am frühen Montag-Morgen: Ehrenrunde um Son Serra de Marina auf Mallorca gejoggt
Das kommt also davon, wenn ältere Leutchen Sport treiben! Und die, die sich allgemein und speziell den Status "unsportlich" zugelegt haben. Und die, die eher Träumerlieschen in ihrer Freizeit sind, als hochkonzentrierte Sportskanonen. Und wenn man große Füße hat .... also, wenn ich joggen gehe.
Da genieße ich gerade die montag-morgendliche "Runde meines Lebens", erst zwar mit höllisch brennenden Waden den Minihügel hinauf, denn ich brauche mindestens und noch mehr gute 10 bis 15 Lauf-Minuten, schneller als Geh-Minuten, doch jederzeit von einem Kleinkind auf dem Dreirad zu toppen, bis sich mein Körper gnädigerweise einverstanden erklärt mit den wirren Regungen meines Hirns, welches Sport tatsächlich schön findet. Dann - nicht so angenehm für mich, aber in seiner Kürze und Zweckmäßigkeit durchaus akzeptabel - das Straßenstückchen von Son Serra de Marina in Richtung Arta, immerhin gesäumt von bezaubernd blühenden Wiesen und dann doch kaum Autofahrern und weiteren schlingernden Verkehrsteilnehmern um diese Uhrzeit: die ehrenwerten Touris und "Radler" (haha) alle noch am Frühstücksbuffett.
Dann endlich, endlich - und das ist wahrlich die perfekte Belohnung für alle Strapazen, die mein mittelalterlicher Body in diesen frühen Morgenstunden sinnvoll umsetzen muss, sprich: zum Wohle meiner Gesundheit und zum Trotz gegen so einen Schnokus wie etwa Bluthochdrucktabletten, den cami del mar entlang! Einen der wunderschönsten Wege auf dem Weg zum Meer hinab, sanft abfallend, herrlich in seiner relativen Ursprünglichkeit, vorbei an satt-grünen Feldern, wilden Blumen in leuchtenden Farben, vorbei an altem, traditionell erbautem und insel-wetter-veredeltem
Mauerwerk, kräftigen Bäumen, der Mallorquinischen Tierwelt mit schwarzen Ferkeln, die herumspringen und spielen, und Ziegen und Schafen. Ein Idyll sondergleichen. Auf Dünenboden unter Baumkronen hinweg, bis Son Serra City viel zu schnell erreicht ist und meine Füße wieder Asphalt unter sich fühlen ..... Ein Geschenk an mich selbst, gesponsert durch meine Wahlheimat Mallorca, subventioniert durch das frische morgendliche Klima und gerade so viel Sonne, wie es mir zum Laufen angenehm ist....
.... und schon schlage ich volle Kanne mein Knie auf den Bürgersteig auf! Zack, ganz flott, bin ich sozusagen gelandet, down to earth, und ich bin so überrascht, dass ich im selben Moment aufstehe und weiterlaufe, das herabfließende Blut wird schließlich von der Socke aufgefangen. Ja, lauf ich denn wie ein Mädchen? Nein! Und was mich nicht umbringt, ... den Spruch kennen wir ja; mein i-pod dudelt glücklicherweise total unbekümmert weiter, wenigstens ist der noch intakt, und mit dem schwungvollen Sound von Treme, der genialsten Titelmelodie der Neuzeit, laufe ich auf die Ziel-Linie zu unserem "home, sweet home" zu, im Rausch der Endorphine, werde sogar noch einmal schneller und: "touch" dem Gartentor, es ist vollbracht!
Dann: der Schmerz! Grundgütiger. Dass ein bisschen Knie so sch.... weh tun kann, wer hätte das gedacht. Von oben betrachtet sieht es dann auch doch schon etwas dicker aus, als das noch Gute auf der anderen Seite ....
Hey, ich habe ein Sportverletzung, dass muss ich mir erst einmal auf der Zunge zergehen lassen, und ich grinse tatsächlich erheitert, als mein geliebter Ehemann mir einen leicht besorgten Blick zuwirft. Schnell das Eis aus dem Kühlschrank, und den ollen Quill-Ball in meiner Beinmitte hochgebockt. "Ich bin die ganze Strecke durchgelaufen", berichte ich glücklich, so ein kleiner Rausch der Sinne ist irgendwie schön ......
Nach dem Duschen hab ich nun Zeit zum Schreiben, denn ich kann mich ansonsten leider nicht soooo viel bewegen. Meine Hündin Tao bekuschelt mein gebettetes Knie mit der, wie ich noch einmal betonen möchte: Sportverletzung!, und ich genieße meinen freien Montag in der Halb-Horizontale.
War das ein genialer Lauf! Und es muss scheinbar für heute reichen. Mein geliebter Ehemann ist in seinen Sorgen um mich dann auch ganz schnell abgelenkt, schließlich darf er nun das Frühstück zubereiten und seine Frau, die Sportverletzte!, fürsorglich versorgen.
Alles in allem, und ich kann es nur betonen: Welch guter Start in die neue, lebendige Woche. Nehmen wir sie, wie sie kommt, und genießen jede - und ich meine wirklich - jede Minute davon!
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