Darf samakishop das spanische Original "Llamador de Angeles" nicht ins Deutsche übersetzten?
In diesem einen Punkt mag ich durchaus altmodisch erscheinen: Mir sind im Leben einige Dinge heilig! Dadurch ziehe ich natürlich andere Grenzen in meinem Leben als andere Menschen, was eben jeder so auf seine Art und Weise für sich entscheidet. Andererseits öffne ich mich Aspekten unseres irdischen Daseins, die andere eher negieren möchten. Entscheidungen eben.
Ich bin beispielsweise eine Vertreterin der Religionsfreiheit. Wer in welchem Gotteshaus betet, kann mir kein Streit-Thema sein, sofern er nicht mit Gewalt potentielle Gläubige und entschiedene Ungläubige missionieren möchte. Ich finde es darüber hinaus im positiven Sinne spannend, wie Menschen ihrem Glauben Ausdruck und ihrem Leben Sinn verleihen. Darauf bin ich neugierig, liebe die Lebendigkeit und den intellektuellen Austausch. Im weiteren Sinne empfinde ich es als unangemessen, zu verbieten, was allen zugänglich sein sollte. Den Strand und das Meer. Oder die Berge. Die Natur. Unserer aller Kraftquellen. Im Großen wie im Kleinen.
Eine meiner Kraftquellen ist seit rund 25 Jahren der Engelrufer. Oder von vielen samakishop-Kunden auch "Engelsrufer", Engelsglöckchen, Wunsch-Glöckchen, Engelskugel, usw, usw, genannt. Die Idee zu dieser wunderschönen Schmuckidee ist alt, so alt, wie der Wunsch des Menschen nach Halt. Nach Hoffnung. Nach Schutz. Nach Liebe.
Die Engel anrufen? Dazu gibt es unzählige Geschichten. Allein unter "Llamadores de Angeles" (Plural: dt. Engelrufer) finden sich im Internet so viele mystische Texte, dass die gemütlichen LeseAbende vor dem warmen Kamin im sanften Feuerschein für Wochen gesichert sind. (Weitere literarische Sammlungen aus der ganzen Welt unter Engelsrufer, Engelanrufer, Engel, etc). Passend dazu lassen sich unzählige Amulette finden, Glücksmünzen und Medaillons, mit den Abbildern von Engeln oder dem Engel, dem man sich verbunden fühlt: eine menschliche Vorstellung.
Die Gedanken sind frei. Und unsere Wortwahl? Die nicht, habe ich in diesen Tagen gelernt. Durch eine deutsche Marken-Anmeldung, die ich derzeit hinterfrage, soll ich verbal in meine Schranken gewiesen werden, meinen Glücksbringer und treuen Begleiter seit Jahren, den silbernen Engelrufer mit dem zarten Glöckchen im Innern, nicht mehr unter diesem Namen im meinem Internetshop anbieten zu dürfen. Und alle anderen Modelle dieses wunderschönen Schmuckstücks auch nicht. Etwas umbenennen, was seit Jahren so heißt, weil jemand diesen einen Namen, der zudem auch noch die deutsche Übersetzung des spanischen "Llamador de Angeles" gleich Rufer der Engel gleich Engelrufer ist, sich hat "schützen" lassen??? Ja schützen wovor denn??? Vor finanziellen Verlusten vielleicht? Jetzt kann ich wirklich herzhaft lachen, und jeder, der mich kennt, lacht mit: wer glaubt, mit den Engelsrufern im Patent sei mal eben auf die Schnelle das dicke Geld zu machen, der könnte sich tatsächlich täuschen. Wer weiß. Ich schicke ihm gerne Fotos von meinem alten Auto: in meinem Oldie-VW-Bus mit Roststyling hängt natürlich auch ein Engelrufer und bimmelt, was das Zeug hält, damit ich schön in Fahrt bleibe .... mein Busschen ist mir übrigens auch, am Rande erwähnt, lieb und heilig ... Der Wert des Llamador de Angeles liegt für mich und auch für samakishop in der Idee, gerade weil es mich persönlich UND meine Arbeit als solche betrifft. In der Sache an sich. Und viel Geld passt in so ein kleines Glöckchen gar nicht hinein. Dafür aber unendlich viel Liebe.
Mein Engelrufer ist mir also heilig. Nicht ganz so wie mein Ehering, doch wie anderen Menschen das Kreuz, die Madonna, die "Hand Fatimas" (als Silber-Schmuckstück und Glücksamulett sehr gefragt), oder das Peace-Zeichen, auch heute noch Symbol für den Wunsch nach friedlichen Lösungen! Jetzt rufe ich damit hoffentlich nicht noch andere Patentsammler herbei und bringe sie auf dumme Gedanken ....
Die Engelrufer-Schmuckidee unter diesem Namen hat nach meinen Recherchen ihren Ursprung in der spanischen Sprache. Auch in Südamerika ist das Glöckchen ein Begriff. Mit dem Modetrend kamen unzählige Modelle auf den Markt, auch in den Printmedien mehrfach erwähnt, und ich war sofort begeistert, als ich ungefähr im Jahre 2007 davon erfuhr. In Spanien ist der Engel-Anrufer mittlerweile Sammlerstück. Und die Touristen in unserem samaki-Laden auf Mallorca nehmen diese Idee gerne auf. Ein religions-übergreifender Glücksbringer, eine Silberkugel mit hübschem Muster, eine Klangkugel, die mich zart daran erinnert "du schaffst das schon".
Man kauft sich einen Llamador de Angeles, weil er schön ist. Weil man sich etwas Gutes tun möchte. Man verschenkt ihn an ein Kind zum ersten Schultag. An einen Kranken mit den besten Wünschen. An eine Schwangere zum Schutze von Mutter und Kind. An einen Menschen, dem man sagt "ich mag dich" - das sind meine Erfahrungen mit dem Verkauf und dem Verschenken von Engel-Rufern. Und ich dachte, das würde immer, immer, immer so bleiben. Ich mal wieder! Denn mir sind manche Dinge eben heilig. Und ich schätze mich zudem glücklich, in einem relativ friedvollen Abschnitt dieser Welt leben zu dürfen, wo man noch Träume hat.
Jetzt kommuniziere ich derweil mit einem freundlichen Patentanwalt aus deutschen Landen, der mich im Namen seiner Mandanten dazu auffordert, den Begriff "Engelsrufer" nicht mehr als Überschrift zu meinen Llamadores de Angeles hinzuzufügen. Ok, dachte ich bei mir, sei´s d´rum. Den Namen hatte ich vor Jahren von meinen Kunden als Anregung aufgegriffen, weil sie das Schmuck-Glöckchen so nannten. Genau genommen ist der Begriff "Engelsrufer" auch nicht stimmig, weil er linguistisch betrachtet besagt, es sei der Rufer, also das Glöckchen DES Engels. Wir hier in Spanien und auch sonst auf der Welt wünschen uns derweil die Engel herbei, und glaubt mir, liebe Leser, ich momentan besonders, also sprechen wir vom Rufer der Engel, also wir rufen nach den Engeln, und das Glöckchen dazu gehört uns.
Nun wissen wir alle, dass Rechtsprechung nicht etwas mit Recht zu tun haben muss, doch selbst da habe ich - noch - Hoffnung. Ich werde mit einer langen Liste das deutsche Markenamt kontaktieren. Fragen kostet ja nichts. Denn es ist mir schleierhaft, wie man einen Markennamen vergeben kann für ein Produkt UND einen Namen, die bereits seit unzähligen Jahren auf dem Weltmarkt zu finden sind. Ist also keine Neuerfindung. Ist nicht einzigartig. Weder in Modell !!!! noch in Sprache. Entstammt noch nicht einmal der Werkstatt des Marken-Halters. Was - dem Internet sei Dank - in Esoterikforen, Berichten, Bilddarstellungen etc zu recherchieren ist. Prüft ein Marken- und Patentamt so etwas denn nicht?
Nun ja, irgendwann ist alles vorbei, das ist der Lauf der Zeit, und so wird sich auch der nun geschützte (???) Begriff "Engelsrufer" plus einem einzigen Modell (???) in seiner Eingeschränktheit in den Weiten des Universums sogar noch ohne ein "puff" auflösen: in 50 Jahren kräht da wahrscheinlich kein Hahn mehr nach. Noch nicht einmal ein Wimpernschlag in der Geschichte der Welt. Manchmal denke ich dann: Was für ein Quatsch. Aber sich alles verbieten lassen?
Sich untersagen zu lassen, eine lebensbejahende Idee verkommen zu lassen? Den Llamador de Angeles nicht mehr ins Deutsche übersetzen zu dürfen? Manno, was die Engel wohl dazu sagen würden? Wahrscheinlich so etwas wie "hey, ihr macht euch eure Welt doch selbst, nun seht mal schön zu, wie ihr damit klar kommt."
Mein Leben, Lieben, Staunen, Genießen und Arbeiten auf Mallorca. Gedanken und Geschichten einer ehemaligen Journalistin, dann Aussteigerin, Gastarbeiterin, heute Therapeutin und Dozentin.
Freitag, 30. September 2011
Donnerstag, 22. September 2011
Heißen meine geliebten samaki-Engelsrufer bald nicht mehr Engelsrufer?
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Es lebe die Flexibilität! |
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Bald unter neuem Namen? |
Gerade heute bin ich mal aufgewühlt. Das allein wäre bereits ein Blog mindestens wert. Denn so schnell, das darf ich versichern, bringt mich nichts aus meiner mit mir selbst beschlossenen Ruhe. Wenn es dann - so wie eben heute - geschieht, wundere ich mich entweder gar nicht, weil es meinen Göttergatten oder das liebe Vieh betrifft, was auch glücklicherweise selten vorkommt - oder ich bin so dermaßen verblüfft, das selbst mir die Worte fehlen. Für den unscheinbaren, aber verbuchten Moment. Um dann wild über mich hereinzubrechen. Worte, so gewaltig, verstrickte Gedanken, die immer wieder Ehrenrunden drehen. Bis mein Kopf ernsthafte Rauchsignale sendet, sich in meinem armen, geschundenen Hirn alles ganz wund anfühlt. Also heraus aus dieser Trance, ist schließlich nicht die Schönste, und hinein in das meine Hirnwindungen kühlende Blog.
Brutalst aus meiner Mitte gerissen war ich beispielsweise damals, als tatsächlich ein Unmensch das Unmögliche wagte, nämlich aus unserem frisch eröffneten und noch wahrlich spartanischem Wohl-Fühl-Laden in Can Picafort eine Klangschalen-CD zu mopsen! Das, liebe Leserinnen und Leser, geht! gar! nicht! Die neusten Bravo-Charts? OK, sei´s d´rum (nein, die gab es bei uns noch nie), oder die jüngsten "Ballermann Hits", na meinetwegen ..... aber man klaut doch keine Compact Disc mit Klangschalen-Musik! Wo will die Welt denn noch hin!
Und ähnlich erging es mir vor wenigen Stunden, mit dem Aufrufen eines Faxes aus bundesdeutschen Landen ....
Insgesamt geschehen ist Folgendes, und dazu hole ich ein klitzekleines Wenig aus: vor rund 25 Jahren brachte mich mein Engelsrufer, eine silberne Klangkugel, durch eine richtig miese Zeit. Es lebe die positive Konditionierung (wer Lust hat, lese mein Blog "Ja zum Engelsrufer"). Im Jahre 2007 ging unser samakishop als Neuerung unseres samaki-Projekts auf Mallorca vom Stapel und online, wurde somit total international. Kurz darauf entdeckte ich den Engelsrufer bei einem spanisch sprechenden Händler und nahm ihn spontan und mit Begeisterung ins shopping-Programm auf. Was für eine Freude! Llamadores de Angeles - in der Übersetzung: Engelsrufer! Mittlerweile promoteten Tageszeitungen ihren Verkauf mit den hübschen Klangdingern. In spanischen Modezeitungen sind die Silber-Glöckchen ein beworbener Trend ..... und der samakishop verkauft Engelsrufer nach good old Germany. Zur Freude unserer Kundinnen und Kunden. So weit. So gut. Sollte man meinen. Nun haben sich bundesdeutsche Geschäftleute etwas Spannendes ausgedacht, und upps, wahrlich Patent angemeldet. Auf die Begrifflichkeit "Engelsrufer". Nach ihrem Mallorca-Aufenthalt, ja will man Gerüchten Glauben schenken, sogar nach einem Besuch in unserem Lädchen. Na so ´was.
Jawohl, ich gebe absolut zu, ich habe von Patentrecht so viel Ahnung wie vom Kühemelken, aaaaaber ich dachte immer, ein Patent schütze eine totale Neuerung, eine Erfindung, einen Namen als solchen wie den einer Hamburgerkette, eines Mode-Labels, etc .... Jetzt scheine ich wider Willen eines Besseren belehrt zu werden: die bundesdeutschen Mitbewerber (?) möchten uns gerne verbieten, den Namen "Engelsrufer" in unserem Internet-Shop über die entsprechenden Produkte zu schreiben. Macht mich wuschig. ...... MachtE mich wuschig, immerhin schreib ich ja jetzt schon ein paar Minütchen, angenehm klärt sich mein Geist .... was mich vorher wütend machte, traurig?, ja, auch irgendwie traurig ob der Welt und ihrer Strömungen, kann ich jetzt schon wieder lächeln. Wir werden eben sehen. Ich habe den netten Patent-Anwälten (jaja, Plural!) erst einmal einen netten Brief zurückgemailt. Dass "Engelsrufer" an sich nicht neu sind, mehr als 25 Jahre alt, und von wegen Gewohnheitsrecht und allgemeingültige Begrifflichkeit und Übersetzung aus dem Spanischen ins Deutsche und so weiter, aber was weiß die kleine Sanne denn schon. Die fühlt in ihr Herz und findet die Engelsrufer immer noch ganz, ganz toll. Sollte samakishop diese Bezeichnung letztendlich wirklich nicht mehr nutzen dürfen, wäre es für mich zwar eine total verrückte Sache, zudem wir auch noch ganz andere Klangkugel-Modelle anbieten, und, und, und .... aber: wir machen dann einfach ein Preisausschreiben daraus, und Ihr dürft einen neuen Namen für diese wunderschönen Schmuckstücke auswählen. Ich hatte schon einmal an Traum-Kugeln gedacht, oder Wunsch-Kugeln .... bei jedem Tönchen ein Wunsch frei, wie bei den Sternschnuppen, die momentan so herrlich oft am Mallorca-September-Himmel zu bestaunen sind. Wer mitmacht, kann dann selbst ein Klangglöckchen gewinnen, und so weiter, und sofort. Bis zum nächsten Patent.
Guten Abend, Mallorca.
Die Ruhe hat mich wieder. Mein geliebter Ehemann und Teampartner steht nun mit einem eiskalten Glas Sekt-Schorle vor mir und wir prosten uns zu: na, wenn wir keine anderen Sorgen haben!
Auf die Flexibilität!
Donnerstag, 25. August 2011
Gerade heute stelle ich mich auf die Sonnenseite!
Die Welt ist, wie sie ist. Und je mehr wir uns dagegen wehren, die Aktualität anzuerkennen, desto unglücklicher sind wir. Soll bedeuten: Akzeptieren wir die Gegenwart in ihrer universalen Vollkommenheit, auch, wenn wir sie nicht begreifen sollten, ist alles in Butter und wir lächeln uns durch den lieben, langen Tag. So einfach? Vielleicht. Zumindest gibt es reichlich Beispiele, die unumstößlich belegen, dass es zumindest einfacher, wenn nicht sogar tatsächlich einfach sein dürfte. Ein Beispiel: Gestern nacht bin ich mit Kopfschmerzen ins Bett gegangen. Nicht, weil es auf Mallorca mega heiß ist, denn das liebe ich! Nicht, weil wir alle, die wir hier momentan arbeiten, eine wilde Saison durchlaufen. Was soll ich bei aller mir selbst gegenüber an- und aufgebrachten Eigenliebe sagen? Selbst Schuld, liebe Sanne. Die Vorgeschichte: Impulse von außen, von sehr weit außen, die weder jetzt und hier noch vielleicht in den kommenden Monaten und vielleicht noch nicht einmal in "hunderttausend Jahren" mein Leben auf dieser wunderschönen Erde auch nur annähernd streifen werden, haben mein armes, armes (!) Hirn in unnötige Extrem-Wallung versetzt. Ich habe es zugelassen! Und mein Körper musste mit dem klar kommen, was eigentlich gar nicht ist. Was für ein Quatsch, sollte man von Herzen denken, doch so etwas kommt wahrlich öfters vor, als man sich eingestehen möchte. So etwas nennt man gemein hin "sich Sorgen machen". Durchaus menschlich wie größtenteils bis immerimmerimmer unnötig. Es ging da um diese Sache mit "Suchmaschinen im Internet" und um Internetshops und ihre Schwierigkeiten (???) und blablabla und vielleicht und falls und "wenn - dann". Aber was ist mit "wenn nicht"? Dann nicht? Wenn das alles auf meinen geliebten Ehemann und Geschäftspartner und mich gar nie zutreffen wird? Panikmache? Machtmissbrauch? Irgendwer, der irgendwem - am besten mir als technische "Treschen Müller" - verkaufen will, was er an den Mann und an die Business-Frau zu vertickern gedenkt. Sinngehalt mal komplett außen vor gelassen. An diesen Ambitionen kann ich natürlich nichts ändern, denn wir wissen ja, die Welt ist, wie sie ist. Dagegen muss ich gar nicht ankämpfen. Es ist schon perfekt, wenn ich es nicht annehme! Und was wäre denn, wenn es reichen würde, das ich als Mini-Markt-Geschäftsführerin einfach mein Bestes gebe? Und dieses gut genug ist? Das genau DAS meine Aktualität ist? Im Rahmen meiner Akzeptanz liegt? Das "sehr, sehr gut" reicht! Für was reicht? Na, für meine individuelle Lebensqualität, mein Glück, meine Freiheit! In einer einzigen Saison auf Mallorca beobachtet man so viele unglückliche Menschen auf einem Haufen, die sich etwas leisten, nämlich den Trip auf diese wunderschöne Sonneninsel, was sie schließlich gar nicht zu genießen wissen. Möglicherweise machen diese verirrten Seelen sich das ganze Jahr über IHRE Sorgen, wie sie die Zeit bis zu ihrem heißersehnten Urlaub am Meer überbrücken, dass sie letztendlich in der Aktualität mit den Füßen im weißen Sand nicht genießen können, was sie sich selbst erfüllt haben. Hier und jetzt. Weil sie schon wieder gedanklich dort sind, wo sie dann vielleicht nie hin gelangen werden. "Gerade heute sorge dich nicht" ist eine der Reiki-Lebensregeln, die mich immer wieder auf den Punkt bringt. Auf einen glücklichen Punkt. Ich habe nichts anderes als das Jetzt. Und DAS ist eine ganze Menge! Eine andere Realität gibt es nicht. Aber DIESE Realität ist mein. Natürlich sind wir geschaffen, zu visualisieren, zu planen, zu kreieren .... Nun die Entscheidung des Tages: Leben wir diese menschliche Eigenschaft gerade heute als Schwäche oder als Stärke? Klinken wir uns spontan in die Ängste der anderen mit ein? Sehr anstrengend. Und ist doch auf Dauer auch langweilig. Oder setzen wir lieber bedacht eigene positive Impulse, um die Vergangenheit von morgen in ihrer einzigartigen Entwicklung um ein so Vielfaches schöner sein zu lassen, als wir es uns gerade vorstellen können? Alle guten Gedanken der Welt gebündelt! Ich bin für das Prinzip Hoffnung. Kopfschmerzen waren gestern. Heute und jetzt liegt uns die Welt zu Füßen. Jammern wir also oder machen wir es uns gerade heute leicht und lächeln wir uns durch den lieben, langen Tag? Was macht genau heute und jetzt mein Glück aus? Was kann ich tatsächlich tun? Ich kehre heute zumindest nicht in der Weltwirtschaft herum und feudel mich nicht durch den Müll des Internets, ich kehre vor meiner eigenen Ladentür, und zwar genau genommen die Krümel des Croissants weg, das ich in ein paar Minuten zum Frühstück verspeisen werden. Köstlich. Die Pferde anbinden, wie man so schön sagt? Sprich: auf mich aufpassen? Aber sicher! Doch dürfen meine Pferde sich heute in einer großen Koppel ausruhen und auch immer wieder am Strand durch das flache Wasser galoppieren. Genussvoll. Leicht.
Sonntag, 17. Juli 2011
Geht ein Mann in den Supermarkt .....
Geht ein Mann in den Supermarkt. Und kommt ohne Obst im Körbchen zurück. Und ohne Gemüse. Und ohne Salat. Dann könnte das wahrscheinlich so ziehmlich jeder (freigeistige! und nicht gebriefte) Mann der westlichen Hemisphere sein, oder? Dafür mit Six-Packs in der Einkaufstüte, wenn schon nicht in der Körpermitte. Hopfen und Malz, Gott erhalt´s - zu Gemüse fällt mir da spontan kein adäquates Sprüchlein ein. Dem Manne auch nicht. Ganz anderer Fall: Geht ein Mann zum Einkaufen in den Supermarkt, kommt ohne Obst und mit zwei einsamen, aber dafür wirklich frisch-knackig roten Paprikas zurück und erklärt, das sei reine Intuition gewesen ..... dann ist das definitiv meiner! Mein geliebter Ehemann, der mir versichert, alles andere, sprich weiteres Grünzeug, habe sich einfach nicht richtig angefühlt. Da sieh mal einer an. Ich bin einen Hauch von verblüfft, wo ich doch immer gerne behaupte, mich würde so gar nichts mehr erstaunen, bei dem, was wir in einer Mallorcasaison so alles an Erfahrungen (hüstel) sammeln dürfen (doppelhüstel), mit all den Menschen, die unsere Wahlheimat heimsuchen. Doch im engsten Umfeld wartet dann das tatsächlich Unerwartete auf mich, all die Gurken und Kiwis und Melonen, die sich nicht meinem und unserem schönen Leben entsprechend anfühlen. Also gehe ich kurz in mich, verschwende einen Makro-Gedanken und sage aus tiefstem Herzen: "was für ein Quatsch!" "Doch, wirklich," versichert mir mein Göttergatte. Ich räume selbstverständlich ein: Gegen die Intuition lässt sich schwerlich andiskutieren. Nun denn, gesagt, getan oder nicht getan, Thema erledigt, weil "Supermarkt Teil 2" nun auch gar nicht mehr ins samaki-Zeitfenster passt ... Eben beim nächsten Einkaufsversuch .... Das Leben ist ein Fluss .... Als dann einige Stunden später unsere liebe, liebe Freundin und Vitaminfee R. tütenbeladen unsere heiligen Hallen betritt, im Schweiße ihres Angesichts eine Riesenmelone und viele, viele Pflaumen und Birnen und Gurken für uns anschleppt, sommerliche Hitze hin oder her, denn das sind wir ihr locker wert, sagt sie, weiß ich auf der Stelle, was ich mir nun anhören darf. Und prompt kommt´s: "Hab ich doch gesagt," triumphiert mein weiser, weiser Schatz, "siehst du, das hab ich sicher schon beim Einkaufen gespürt!" Ist klar, nicke ich ihm zu, und ich bin entzückt ob dieses unerwarteten Garten-Zaubers. Aus ökologischem Anbau. Tausend Dank! Und wie der Zufall und die Vorsehung zusammen hoch drei es wollen, hat unser Rohkost-Engel alles, alles, alles im Paket, was die gesunde Ernährung so lecker macht und was das Schlemmer-Herz sich wünschen kann .... nur in der Tat, und das grenzt bei dieser Vielfalt an Obst- und Gemüsesorten schon an ein Wunder an sich, keine roten (!) Paprika! Die hatte mein geliebter Ehemann ja auch wohlweislich aus dem Supermarkt mitgebracht. Intuitiv. Ebenso, wie ein paar heilsame Tröpfchen Hopfen und Malz, Gott erhalt´s, das gute "Grüne", für die Gesunderhaltung der Seele und zum Ausgleich des menschlichen Flüssigkeitshaushaltes an hochsommerlichen Mallorca-Abenden.
Montag, 11. Juli 2011
Glück ist, wenn ich es fühle
Was braucht es, um glücklich zu sein? "Dein Lächeln, wenn du mich ansiehst!" schmunzelt mein geliebter Ehemann und schießt damit gleich den Vogel ab. Und ja, ja, er hat natürlich und absolut Recht, denn "the best things in life are free" und so weiter, und sofort, aber seien wir doch mal kurz ehrlich, es darf jawohl und bitteschön (!) insgesamt betrachtet ruhig ein bisschen mehr sein. Oder?! Sozusagen mit einem Bonus gekrönt, mit einem goldenen Sternchen am Basis-Glück. Vor vielen, vielen Jahren hatten mich beispielsweise meine neuen Laufschuhe in Verzückung versetzt, und zwar die mit einer ordentlichen Profi-Profilsohle, damit ich im hessischen Eis-Winter trittfest meine befreienden Jogging-Runden drehen konnte, ohne auf den verschneiten Feldwegen ins Schleudern zu kommen. Heute trage ich stattdessen lieber FlippFlopps im Warmen und fühle mich freier denn jeh. Wir lernen hier: Glück ist variabel. Oder nehmen wir mein knallrotes Surfbrett als gutes Exempel. War das ein glücklicher Tag, als ich es mir endlich gegönnt hatte, gönnen konnte und dann in (den Bagger-)See stach, hurra! Dabei würde ich mich selbst nicht als materialistisch einstufen, aber ich erkenne unverschleiert und glasklar an, dass es Dinge im Außen gibt, die mir ein gutes Gefühl geben. Zusätzlich. Die mich glücklich machen, nicht unbedingt glücklichER, denn von Abhängigkeiten neige ich gerne Abstand zu nehmen. Also Hand auf´s Herz: Ohne die "kleinen Extras" wär unsere Welt doch deutlich ärmer. Ohne Geburtstagsgeschenke, ohne spielerische Möglichkeiten des Daseins .... Und wenn das für den einen ein dickes Auto bedeutet - ja, sei´s d´rum! Und für den anderen ein kühles Bier am Feierabend. Ohne Diskussion, wir alle erträumen uns Liebe, Gesundheit und ein langes Leben, diese drei kommen definitiv unter die Top Ten der Existenz-Wünsche ans Universum. Dann vielleicht noch so unsinnige Punkte wie "Sicherheit" (ein Un-Wort, weil nie und nimmer real!) oder "Karriere" (was ist das überhaupt???) und "viele (!) Freunde" (sind das dann die Menschen, die ständig etwas von einem erwarten, damit sie einen gnädigerweise nett finden?). Was machen wir beispielsweise mit dem langen Leben, wenn wir es nicht glücklich er-leben? Uns das Feierabendbier verkneifen und dann lange, lange Jahre danach schmachten? Unglücklich, versteht sich. Oder was wird aus der Liebe, die wir intellektuell betrachten und erfassen, weil der Partner als entsprechend eingestuft wird, aber nicht er-leben, nicht als Glück fühlen? Weil wir eine Beziehung durchziehen, die uns nicht entspricht. Und die anderen staunen "hast du aber ein Glück" (haha). So viele Möglichkeiten, unglücklich zu sein. Was bringt uns ein Urlaub in einem 5-Sterne-Hotel mit Luxus-Spa, wenn wir ihn gewissermaßen "erledigen", auf facebook posten, aber nicht tatsächlich glücklich er-fühlt haben? Beispiele über Beispiele. Ob das Glück in den großen oder kleinen Dingen, wie man so schön sagt, liegt, kann nur jeder für sich beantworten. Ich persönlich habe mir vor langer Zeit vorgenommen, nur das als glücklichen Umstand zu betrachten, was ich als solchen wahrnehme. Sei es die Liebe, sei es das Surfbrett. Oder heute Morgen das Schwimmen im Meer, darauf bin ich momentan ganz wild, glücklich wie ein Kind, und dafür stehe ich sogar in aller Herrgotts Frühe auf. Damit ich die Natur erleben darf. Die Wellen waren unglaublich! Daraus ergibt sich dann auch übrigens meine Definition von Spa, sanus per aquam, gesund durch Wasser.
Donnerstag, 7. Juli 2011
Frühsport am Strand von Mallorca
Rennt ein nackter Mann über den Strand. Trägt er eine Sonnenbrille, könnte es meiner sein. Zum Beispiel, weil er unseren Mini-Hund Bhanu einzufangen versucht, der mit seinem Maxi-Willen lieber in vollkommener Freiheit am Buffet libre der Playa frühstücken möchte, als zu gehorchen. Sprich, das zu verschlingen gedenkt, was die Touris am Tag zuvor herumgemüllt und zurückgelassen haben. Dafür schlägt er sogar Haken, der Hund, und mein geliebter Ehemann immer hinterher. In aller Herrgotts Frühe. Ein samaki-Family-Morgen am Meer. In diesem welchen ich derweil herumdümpel, und mich das wilde Treiben am Strand cool lässt. Erfahrungswerte. Unsere Hündin Shiva umkreist mich großräumig mit rekordverdächtigen Schwimmzügen. Sie war überhaupt an diesem wunderschönen Morgen die Erste im Wasser, immer einer großen, grau-weißen Möwe hinterher, die mit Bravour ihr Spielchen trieb, mit dem schwarzen Puschel-See-Hund. Das Prinzip ist denkbar simpel: Möwe landet auf dem Meer, Hund paddelt hin, Möwe lacht und fliegt weg, Möwe landet ein paar Meter weiter auf dem spiegelglatten Wasser, Hund paddelt hin, Möwe lacht .... und so weiter und so fort. Shiva würde so Mallorca umrunden! Dieses Tierchen ist definitiv die Sportlichste von uns allen. Eine waschechte Triathletin: Rennen, Schwimmen, Bellen. Unsere Tao wartet derweil am Strand und mimt einen auf braver Hund. Bhanu ist inzwischen satt, mein Geliebter Ehemann hat ihn sich greifen dürfen. Den kleinen Fresser unter den Arm geklemmt, schnappt er sich nun auch Tao. Und einen Hund rechts, den anderen links unter den wahrscheinlich aus genau diesem sportlich-kraftaufbauenden Grund muskulösen Armen, watet er durchs seichte, türkisblaue Mallorca-Wasser direkt auf mich zu. Immer noch die Sonnenbrille auf. Man muss dazu wissen: Tao und Bhanu schwimmen sehr gerne, aber nur, wenn man sie bitteschön und bitte gleich erst einmal zu Wasser lässt, also hineinträgt - wer ihnen das wohl beigebracht hat! Die Hundekinder planschen also, wir Menschen sind zufrieden, die Sonne lacht sich den Himmel empor, und ich fröne meinem geliebten Watsu, was sich schick anhört, diese wortgewandte (wenn auch nicht ganz schlüssige) Kreation aus Water und Shiatsu (wer denkt sich solche Verbalitäten bloß aus?), im Endeffekt aber nichts weiter bedeutet, als sich wie eine nach oben geschwemmte Wasserleiche auf dem Meeresspiegel treiben zu lassen. Total relaxed, Ohren in den sanften Geräuschen des Wassers versenkt. Das Gesicht nach oben, versteht sich, denn atmen tut gut, die Nase ins Glitzern der Sonne gehalten, die jungfräulich am strahlendblauen Sommerhimmel einen richtig heißen Tag auf der Urlaubsinsel verspricht. Wie eine Meer-Jungfrau fühle ich mich deshalb noch lange nicht, dafür bin ich mittlerweile MEHR Frau, geht doch auch .... Mein Mann schlägt dann Wellen. "Oh, Aqua-Jogging," staune ich. "Aqua-Sprinting!" verkündet er stolz, und wir grinsen ... Tja, den Morgensport direkt erfunden haben wir beide nicht. "Guck mal! Sieht das gut aus?" fragt mein Göttergatte ernsthaft und steigt im selben Moment wie Neptuns jüngster Sohn aus den Fluten empor, die Arme hoch zum Himmel gereckt, eine Geste der totalen Kraft und Gelassenheit zugleich. Wie der Davidoff-Mann aus der Cool Water-Werbung, in diesem Punkt bin ich ein klein wenig werbegeschädigt, sozusagen als Bruder von Neptuns jüngstem Sohn (meinem Mann!), frisch dem Fitnesscamp auf den Malediven für große und schöne Männer entsprungen (der Coll Water-Typ), caramelfarbene Haut, Haar dunkel und nass, die Wassertropfen glitzern auf der männlichen Brust .... ich schweife ab und ihr mit mir! Ha! Und da nicht nur Sport am Morgen gesund ist, sondern auch Lachen fit hält, gönne ich mir nun vor allem dieses effektive Training meiner Lachmuskeln und pruste spontan los! So schön kann Frühaufstehen sein! "Magst du noch lange im Wasser bleiben?" fragt mein Göttergatte, "ein bisschen noch," antworte ich, denn ich genieße es, mal so richtig auszukühlen. Irgendwie soll das ja auch den Stoffwechsel ordentlich in Schwung bringen. "Ich hab Hunger," quengelt mein Mann. Ende Gelände ... Zuhause dann noch einen schönen, tiefschwarzen, angenehm starken Kaffee nach wohltuender Dusche, und der Arbeitstag kann getrost beginnen .... Guten Morgen, Mallorca!
Montag, 4. Juli 2011
Beste Zeit des Lebens
"six o´clock in the morning .... where you´re gonna be ... outside ... by the ocean ... swimming ... expecting ... chilling ... in the sea ..."
"Das Meer sieht aus wie die Matrix", sagt er. "Das Meer ist die Matrix." Der Himmel über uns in tiefem Grau, eine schwere Decke, dabei gut. Ein Schatten nach der schwülen, heißen Nacht. Unmögliche Stille. Am Horizont dieser milchigweiße Streifen. Eine Ahnung von Licht. Bizarr. Die Sonne hinter den Wolken zu erahnen, gerade im Ansatz, den Tag zu gebähren. Nachtblaues Wasser. Tiefes Wasser. Unklar. Zerwühlt in Ruhe. Kühlender Sand. Feiner Sand. Und dieses Grau. Überall. Über den Dünen. Den Felsen. Die beste Zeit des Lebens. Und dann das Hineinfließen in das Kalte. Das Sich-Hingeben an das Meer. Frieden. Im nächsten Moment der Wind. Plötzlich. Und willkommen. Die Bewegung des Übergangs. Am Himmel ein Licht im Grau. Unerwartet taucht die Sonne das Wasser in Glanz. Glitzerndes Meer. Der Tag möge beginnen.
"Das Meer sieht aus wie die Matrix", sagt er. "Das Meer ist die Matrix." Der Himmel über uns in tiefem Grau, eine schwere Decke, dabei gut. Ein Schatten nach der schwülen, heißen Nacht. Unmögliche Stille. Am Horizont dieser milchigweiße Streifen. Eine Ahnung von Licht. Bizarr. Die Sonne hinter den Wolken zu erahnen, gerade im Ansatz, den Tag zu gebähren. Nachtblaues Wasser. Tiefes Wasser. Unklar. Zerwühlt in Ruhe. Kühlender Sand. Feiner Sand. Und dieses Grau. Überall. Über den Dünen. Den Felsen. Die beste Zeit des Lebens. Und dann das Hineinfließen in das Kalte. Das Sich-Hingeben an das Meer. Frieden. Im nächsten Moment der Wind. Plötzlich. Und willkommen. Die Bewegung des Übergangs. Am Himmel ein Licht im Grau. Unerwartet taucht die Sonne das Wasser in Glanz. Glitzerndes Meer. Der Tag möge beginnen.
Samstag, 2. Juli 2011
Konkurrenz, die gibt es nicht
Konkurrenz, die gibt es nicht, daran glaube ich wirklich und wahrhaftig, egal, auf welchem Gebiet, und noch egaler, was andere behaupten. Es wird immer Menschen geben, die ähnliche Programme fahren, wie man selbst, sogar dazu neigen, einen zu kopieren (dann schade für sie), schließlich haben wir alle das Rad nicht komplett neu erfunden. Wir bringen es eben auf unterschiedliche Arten ins Rollen. Im Idealfall zu Gunsten der Kundschaft. Und es gibt so viele Menschen, zum Beispiel im Moment in Can Picafort und auf Mallorca insgesamt, dass die Sonneninsel aus allen Nähten zu platzen scheint. Und selbst, wenn ich ganz allein auf weiter Flur wäre - ich würde sie gar nicht alle allein schaffen! Das muss man sich einfach einmal bewusst machen! So freue ich mich über meine Kolleginnen und Kollegen, die ebenfalls hier Schaffen und Leben dürfen. Außerdem gehe ich davon aus, dass jeder Mensch besondere Menschen-Typen anzieht. Und andere Leutchen wiederrum nicht mit einander "können", wie man so schön sagt. Die Geschmäcker sind eben verschieden. So bieten beispielsweise diverse Kosmetikerinnen in unserer Straße entspannende Massagen für die Beine an, nachdem diese enthaart wurden. Gar nicht meine Baustelle. Oder eine sehr liebe Freundin, die ich hoch schätze und die als Friseurin in einem Hotel arbeitet, sie legt eine so wunderbare Kopfmassage hin, dass ich jubilieren könnte. In diesem Sinne: allen Masseurinnen, Therapeutinnen, Seminarleiterinnen, Kosmetikerinnen, Reikimeisterinnen, Hairstylistinnen, Kartenlegerinnen und und und, und dazu den männlichen Kollegen natürlich auch, einen tollen Sommer und eine hochgradig erfolgreiche Saison! Von ganzem Herzen! Ist doch viel, viel schöner und absolut effektiver, sich auf Qualität und Lebensfreue zu konzentrieren, auf ein ehrliches Angebot, auf Hygiene, auf Ambiente, je nach Gusto, als sich gegenseitig ans Beinchen zu pieseln. Und letztendlich entscheidet dann doch der Kunde selbst. Wem es dann tatsächlich nichts ausmacht, mit denselben Cremehänden im Gesicht massiert zu werden wie sein Vorgänger am geschwitzen Rücken und seine Vorvorgängerin an den sandigen Füßen, ja auch der wird in Can Picafort fündig, und hat meinen Segen, und zwar direkt an der Playa für nen Appel und nen Ei, solange, bis die Polizei anrückt und der Masseur die Beine in die Hand nehmen muss .... Mallorca ist bunt!
Donnerstag, 30. Juni 2011
Meine Dual-Seelen-Hälfte spricht
"Ich hätte dich überall gefunden!!!" schmachtet mich mein geliebter Ehemann an, er sitzt mir am Mittagstisch gegenüber und raspelt zwischen dem ersten und dem zweiten Brötchen eine große Portion Süßholz. Wie ein wohlig warmer Sommerregen. Mein Herz geht auf und ich denke, ach, wie romantisch. Aber mir ist auch klar: das war jetzt noch nicht alles, da muss noch was kommen, so wie er grinst. In der Tat soll ja so etwas wie Seelenverwandtschaft im Großen Ganzen wie auch im kleinen, intimen Rahmen, sprich in der Partnerschaft, existieren, und es gibt Leute, die trauen sich sogar, von Dual-Seelen zu sprechen, sprich Männlein trifft perfekt entsprechendes Weiblein nur einmal im Leben. Mit viel Glück. Und eben manchmal auch gar nicht. So ist das. Nun denn, ich hab Glück, und ich gehe fest davon aus, mit meiner Dual-Seelen-Hälfte auf Mallorca zu leben. Eigentlich aus einer meiner ganz anderen Überlegung im Rahmen unseres Mittagsessen-Gesprächsthemas des Tages heraus, stellte ich daher in den Raum: "Ich hätte ja eigentlich schon Jahre früher auf die Insel ziehen wollen und können ..... nur dann hätte ich dich nie getroffen ...." Will sagen, alles hatte wohl genau so seinen Sinn. Noch ein bisschen durchhalten müssen. Dann erst meinen Göttergatten treffen, dann (hurra) auswandern. Festgelegte Reihenfolge. Doch mein Schatz wirft ein "Ich hätte dich überall gefunden, auch auf Mallorca!" "Ach?", frage ich, denn das finde ich nun spannend. "Stell dir mal vor," sagt mein geliebter Ehemann und jetzt kommt´s, "ich wäre wahrscheinlich als Schlagersänger nach Arenal gegangen ..." oh mein Gott, denke ich, und weiter komme ich nicht, denn er führt hübsch plakativ aus: ".... und ich hätte dann im Bierkönig gesungen (claro, die Chance besteht immerhin im Rahmen einer solchen Karriere), von der endlosen Liebe und meiner Traumfrau und so, und du wärst genau in dem Moment im Publikum gewesen (jetzt wird es zwar unglaubwürdig, aber ich bleibe neugierig ....) und ich hätte dich sofort (!!!) gesehen!" Aaaaahhhh. "Ich wäre sofort von der Bühne gesprungen (so, so) und auf dich zugegangen (mit einem Blick, der mich fast in die Tischkante beißen lässt) und hätte gesagt: da bist du ja endlich!" Happy End. Zum Glück beleidigt ihn mein Lachen ganz und gar nicht. Aber ja, doch, diese Szene ist durchaus vorstellbar! Froh bin ich, dass wir es auf sozusagen Höherer Ebene nicht haben darauf ankommen lassen, und uns schon vorher aus deutschen Landen sozusagen gegenseitig auf die Insel exportiert/importiert haben. So bleibt mir der Bierkönig erspart, singen können wir jetzt auch Zuhause ....
Sonntag, 26. Juni 2011
"Heute geht es mir schlecht"
"Heute geht es mir schlecht" - na, da bin ich aber einmal hochgradig gespannt, ob angesichts dieses tristen Titels überhaupt irgendjemand diesen meinen Blog klickt, geschweige denn auch noch liest. Denn wer möchte sich schon schlecht mit-fühlen oder gar von anderen hören, beziehungsweise lesen, dass ihnen das Leben den obligatorischen Glücksbonus entzogen hat. Auf der anderen Seite: vielleicht ist gerade dieser Titel hier extrem hitverdächtig. Ich hole mal ein bisschen aus, im Sommer bekomme ich immer wieder bundesdeutsche Zeitschriften geschenkt. Darüber freue ich mich sehr, denn sonst wäre beispielsweise die jüngste königliche Hochzeit komplett an mir vorübergerauscht wie der Schleier der Braut, muss ich gestehen. So durfte ich anhand zahlreicher bunter Bildchen noch Wochen später fröhlich miterleben, wie schrecklich kurz ein Hochzeitskuss sein kann (schade, schade), und wer auf der Hochzeit eine unförmige Figur gemacht hat (lästerläster), wer sich daneben benahm (peinlich aber auch) und wer gesundheitlich angeschlagen aussah (oh Schreck). Nun, eben das ganze negative Zeug drumherum, was ich mir erst einmal gar nicht unter der Headline "Just Married" vorgestellt hätte. Es geht noch weiter: während dann also ein paar dieser Blättchen bei uns Zuhause verteilt herumlagen, merkte ich nach ein paar Tagen tatsächlich einen Hauch von Depression in mir aufsteigen. "Wie das?", so meine Frage in mich hinein, und als just in diesem Moment mein bis dato getrübter, weil verirrter Blick auf ein Titelbild fiel, erkannte ich meine fatale Neu-Modifikation. Kein Wunder, dass es einem schlecht geht, wenn man ständig liest: "M. und L. - alles aus", "R.B.: sein einsamer Tod", "trauriger Abschied von XY", "T.J. - so qualvoll war ihr Leiden" - ja hallo? Ich dachte, ich wäre in der Unterhaltungsabteilung der Printmedien gelandet! Soll denn eine Zeitschrift nicht Spaß und Freude machen? Also, diese Überzahl an Negativ-Meldungen! Und ich habe mir tatsächlich die Mühe gemacht, im Innenteil nachzublättern, was denn unsere Stars und Sternchen für Kummer und Sorgen erdulden müssen. Wie sich glücklicherweise herausstellte: alles halb so schlimm! Die Überschriften auf dem Zeitschriftendeckblatt waren - oh Wunder - maßlos übertrieben. Wer also glaubt, allein sex sells, hat die Rechnung ohne das Elend der Menschheit gemacht. Außerdem ist leider erwiesen, dass sich viele Menschen besser fühlen, wenn es anderen schlechter geht. Oh Energiedrama! Worauf ich aber eigentlich hinaus möchte: will es denn jemand tatsächlich wissen, wenn es mir heute wirklich schlecht geht? Im Idealfall mein geliebter Ehemann, sogar die Tiere haben ein Gefühl dafür, dann ist da noch meine Freundin .... und weiter? Auf Mallorca wird gerne und grenzwertig oft gefragt, wie es einem denn so geht. Das ist eine standartisierte Begrüßungsfloskel, wie mancherorts auf der Welt. Nur wehe, man sagt nicht "gut". Oder: Würde das überhaupt jemand mitbekommen? Ich darf "ja" sagen, den einen oder anderen gibt es tatsächlich. Ich habe sogar jemanden getroffen. In Can Picafort läuft nämlich ein Mensch durch die Gegend, von dem andere behaupten: "der spinnt". Er sei verrückt, seltsam, blöd und doof und was auch immer. Es erkundigt sich immer und immer und bei jeder und jedem, wie es gehen würde. Auch bei mir wieder einmal vor ein paar Tagen. Ganz ehrlich: Mir war insgesamt schräg zumute in jenen Minuten, doch ich sagte natürlich, es gehe mir gut. Sein Stutzen zeigte spontan an, dass ich gnadenlos enttarnt war. Kurze Pause - "Wirklich?" kam die zögerliche Nachfrage, ein ganz feinfühliger Mensch hatte seine Sensoren ausgefahren. Und ich war beeindruckt. In diesem Moment ging es mir tatsächlich auf der Stelle besser, denn diese eine ehrliche Nachfrage war wie ein globaler Hoffnungsschimmer am neblig-trüben Horizont der menschlichen Anteilnahme.
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