Mein Leben, Lieben, Staunen, Genießen und Arbeiten auf Mallorca. Gedanken und Geschichten einer ehemaligen Journalistin, dann Aussteigerin, Gastarbeiterin, heute Therapeutin und Dozentin.
Mittwoch, 16. Februar 2011
Guten Morgen, lieber Urlaub
"Liebes Tagebuch", schrieb ich Ende der 70er Jahre. Das machte man damals so: Eine freundliche Anrede, bevor man loslegte, seine Geschichten des Tages niederzuschreiben. Fazit oder nicht Fazit: Ob ich heute auch "lieber Blog" schreibe??? Da bin ich prompt überfragt. Und ich nehme mir die Freiheit, es damit gut sein zu lassen, denn schließlich habe ich Urlaub und darf den Intellekt baumeln lassen. Oder war es die Seele? ahhhh .... doch was kann man von mir schon erwarten, wenn ich - so wie gerade eben - aufstehe, bevor ich tatsächlich aufgewacht bin! Das weiß doch jeder, der mich kennt! Und dass ich heute vor meiner Wach-Zeit sogar kurz einmal am Computer sitze und kreativ zu tippen versuche, liegt allein an der Tatsache: ich weiß noch nicht, was ich tue. Meine geschätze Leserschaft möge mir verzeihen. Grund für mein morgendliches Schlafwandeln ist mein lautstarker, penetranter Katzenwecker .... In den späten 80er Jahren stand neben meinem und neben vielen anderen Betten der hippen Jungen ein rund 45cm großer (oder kleiner, wie man will), weiß-bunter Vollplastik-Hühnchen-Wecker, der zur Stunde der Wahrheit lauthals und unerträglich fröhlich (!) krähte, um den Schlummernden aus den süßen Träumen ins Diesseits zu befördern. Das Krähen war dabei vielmehr ein Trällern, aber megalaut war es in der Tat, und das konnte man auch nicht leiser stellen - eine Tücke des Herstellers. Man stelle sich ein lustiges Kickkerickieeeeeeee erster Güte vor, quasi im Sound eines Täterätääääääää, den Lautstärke-Pegel bis zum Anschlag, und fertig. Beziehungsweise: wach war man. Mission impossible doch noch erfüllt. Und der rote Plastik-Hennen-Kamm mitten auf dem Kopf des standhaften Erweckungsmaschinchens war der Aus-Knopf. Jedem verständlich. Und Ruhe. Praktisch. Da hätte man sowieso und automatisch schlaftrunken hingelangt und d´raufgehau´n. Meinen Hühnerwecker gibt es nun schon lange nicht mehr. Aber dafür habe ich heute einen Katzenwecker. Pünktlich auf die Minute maunzt die kleine Kraftmaschine mich und meinen geliebten Ehemann und sogar die Hunde aus dem Schlaf. Und zur Zeit aus dem wohlverdienten Urlaubs-Winter-auf-Mallorca-Schlaf. Och neeeee ..... Dabei hüpft das junge, hellwache Tierchen in Windeseile von einer Zimmerecke zur nächsten, natürlich nicht um das Bett herum, sondern querfeldein darüber, und weckt sogar auch unter dem Bett! Voller Service. Und selbst, wenn ich sie kriegen würde, die Mieze: Leider finde ich bei dem Tierchen nicht den Knopf zum Weck-Ton-Abschalten. Und kurz einmal die Batterie herausnehmen, ist ja wohl auch nicht. Also weise ich meinen wunderbaren Mann an meiner Bettseite freundlichst darauf hin, dass SEINE Katze wohl Hunger hat. Wie jeden frühen Morgen, auf die Minute. Präzise wie die Funkuhr. Und während sich mein Göttergatte mit einem Lächeln auf dem Gesicht - jedenfalls stelle ich mir das so vor, denn die Augen habe ich vorsichtshalber noch geschlossen - schwungvoll aus den Laken pellt, um dem Katzenwecker Rechnung zu tragen und das Knackfutter ins Schälchen zu bringen, kuschel ich mich noch einmal genüsslich in die Kissen .... und warte auf MEINE Schmusekatze, die gleich gut gesättigt und mit einem zärtlichen Schnurren meinen Weg zurück ins Land der süßesten Träume ebnen wird ....
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