als Herzchirurg oder Literaturprofessor - dazu muss man sich schon seiner Berufung stellen. Und selbst, wenn man nicht immer genau den Job machen kann, den man sich erträumt, und das egal aus welchen Gründen, gehört "nur" denen, die tagtäglich ihr Bestes geben, tatsächlich arbeiten und nicht nur unqualifiziert daher reden, meine größte Hochachtung.
Sonntag, 24. Oktober 2010
adios Saison 2010 - Mallorca geht in die Winterpause
Wieder einmal neigt sich eine Saison auf Mallorca dem Ende zu, wieder einmal - diesmal bereits tatsächlich zum 9.Mal - verneige ich mich vor Mallorca, seiner Schönheit, seinen Herausforderungen. In gesunder Ehrfurcht und in großer Dankbarkeit. Jetzt, Ende Oktober, merkt man deutlich, dass der Winter auf Mallorca direkt vor der Tür steht. Die Hotels schließen nach und nach, ebenso die Restaurants an der Playa. Die Touristenströme hier bei uns "im Norden" und jenseits von Palma sind deutlich zurückgegangen, und es fühlt sich so an, als würde die Insel endlich wieder durchatmen können. Wir, die hier leben und wirken, sind noch nicht ganz so weit. Uns stockt noch manchmal der Atem. Wir sind noch in der Verdauungsphase, und der Dunstkreis der Hochsaison umschlingt uns noch fest. Um unseren Laden in Can Picafort herum sind viele arbeitsmüde, zu Recht, in der Cafeteria, dem Bekleidungsgeschäft, den Hotels und Restaurants, ja, und auch menschenmüde, was nur allzu verständlich ist, sobald man nur einen Sommer auf der Sonneninsel gearbeitet und miterlebt hat. Der Verhaltensforscher wird hier auf jedem Gebiet fündig, und der schnelle Wechsel der An- und Abreisenden bringt die Insel ganz schön in Schwung. Ich selbst zähle mich zu den absolut glücklich Überlebenden, obwohl so eine Saison wirklich bei jedem seine Spuren hinterlässt. Einige unserer Bekannten haben ihren Traum vom Arbeiten und Leben auf Mallorca sogar aufgegeben. Ich dagegen komme gerade jetzt erst so richtig ins Schwärmen! Noch nie in meinem Leben - und da waren einige spannende Stationen - bin ich dermaßen in meiner Entwicklung gefordert und auch gefördert worden wie in meiner Wahlheimat. Jemand sagte mal zu mir, ganz am Anfang, als wir gerade auf der Insel gestrandet waren: "So lichtvoll, wie Mallorca ist - hier kommt alles ans Licht!" Beruflich. Privat. Persönlich. Wie wahr. Und so blieb auch mir letztendlich gar keine andere Chance, als mich komplett allem zu stellen, was sich mir hier in den vergangenen fast neun Jahren bot. Wie anstrengend. Und wie wunderbar! Und bei allem, was mein Mann und ich auch in dieser Saison, in diesem Paradies, das es tatsächlich sein kann, erleben mussten, erleben durften, sage ich ja, ich fühle mich von der Sonne beschienen. Wir haben viel gearbeitet, viel auf den Weg gebracht, viel verworfen und viel neu entdeckt, aber auch viel Glück gehabt. Und so, wie Mallorca bereits in die Erholungsphase gegangen ist, nehmen auch wir den nächsten Schritt, freuen uns auf einen behaglichen Winter, auf Spaziergänge an einsamen Stränden, auf das wärmende Kaminfeuer. Auf Ruhe. Auf Schlaf. Auf neue Impulse. Auf neue Kraft. Nicht zuletzt für die kommende Arbeits- und Lebens-Zeit auf Mallorca. Die Saison 2011. Ja, ich will immer noch!
Mittwoch, 13. Oktober 2010
einfach sagen, was man denkt
"Ich helfe Ihnen gerne!", sage ich freundlich zu der älteren Dame. "Ach nein, ich schaue nur mal," sagt sie hektisch, während sie im selben Atemzug ein wunderschönes Hämatit-Armband über geschätzte 20 andere ´rüber prokelt, bis dass der Armbandständer wackeln würde, hätte mein weitsichtiger Ehemann ihn nicht mit Megaschrauben festgedübelt. Dabei geht Schauen doch ganz anders, mit den Augen zum Beispiel. Doch ich lächele wissend, meine Erfahrungswerte drängen an die Oberfläche und kommen mir zu Hilfe. Denn eigentlich scheint die Dame ja ganz nett zu sein. Vielleicht ein wenig kontaktscheu und deshalb gezwungen, ohne ein Wort des Grußes oder ohne eine unverbindliche Frage, die in unserem Wohlfühl-Laden durchaus möglich ist und gerne beantwortet wird, selbst Hand an das Objekt ihrer Begierde zu legen. Nun ja. "Oh, jetzt habe ich etwas kaputt gemacht," ist dann noch das letzte, was sie erschrocken hervorbringt. Überholt von ihrer eigenen Kühnheit. "Das kann ich mir denken," sage ich süffisant, sorry, ich bin auch nur ein Mensch - und damit vertreibe ich die arme Frau tatsächlich und wahrscheinlich für immer. Sie flüchtet geradezu in die Dunkelheit der Nacht, in heller Panik, nach ihrem wohlverdienten Mallorca-Urlaub jetzt auch noch das beschädigte Armband bezahlen zu müssen! Und nein, ich laufe natürlich nicht hinter ihr her. Dabei wäre ein einfaches "Bitte zeigen Sie mir doch mal dieses Armband." - "Aber gerne!" so schön gewesen. Zu schön? Und so einfach. Aber wir haben ja alle unsere Erfahrungen, wann wir wo was sagen dürfen, um dabei gut weg zu kommen. Ich erinnere mich an eine andere Situation in unserem Wohlfühl-Laden, in der auch nicht gleich Tacheles geredet wurde: nämlich als ein Mann mit unglaublich braunen und ungepflegten Zähnen auf mich zu kam, seinen Namen hatte ich schon fünf Minuten später vergessen, und freudestrahlend (die Zähne!!!) verkündete: "Ich will dir was schenken!" Ich weiß bis heute nicht, warum ich losprusten und lachen musste, sagt die kleine Hexe. Er war so unglaublich unglaubwürdig! Es stellte sich dann auch ganz schnell heraus, dass ich für "sein Geschenk" erst mal abgrundtief in die eigene Tasche hätte greifen müssen, um von ihm etwas käuflich zu erwerben, an dem ich, hätte ich es denn selbst wieder verkauft, ein bisschen was verdient hätte. Oder so ähnlich. Und dann gibt es da noch diese Menschen, potentielle Kollegen, die erst einmal ein Wahnsinns-Interesse an unserer therapeutischen Arbeit vorgeben, um dann am besten ihre Seminare über uns zu promoten, so ganz nebenbei, versteht sich. Weil wir so nett sind. Und so viel Zeit haben. Und ja eh schon auf Mallorca sind. Und jetzt kommt es: Sie uns damit ganz toll "unterstützen"! Weil sie so toll sind! Sie tun das nämlich nur für uns, sagen sie. Herrlich! Zum Glück sind mein Göttergatte und ich mittlerweile darauf gebrieft, schnell zu erkennen, wann sich unser Energieeinsatz lohnt, wann wir nette emails herzlich gerne beantworten, einfach so, weil es schön ist. Tolle Kollegen weiterempfehlen. Oder einfach mit freundlichen Menschen in unserem Laden interessante Gespräche führen. Ohne Nepper-Schlepper-Bauernfänger-Image. Wir haben ganz besonders in den Jahren auf Mallorca gelernt, zu sagen, was wir denken. Womit nicht jeder klar kommt. Aber was kostbare Zeit sparen kann, für alle Beteiligten. Ein klares "Nein" geht uns leicht über die Lippen, wenn es angebracht ist. Und so hoffe ich auch immer wieder auf eine klare, offene Antwort, wenn ich jemanden von ganzem Herzen frage: "Darf ich Ihnen helfen?" und er antwortet mit oder ohne einem Lächeln entweder a) "Ja, sehr gerne!" oder b) "Nein, danke", und dabei bleibt, sich bei uns wohlzufühlen und einfach mal zu schauen.
Sonntag, 10. Oktober 2010
wir sind nicht allein
Der Weltraum - unendliche Weiten .... dann bleibt da nur noch die Frage, ob das Raumschiff Enterprise diesmal von links unten oder von rechts oben in den Bildschirm schwebt. Und vielleicht, welche Abenteuer diesmal auf Kirk und die Crew warten ..... Faszination Weltall. Ist es nicht absurd zu glauben, wir wären das einzige Projekt dieser, unserer Art, oder es gäbe nur uns, und sonst nichts in diesem unendlich unermesslichen Sein? Ufos, Außerirdische, das alles beschäftigt die Menschheit seit tausenden von Jahren, und folgt man den superspannenden und hervorragend aufbereiteten Berichten Erich von Dänikens, kann man nicht anders, als sich einzugestehen: wir sind nicht allein. Und ich persönlich finde das galaktisch beruhigend. Und nicht nur, weil mich der Gedanke zu tiefst erheitert, Alf könnte es tatsächlich geben. Irgendwo dort draußen. Oder E.T.. Oder den kleinen Prinzen auf seinem Stern. Der mit seiner Taschenlampe "ich lieb dich" in den Himmel schreibt. Des nachts zu den Sternen hinauf zu blicken, gibt mir schon seit langem ein richtig gutes Gefühl, mit dem ich sehr gerne meinen Tag beschließe. Wer es nicht glaubt, mag es selbst ausprobieren. Der Gedanke, nur ein so mikrowinziger Teil in einem großen Ganzen zu sein, wie ich es tatsächlich im Universum bin, hat etwas unendlich Tröstliches für mich. So liebe ich es, am späten Abend mit meinem wunderbaren Ehemann hinter unserem Häuschen zu sitzen und die Sternenbilder, von denen an sich ich null Ahnung habe, zu bestaunen. Im Oktober auf Mallorca eine Pracht! Die Nächte mild und klar, die Himmelskörper funkelnd. Und je länger ich zur Milchstraße hoch blicke, je kleiner ich mich fühle, je bedeutungsloser - angenehm bedeutungslos! - .... desto wohler fühle ich mich. Und all die Sorgen, Gedanken, Lebens-Aufgaben um mich herum schrumpfen rapide im mathematisch nicht zu berechnenden Verhältnis zur absoluten Entfernung zu den Sternen. Was für eine Erleichterung. Und während ich mich so großartig klein fühle, fällt mir das Loslassen des vergangenen Tages um so leichter. Ich sage "Gute Nacht" zu den Sternen, zu den Trilliarden anderer Planeten, anderer Lebensformen, was auch immer. Und während ich mich in diesem Moment so wunderbar unwichtig nehme, wie es nur irgendwie möglich ist, gehe ich zufrieden ins Bett und schlafe den Schlaf der Gerechten.
Donnerstag, 7. Oktober 2010
Ein Reiki-Seminar am Grand Canyon
Träume sind Schäume, ja ja, mag sein, aber manchmal werden sie auch wahr. Daran glaube ich. Mehr noch: das weiß ich! Das hat sich mir bereits mehrfach bestätigt. Wichtig ist, sie einfach rechtzeitig loszuschicken, unsere Träume, damit das Universum mit seinen unendlichen Möglichkeiten sich an die Arbeit machen kann und uns unterstützt. Damit es uns hilft, Schritt für Schritt umzusetzen, was tatsächlich geschehen soll. So wie damals, als ich aus tiefster Seele und mit unbeschreiblicher Sehnsucht den Grand Canyon überhaupt einmal erleben wollte, und das Dream-Team meines Lebens, mein Vater und mein Großvater, gemeinsam tief "für die Kleine" in die Tasche griffen, um mir zum 18. Geburtstag diesen ganz besonderen Traum zu erfüllen. Damals war ich sechs Wochen bei einer sehr, sehr lieben amerikanischen Gastfamilie Zuhause. Die dann mit mir ihren Urlaub in Californien verbrachte. Was waren das für wunderbare Menschen. Ich hatte aber auch unsagbares Glück! Und so wurde meine erste Reise zum "Daumenabdruck Gottes", wie der Grand Canyon auch genannt wird, zu einem Erlebnis der besonderen Art. Und zum Glück nicht zu einem tatsächlich Einmaligen. Denn auch auf unserer traumhaften Hochzeitsreise, die meinen Mann und mich nach Californien zog, verbrachten wir einige atemberaubend schöne Winter-Tage an diesem in der letzten Instanz unbeschreiblichen Ort. Der Grand Canyon in Schnee und Eis gehüllt, die Farbenpracht der Schluchten, minütlich neu mit dem Stand der Sonne, ein lebendiges Kunstwerk in seiner stetigen Veränderung und gleichzeitig ewigen Schönheit. Ich sehe mich noch am Riff sitzen und meditieren, Reiki praktizieren und erfüllt sein von der Kraft dieses nicht in Worte zu fassenden, großartigen Fleckchens Erde. Diesem Geschenk an die Welt. Damals war ich noch keine Reiki-Meisterin, doch war der Traum, einmal ein Reiki-Seminar am Grand Canyon abzuhalten, so vollkommen gegenwärtig. Und einprägsam. Und absolut. Bis heute begleitet er mich im Stillen, und immer, wenn ich irgendetwas sehe oder höre, was mich auch nur annähernd an den Grand Canyon erinnert - und nicht, dass es etwas Vergleichbares gäbe - beginnt dieser Traum zu sprechen. Ein Reiki-Seminar am Grand Canyon. Und ich weiß, losschicken muss ich diesen Wunsch gar nicht mehr, das habe ich bereits vor mehr als zehn Jahren getan. Und ich habe dieses Gefühl, welches noch nicht wirklich zu benennen ist und welches mich auch jetzt in diesem Moment des Schreibens zum Schmunzeln bringt, dass das Universum mich auch in diesem Punkt - mit diesem Lebenstraum - nicht vergessen wird.
Montag, 4. Oktober 2010
Energie oder nicht Energie - das ist hier die Frage
Wo nimmt so ein zartes Mini-Tier nur seine geballte Maxi-Energie her? Das kann doch alles gar nicht sein! Während ich mich in den frühen Stunden des Tages und als über die Jahrzehnte erprobter Morgenmuffel noch wie ein totaler Schlaffsack fühle, absolviert unsere Wildkatze bereits schwungvoll ihr volles Programm an olympiareifen und goldverdächtigen akrobatischen Übungen. Eine ausgeklügelte und bis ins feinste Detail abgestimmte Mischung aus Pflicht und Kür! Immerhin, die Baby-Muskeln wollen klettern, bis sie ganz, ganz groß und stark sind, und man, sprich Katze, nicht erst den Stuhl erspringen muss, bis man, sprich Katze, endlich auf dem Tisch sitzt. Das wird schon bald in einem Rutsch gehen! Die winzigen Tatzen mit den nadelspitzen Krallen üben sich zudem im flotten Fangen, und auch gerade jetzt - in diesem, meinem Moment des Schreibens - müssen meine bereits leicht lädierten Finger auf der Tastatur zu Katzen-Übungszwecken herhalten. Wer ist schneller? Der Mensch, der tippt? Oder die Wildmieze, die die Pfötchen schwingt?? Und dann noch der gesamte Energieaufwand für den imposanten Schnurrmotor des Tieres! Ein Meisterwerk der Natur! So viel Kraft in so einem kleinen Körper. Und bei allem, was die Katze tut, herrscht immer ein höchstes Maß an Aufmerksamkeit. Denn: Das, was jetzt gespielt wird, ist wahr. Ist Realität. Wie bei uns Menschen ja eigentlich auch. Doch gelingt es uns nicht annähernd so spielerisch leicht wie der Baby-Katze, im Hier und Jetzt zu sein. Und ich spekuliere einmal darauf los, dass genau in dieser, unserer Unfähigkeit, in unserer tatsächlichen Realität zu leben, und in der beneidenswerten Brillianz des Kätzchens, genau das zu tun, was wir nicht ordentlich hinkriegen, die Antwort liegt: warum uns Menschen so schnell die Puste ausgeht. Und dem Tier nicht. Ich halte uns an sich nicht für vom Universum benachteiligt, nein, unsere Probleme schaffen wir uns schon selbst. Das können wir wirklich. Fragt man mal so in die Runde, sind wir eigentlich immer ganz wo anders, außer in unserem tatsächlichen Leben. Unserer Realität, die nur jetzt in diesem einzigartigen Moment unseres Erdendasein stattfindet. Wir plagen uns scheinbar lieber mit der Vergangenheit oder planen unerreichbare Luftschlösser für die Zukunft. Wobei das eine definitiv ´rum ist, das andere so gut wie definitiv nicht stattfinden wird. Auf den Punkt gebracht: Wir machen uns verrückt. Mit Dingen, die nicht mehr zu ändern sind, und Dingen, die wir nicht ändern können, sollten sie denn überhaupt unseren Lebensweg kreuzen. Wir sorgen uns. Wir ängstigen uns. Und das kostet unsagbar viel Energie. Irgendwie dumm gelaufen. Bis jetzt. Denn gerade hier und jetzt, in diesem Moment unseres Lebens, in dem einzigen, winzigen, wunderbaren Moment, der tatsächlich existiert, in diesem Zeitfenster, können wir eine Entscheidung treffen! Die Entscheidung, unsere kostbare Energie für den Augenblick zu nutzen. Etwas zu erledigen, weil jetzt die Zeit dafür ist. Und Punkt. Oder auch jetzt die Situation zu genießen, um Kraft zu tanken und unsere Ressourcen sogar aufzufüllen. Das bedeutet natürlich nicht, nicht mehr zu träumen, nicht mehr zu visualisieren und zu planen, denn das wiederum wäre das Ende unserer Welt. Unseres Schaffens. Aber doch bitte im gesunden Maße. Tagträume zum Beispiel sind ein wahrer Genuss, wenn sie Kreativität und nicht Fluchtverhalten symbolisieren. Und Planung kann richtig Spaß machen und ordentlich Energie freisetzen, solange ganz viel Flexibilität mit im Spiel ist. Alles in allem: Gelassen den aktuellen Augenblick zu erleben, das sollte doch d´rin sein. Dann könnte es glatt geschehen, dass wir doch tatsächlich genügend Energie in uns haben, unser Leben in unserem individuellen Sinne zu gestalten. In seiner Gesamtheit, aber mit dem Augenmerk auf das, was tatsächlich ist. Jetzt. Und auch, um jetzt sofort Katzen-Kraftfutter einkaufen zu gehen, damit das kleine Wildtier bei Olympia tatsächlich Gold gewinnt. Auf dem Siegertreppchen steht es bei uns ja schon sowieso.
Sonntag, 3. Oktober 2010
Sonntag-Morgen-Meditation
Guten Morgen! Auf Mallorca verspricht die gerade aufgegangene Sonne strahlend einen herrlichen Oktobertag mit viel Licht und Wärme. Am Himmel noch zarte, graublaue Wolkenschleier der Nacht. Über den Dünen liegt sanft der milchige Morgennebel. Die Feuchtigkeit hüllt alles ein, den hellen Sand, die ewigen Felsen, das ruhige, dunkle Meer, die tiefgrünen Pinien, Rosmarinsträucher und Sandgewächse, und es bietet sich ein weiches Bild der Natur in ihrer vollkommenen Schönheit und unbedingten Veränderlichkeit. Und du machst es dir in diesem Moment so bequem, wie es jetzt möglich ist. Beobachte bitte, dass du angenehm sitzen kannst. Die Füße dürfen beide fest auf dem Boden stehen, egal, ob unter dir ein Teppich liegt oder Steinfliesen sind, ob du Schuhe trägst oder barfuß bist. Während du nun in deinem Rahmen bequem sitzt, lass es einfach geschehen, beobachte für einen weiteren Moment, ob auch deine Kleidung sich angenehm anfühlt, nimm dir ruhig Zeit dafür, zu ändern, was du jetzt ändern kannst, öffne vielleicht einen Knopf ..... Und dann stehen deine Füße angenehm auf dem Boden .... Du setzt dich nun bitte auch aufrecht hin, streck dich ruhig einmal, strecke deine Wirbelsäule ..... , rolle mit deinen Schulterblättern ..... , bewege deinen Kopf sanft hin und her, komme dann wieder zur Mitte ..... und atme tief durch! Jetzt. ..... Atme nun tief, so tief, wie es dir jetzt in diesem Moment möglich ist, atme tief ein und wieder aus ..... Ein .... und wieder aus ..... Noch einmal, ohne die Luft anzuhalten. Nimm dir bitte Zeit dafür. Es ist deine Zeit. ........Atme tief ein, so wie es für dich angenehm ist. Und dann, ohne die Luft anzuhalten, wieder aus. Noch einmal: tief ein .... und tief aus .... jetzt bitte noch ein Stückchen mehr, atme tief aus, da ist noch genug in dir, was du jetzt in diesem Moment loslassen kannst. Es ist genügend Sauerstoff um dich herum, also trau dich, atme tief ein und dann wieder aus, es ist genügend für dich da ....... Und während du so dasitzt und mit deiner Aufmerksamkeit nun bei dir und deiner Atmung bist, wirst du vielleicht feststellen können, dass du ein bisschen ruhiger geworden bist, als du es noch vorhin warst? Ein bisschen entspannter vielleicht? Wie auch immer, erlaube dir, dich jetzt ein bisschen leichter zu fühlen. Leichter als noch vorhin, und du atmest sogar Leichtigkeit ein, ganz tief und angenehm, .... um dann auch wieder ganz leicht auszuatmen ..... Während du nun so dasitzt, dir erlaubst, dich angenehm leicht zu fühlen und dabei entspannst, in deinem einzigartigen Rahmen, ....... während du dir erlaubst, einen Moment des Friedens zu erleben, der sich schon jetzt in dir und um dich herum gebildet hat und auch noch weiterhin da sein kannst, ...... erlaubst du dir gleichzeitig, weiter zu entspannen, ... tiefer zu entspannen ...., und du merkst vielleicht schon jetzt, wie du es genießen kannst, einfach einmal so dazusitzen und zu entspannen. ..... Du selbst zu sein. .... Dich neu zu entdecken ... dich neu zu fühlen .... Wie möchtest du dich denn heute fühlen? ..... Jetzt, und auch später? .... Vielleicht noch in einer Stunde? Oder in zwei Stunden? Vielleicht sogar in 10 Stunden? .... Wie möchtest du dich fühlen?... Vielleicht leicht?.... Oder ruhiger? Gelassener? Freier? Glücklicher? ..... Suche dir jetzt ein Gefühl heraus, tief aus deinem Inneren, das dich jetzt erfüllen soll! Ein Gefühl, das du jetzt bei dir haben möchtest. Ein Gefühl, das dich auch noch in einer Stunde begleiten kann. ..... Oder in zwei Stunden. Den ganzen Tag hindurch. Vielleicht sogar noch morgen ..... Entscheide dich nun. Für dein Gefühl. .... Und während du nun atmest, tief durchatmest, so, wie es jetzt in diesem Moment für dich möglich ist, atmest du dieses Gefühl ein! Dieses besondere Gefühl! ..... Du lässt dieses Gefühl in dich hinein fließen, sich ganz angenehm und schön in dir ausbreiten .... Du kannst sogar feststellen, wie es mit jedem Atemzug mehr und mehr in dir zu spüren ist, wie es sich mehr und mehr in dir verankert, dieses gute, angenehme Gefühl, das du dir so wünschst .... atme tief ein ..... und wieder aus ..... tief ein ...... und wieder aus ....... ein und aus ...... tief ein ......... und aus ........ ein ........ aus ..... - ich wünsche dir von ganzem Herzen einen wunderschönen Tag.
Freitag, 1. Oktober 2010
Im Reich der wilden Tiere
"Im Reich der wilden Tiere", Himmel, was habe ich als Kind diese Sendung geliebt. Und nicht zuletzt, weil ich sie immer sonntagnachmittags mit meinem Opa gemeinsam anschauen konnte. So durfte ich, und nicht nur durch das Fernsehen, sehr früh lernen, dass Tiere kein Spielzeug sind - eine Idee, die mir manchmal aus der Mode gekommen scheint. Vor allem in der spanischen Weihnachtszeit, wo gekauft wird, was an Hunderassen gerade in ist. Sicher, sicher, es wird auch den einen oder anderen Tierliebhaber darunter geben, aber komischerweise, sieht man die neuen Geschenke dann nur auf der Straße oder am Strand, wenn sie noch klein und superniedlich herumtapsen. Wo bleiben die pelzigen Präsente, wenn sie ausgewachsen sind? Eine Frage, über die ich nur bedingt nachgrübeln kann, denn sonst wird mir übel. So vegetiert beispielsweise ein wunderschöner Dalamtiner, der nun groß ist und unter keinen Weihnachtsbaum mehr passt, wortwörtlich im Dreck vor sich her, bei Sturm und Regen allein unter einem umgekippten Bootchen als Hundehüttenersatz. Angeleint. Mit einem Napf nebendran, in dem alles andere schwimmt, nur kein sauberes Trinkwasser. Andere Hunde-Teenager, die aus dem knuddeligen Babyalter herausgewachsen sind, werden einfach ausgesetzt. So sind unter anderen wir zu unseren Super-Hunden gekommen. Tao fand mein Mann in der Hundeauffangstation. Shiva lief traurig die Straße auf und ab, mit suchendem Klein-Hundeblick nach einem neuen Zuhause. Bhanu wurde herrchenlos herumstreunernd vor unserem Laden überfahren, und die einzigen, die rannten, um das schmerzerfüllte Tier von der Straße zu holen, waren wir. Und wir haben einige Freunde, die zu diesem Thema Geschichten beisteuern können! Wer ein Herz für Tiere hat, bleibt auf Mallorca nicht lange mit einem Vierbeiner allein. Und auch wir, die nicht nein sagen können beim treuen Hundeblick, sehen schnell ein, dass dort, wo ein Vierbeiner satt wird, auch der Zweite und Dritte einen vollen Fressnapf vorfinden wird. Doch genug der Klage, denn wir sind zur Zeit ja im fröhlichen Reich der wilden Tiere glücklich. Unsere Wildkatze macht tolle Fortschritte. Nach gerade mal 10 Tagen ist das Tier so was von fit und lebendig, dass wir anderen aus der Benderschen WG uns betreuungstechnisch abwechseln, um mitzuhalten. Unsere Serengeti ist die Küche. Dort versammeln sich Mensch und Tier um die Wasser- und Futterstelle. Und unsere Hündin Shiva hat sich nun prompt in das Katzenmädchen verguckt. Ihre mütterlichen Gefühle entdeckt. So spielen sich zauberhafte Szenen ab. Shiva liegt dem Mini-Tiger zu Füßen und beobachtet, wie Sweets, so die Kleinste von uns allen, mit dem Buddha-Kopf spielt, der vielleicht nicht artgerecht ist, aber zu ihrer absoluten Freude am Lederband von der Stuhllehne herabbaumelt. Und so schön schwingt und tanzt, wenn die Samtpfötchen ihn anticken. Herrlich ist, wenn Shiva immer noch an der Stelle unters Regal schaut, an der Sweets verschwunden ist, wobei die Katze schon wieder Bocksprünge hinter dem Hund macht, weil sie Shiva glatt umrundet hat. Spielen, fressen, schmusen. Lernen. Klettern. Und ich wünsche mir nicht nur zu Weihnachten, dass viel, viel mehr Menschen das Wunder erkennen, das das Universum vollbracht hat, als es die Tiere erschuf. Das Reich der wilden Tiere mit seinen unzähligen besonderen Geschichten ist nämlich direkt vor unserer Nase.
Donnerstag, 30. September 2010
Barfuß oder Lackschuh
Shoppen in Mailand - da kommt frau schon mal in Versuchung. So hatte ich mir ja bereits vor meiner jüngsten Reise in die Modemetropole felsenfest vorgenommen, mir schicke Stiefel für den Winter auf Mallorca zu gönnen. Die auch strandtauglich sind. Nun, dass war dann die erste Hürde, die es zu nehmen galt. Italien schwebt ein Stückchen über dem Boden. Schuhe ohne Absatz? Gilt das denn überhaupt? Ja, tut es, und flache Schuhe sind auch viel, viel besser zur energetischen Umsetzung der Mutter-Erde-Urkraft auf mein stets förderwürdiges 1. Chakra und viel, viel besser für die harmonische Schwingung desselben. Außerdem kann ich auf hohen Schuhen nicht laufen. Was übrigens vielen Frauen so geht, mal nebenbei erwähnt, da muss man nur mal an der Promenade in Can Picafort Posten beziehen und empirisch-ethnologische Beobachtungen zum allgemeinen Gehverhalten anstellen. Sprich schauen und lästern. Richtig gut auf Hohen Hacken stolzieren können nämlich die wenigsten Mädels. So. Zurück nach Mailand, ich also auf Shopping-Tour rund um den Dom. Exklusives Ambiente. Schöne, schöne Sachen. Und dann finde ich sie tatsächlich! Bereits vom Weiten ziehen meine wachsamen Augen meinen bereits leidlich müden Körper quasi hinter sich her, energisch und direkt auf ein Schaufenster zu, mit zwar nur ganz wenig Auswahl, aber ich will ja auch nur ein Paar! Schwarz und perfekt. Da stehen sie! 585 Euro. Oh. Gut, dass ich nicht schon im Geschäft selbst stehe, und einen Herzinfarkt vortäuschen muss, damit ich die bösen, bösen Worte nicht sagen muss: das kann ich mir nun wirklich nicht leisten. So schlucke ich meinen schon in der Kehle zappelnden Freudenschrei flotti hinunter. Tapfer sein! Und gebe mich betont desinteressiert. Hoffentlich hat niemand das gequetschte Tränchen im linken Augenwinkel bemerkt, und die Wimperntusche sitzt auch noch. Ich dachte ja immer, Preisschilder in den Schaufenstern sind an sich noch ein gutes Zeichen. Denn in den wirklich exklusiven, superpreislichunerschwinglichen Läden würde nur im Herzen des Shops und Modemekkas über tatsächliche Geldzahlungen geflüstert. Wahrscheinlich sind die Modezaren einfach der kleinen Touristinnen überdrüssig, die freudestrahlend bereits das Heiligtum von Laden betreten haben, dann mit dem tatsächlichen Preis des Objekts der hemmungslosen Begierde konfrontiert sind und sich spontan an die Ladentheke ketten und solange weinen und hungern, bis es Rabatt gibt. Deshalb schon als desillusionierende Warnung vorweg der Preis im Schaufenster für die Augen der vorbeischlendernden Öffentlichkeit. So wirds wohl sein. Und genau darauf würde ich glatt 585 Euro wetten .....
Montag, 27. September 2010
sprachlos glücklich
Die Schwester meiner Freundin zieht mit ihrem neuen Mann, ihrer neuen Liebe zusammen. Das junge Glück renoviert die ersten gemeinsamen, eigenen vier Wände, und wenn man die Zwei so beisammen sieht, ist man von Herzen gerührt, wie harmonisch sie miteinander umgehen. "Wenn sie sich doch nur besser verständigen könnten", sagt meine Freundin. Denn ihre Schwester ist Deutsche mit wenig Spanisch im Sprachgebrauch, ihr Mann Spanier ohne Deutschkenntnisse. Ich finde das geradezu perfekt! Ich erinnere mich noch mit verträumtem Lächeln auf dem Gesicht an die ersten Wochen und Monate, als ich gerade meinen wunderbaren Ehemann kennengelernt hatte. Er war kein Held der großen Worte, aber die Rosen, die er mir damals in die Redaktion schickte, sprachen Bände. Und dabei war es gar nicht wichtig, sondern einfach "nur" wunderschön, dass er Blumen sprechen ließ, denn auch sonst sagten sein Handeln und Tun mehr als tausend Worte. Er war für mich da, sah mich an, und sah, wer ich war. Das ist auch jetzt noch so, und ich bin unendlich dankbar dafür. Doch bis heute haben wir auch wenige heftige und anstrengende Diskussionen erlebt. Dazu sehr viele inspirierende Gespräche über unser Geschäft, manchmal noch mitten in der Nacht. Und das will wirklich gelernt sein. Wie viele Paare erleben wir in unserem Laden, die sich nichts zu sagen haben. Die sich manchmal gar nicht wahrnehmen - egal, ob sie miteinander reden oder schweigend nebeneinander her leben. Auch sehe ich oft in der Praxis, wie wenig sich Menschen tatsächlich verstehen, obwohl sie permanent miteinander im Wortwechsel sind. Der eine redet von Äpfeln, der andere von Birnen, und das permanent, und sie kriegen noch nicht einmal einen ordentlichen Obstsalat zustande. Kommunikation besteht aus so viel mehr als nur aus Worten. Mein Spanisch ist auch nach all den Jahren auf Mallorca noch äußerst dürftig. Und dabei habe ich Spanisch sprechende Klienten, mit denen ich mich hervorragend verstehe. Wir könnten uns nie und nimmer über Politik unterhalten, oder über Kunst. Aber ich kann sie fragen, wie sie sich fühlen. Und sie dabei anschauen. Und sehen. Und sie fühlen sich verstanden. Auch wenn ich wieder einmal mit der Grammatik jongliere. Dann lachen wir eben zusammen. Und sie helfen mir, in dem sie mich sprachlich verbessern. Oder wir sprechen Englisch. Denn wir wollen uns verstehen. Äußerst produktiv. Reiki beispielsweise bedarf dann gar keiner Worte. Oft sind die Menschen sogar sehr, sehr froh, einmal nicht reden zu müssen. Sie schlafen gerne bei den Behandlungen ein, schlummern ein bisschen, oder gehen in einen inneren Dialog. Das geht auch. Ich habe mir auf Spanisch auch nur ganz bestimmte Worte angeeignet. Ich könnte nie jemanden auf Spanisch beschimpfen, aber ich kann Worte übersetzen wie "Glück, Freude, innerer Reichtum, Entspannung, Heilung, Vertrauen, Selbstbewusstsein"; und weiß was "liebenswert" oder "lustig" bedeutet. Irgendwie reicht mir das im Moment. Und so wünsche ich der Schwester meiner Freundin, dass sie sich mit dem Spanischsprechen lernen ruhig Zeit lässt, dass sie noch lange nicht mit ihrer großen Liebe streiten kann, egal in welcher Sprache, dass sie gemeinsam Lösungen ohne viel Worte finden und ganz, ganz viel Zeit für einander haben, um herrlich gemeinsam zu schweigen.
Freitag, 24. September 2010
Ist das Leben nicht schön!
Heute in der Früh bin ich mit einem Lächeln aufgewacht. Und einem Kater. Der geht auf das Konto des großen Glases Weißwein von gestern Nacht. Kühl und lecker, zu einem guten Essen, doch nach einem wirklich tollen, laaaaaangen Tag mit ganz viel Reiki-Arbeit für mich so tiefenwirksam, wie zwei ganze Flaschen "Traubensaft". Ja, mit Reiki wird man tatsächlich viel schneller betrunken; kann eine preiswerte Sache werden, trotzdem natürlich nicht empfehlenswert. Also jetzt erst einmal ordentlich Mineralwasser trinken, damit ich flott wieder fit bin. Auch das geht zum Glück ganz schnell. Und ich muss gestehen, ich habe sensationell geschlafen! Angenehm müde von der Arbeit, entspannt vom kulinarischen Genuss an der Seite meines Liebsten, und: nach einem Abend des Friedens zwischen Hunden und Katzenkind! Oh Mann, das hat wirklich tierisch gut getan! Wir haben alle gemeinsam in der Küche eine herrliche Stunde verbracht, so kurz vor dem Zubettgehen. Das Wildtier zuckersüß im eigenen Tragekörbchen auf der Arbeitsplatte, mein Mann und ich gemütlich am Tisch, Shiva im Hunde-Körbchen unter dem Tisch, Bhanu seitlich zu unseren Füßen ... und Tao: in ehrwürdiger Gebetshaltung auf dem Boden gen Katze! Oder gen Katzenfutter, das sich die Kleinste von uns genüsslich hat schmecken lassen. Diese winzige Löwin hat sich dann auch genau auf dieses wesentliche Detail - das Fressen - konzentriert und war klug genug, einmal nicht in die Runde zu fauchen. Und siehe da: Harmonie! Davon können wir Menschen doch glatt etwas lernen. Ab und zu einfach mal schweigen, genießen, beobachten .... und gut ist´s.
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