Ist ja noch ein bisschen hin, lässt aber nicht mehr allzu lang auf sich warten: der Jahreswechsel steht quasi schon in den Startlöchern. Ein altes Jahr geht, ein neues Jahr kommt, und obwohl ja ganz realistisch betrachtet gar nicht so vieles anders ist, vom letzten Dezembertag auf den ersten Januar, werden wir bereits jetzt schon vielerorts darauf hingewiesen, nicht zu schludern wie bisher, sondern sinnvollerweise heute und am besten gestern die neuen Vorsätze für das kommende Jahr zu formulieren. Schließlich soll alles anders werden, oder zumindest doch bitte ganz viel besser. Oh Gott, wie anstrengend. Würde ich mich darauf einlassen, was in den einschlägigen Frauenfachzeitschriften an uns alle herangetragen wird - und ich schwöre, ich lese mittlerweile nur noch die Überschriften im Vorbeischlendern, na ja, meistens .... - wäre ich vom vielen Beschließen und Bessermachenwollen schon so unendlich müde, geradezu altersschwach wie gefühlte 100 Jahre mindestens, um das ganze nächste Jahr komplett zu verschlafen. Wäre doch schade um 2011. Um aber nun nicht gänzlich tatenlos mein Leben in die Hände des Universums zu legen und mich einfach frei in die frisch angelegten 12 Monate fließen zu lassen, hole ich zumindest meinen Schreibblock und einen fröhlichfarbenen Stift, der leicht und locker in meiner Hand schwingt, aus der Schublade - so etwas geht natürlich nicht am Computer (ich weiß jetzt aber nicht wirklich, warum, muss etwas Energetisches sein) - und schreibe mir selbst einen Brief aus der Zukunft! Genau! Das hat schon öfters prima funktioniert. Und in diesen Brief schreibe ich hinein, was ich zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft erreicht haben werde. Ungefähr so: Mit "Liebe Susanne" gehts los, denn ich will ja weiterhin nett und höflich zu mir sein. Dann weiter: "Heute ist der - sagen wir mal - 12. Oktober 2011! Bisher hattest du, liebe Susanne, ein ganz wunderbares Jahr, ein fantastisches Jahr, und das wird in den kommenden Monaten (also Oktober, November und Dezember 2011) noch viel, viel besser!" So, der Anfang wäre damit zufriedenstellend geschafft. Mein Brief aus der Zukunft an mich selbst hat eine würdige Einleitung. Nun ins Detail: "Du (also ich) lebst immer noch mit deinem wunderbaren Ehemann Markus (ganz wichtig, alles genau benennen, damit das Universum gleich versteht, worauf ich hinaus will) in deiner Wahlheimat auf Mallorca, mit Blick auf das Meer, und ihr seid super glücklich miteinander (wieder ein wichtiges Detail). Ihr seid kerngesund, die drei Hunde und die eine Mieze ebenfalls, und alles ist ganz herrlich." Bevor nun das Universum raunt "ja und was willste nun genau????" kann ich im großen Stil ausholen. Ich will natürlich finanziell wohlhabend sein. Erfolgreich. Meinen Frühstückskaffee weiterhin ans Bett gebracht bekommen. Ich wünsche mir ein glückliches Lächeln auf meinem Gesicht, und auch gleich mit für meinen wunderbaren Ehemann. Ich wünsche mir ausnahmslos (!) nette Menschen in meinem Laden. Und so weiter, und so weiter ..... nur nichts vergessen. Und weil ich auch sehr gerne überrascht werde, überlasse ich dem Universum natürlich auch einen gewissen Spielraum. Das hat mir bereits das eine oder andere Bonbon meines Lebens beschert, weil ich mir selbst gar nicht so viel zugestanden hätte, wie ich schließlich bereichert worden bin. Da wird man zum Fuchs, wie ihr merkt. Wer es mir nachmachen möchte, mit seinem Brief an sich selbst aus der Zukunft, sei daher ermutigt, gnadenlos auf den Putz zu hauen. Sich hemmungslos in diesem Schreiben auszuleben. Sich zu erlauben, alles Glück aus dem Vollen zu schöpfen! Und sich gut zu überlegen, was er tatsächlich wünscht. Tatsächlich haben will. Denn - und davon gehe ich aus - sollten all diese Wünsche, die ich habe und losschicke, auch in Erfüllung gehen, ist es wohl mehr als sinnvoll, wenn ich dann auch damit umzugehen weiß. Und nun euch superviel Spaß beim Zukunftschreiben!
Liebe Susanne, Du schaffst es doch immer wieder ein Lächeln auf mein Gesicht zu zaubern. Danke!!
AntwortenLöschenGisela