Mein Leben, Lieben, Staunen, Genießen und Arbeiten auf Mallorca. Gedanken und Geschichten einer ehemaligen Journalistin, dann Aussteigerin, Gastarbeiterin, heute Therapeutin und Dozentin.
Sonntag, 17. Juli 2011
Geht ein Mann in den Supermarkt .....
Geht ein Mann in den Supermarkt. Und kommt ohne Obst im Körbchen zurück. Und ohne Gemüse. Und ohne Salat. Dann könnte das wahrscheinlich so ziehmlich jeder (freigeistige! und nicht gebriefte) Mann der westlichen Hemisphere sein, oder? Dafür mit Six-Packs in der Einkaufstüte, wenn schon nicht in der Körpermitte. Hopfen und Malz, Gott erhalt´s - zu Gemüse fällt mir da spontan kein adäquates Sprüchlein ein. Dem Manne auch nicht. Ganz anderer Fall: Geht ein Mann zum Einkaufen in den Supermarkt, kommt ohne Obst und mit zwei einsamen, aber dafür wirklich frisch-knackig roten Paprikas zurück und erklärt, das sei reine Intuition gewesen ..... dann ist das definitiv meiner! Mein geliebter Ehemann, der mir versichert, alles andere, sprich weiteres Grünzeug, habe sich einfach nicht richtig angefühlt. Da sieh mal einer an. Ich bin einen Hauch von verblüfft, wo ich doch immer gerne behaupte, mich würde so gar nichts mehr erstaunen, bei dem, was wir in einer Mallorcasaison so alles an Erfahrungen (hüstel) sammeln dürfen (doppelhüstel), mit all den Menschen, die unsere Wahlheimat heimsuchen. Doch im engsten Umfeld wartet dann das tatsächlich Unerwartete auf mich, all die Gurken und Kiwis und Melonen, die sich nicht meinem und unserem schönen Leben entsprechend anfühlen. Also gehe ich kurz in mich, verschwende einen Makro-Gedanken und sage aus tiefstem Herzen: "was für ein Quatsch!" "Doch, wirklich," versichert mir mein Göttergatte. Ich räume selbstverständlich ein: Gegen die Intuition lässt sich schwerlich andiskutieren. Nun denn, gesagt, getan oder nicht getan, Thema erledigt, weil "Supermarkt Teil 2" nun auch gar nicht mehr ins samaki-Zeitfenster passt ... Eben beim nächsten Einkaufsversuch .... Das Leben ist ein Fluss .... Als dann einige Stunden später unsere liebe, liebe Freundin und Vitaminfee R. tütenbeladen unsere heiligen Hallen betritt, im Schweiße ihres Angesichts eine Riesenmelone und viele, viele Pflaumen und Birnen und Gurken für uns anschleppt, sommerliche Hitze hin oder her, denn das sind wir ihr locker wert, sagt sie, weiß ich auf der Stelle, was ich mir nun anhören darf. Und prompt kommt´s: "Hab ich doch gesagt," triumphiert mein weiser, weiser Schatz, "siehst du, das hab ich sicher schon beim Einkaufen gespürt!" Ist klar, nicke ich ihm zu, und ich bin entzückt ob dieses unerwarteten Garten-Zaubers. Aus ökologischem Anbau. Tausend Dank! Und wie der Zufall und die Vorsehung zusammen hoch drei es wollen, hat unser Rohkost-Engel alles, alles, alles im Paket, was die gesunde Ernährung so lecker macht und was das Schlemmer-Herz sich wünschen kann .... nur in der Tat, und das grenzt bei dieser Vielfalt an Obst- und Gemüsesorten schon an ein Wunder an sich, keine roten (!) Paprika! Die hatte mein geliebter Ehemann ja auch wohlweislich aus dem Supermarkt mitgebracht. Intuitiv. Ebenso, wie ein paar heilsame Tröpfchen Hopfen und Malz, Gott erhalt´s, das gute "Grüne", für die Gesunderhaltung der Seele und zum Ausgleich des menschlichen Flüssigkeitshaushaltes an hochsommerlichen Mallorca-Abenden.
Montag, 11. Juli 2011
Glück ist, wenn ich es fühle
Was braucht es, um glücklich zu sein? "Dein Lächeln, wenn du mich ansiehst!" schmunzelt mein geliebter Ehemann und schießt damit gleich den Vogel ab. Und ja, ja, er hat natürlich und absolut Recht, denn "the best things in life are free" und so weiter, und sofort, aber seien wir doch mal kurz ehrlich, es darf jawohl und bitteschön (!) insgesamt betrachtet ruhig ein bisschen mehr sein. Oder?! Sozusagen mit einem Bonus gekrönt, mit einem goldenen Sternchen am Basis-Glück. Vor vielen, vielen Jahren hatten mich beispielsweise meine neuen Laufschuhe in Verzückung versetzt, und zwar die mit einer ordentlichen Profi-Profilsohle, damit ich im hessischen Eis-Winter trittfest meine befreienden Jogging-Runden drehen konnte, ohne auf den verschneiten Feldwegen ins Schleudern zu kommen. Heute trage ich stattdessen lieber FlippFlopps im Warmen und fühle mich freier denn jeh. Wir lernen hier: Glück ist variabel. Oder nehmen wir mein knallrotes Surfbrett als gutes Exempel. War das ein glücklicher Tag, als ich es mir endlich gegönnt hatte, gönnen konnte und dann in (den Bagger-)See stach, hurra! Dabei würde ich mich selbst nicht als materialistisch einstufen, aber ich erkenne unverschleiert und glasklar an, dass es Dinge im Außen gibt, die mir ein gutes Gefühl geben. Zusätzlich. Die mich glücklich machen, nicht unbedingt glücklichER, denn von Abhängigkeiten neige ich gerne Abstand zu nehmen. Also Hand auf´s Herz: Ohne die "kleinen Extras" wär unsere Welt doch deutlich ärmer. Ohne Geburtstagsgeschenke, ohne spielerische Möglichkeiten des Daseins .... Und wenn das für den einen ein dickes Auto bedeutet - ja, sei´s d´rum! Und für den anderen ein kühles Bier am Feierabend. Ohne Diskussion, wir alle erträumen uns Liebe, Gesundheit und ein langes Leben, diese drei kommen definitiv unter die Top Ten der Existenz-Wünsche ans Universum. Dann vielleicht noch so unsinnige Punkte wie "Sicherheit" (ein Un-Wort, weil nie und nimmer real!) oder "Karriere" (was ist das überhaupt???) und "viele (!) Freunde" (sind das dann die Menschen, die ständig etwas von einem erwarten, damit sie einen gnädigerweise nett finden?). Was machen wir beispielsweise mit dem langen Leben, wenn wir es nicht glücklich er-leben? Uns das Feierabendbier verkneifen und dann lange, lange Jahre danach schmachten? Unglücklich, versteht sich. Oder was wird aus der Liebe, die wir intellektuell betrachten und erfassen, weil der Partner als entsprechend eingestuft wird, aber nicht er-leben, nicht als Glück fühlen? Weil wir eine Beziehung durchziehen, die uns nicht entspricht. Und die anderen staunen "hast du aber ein Glück" (haha). So viele Möglichkeiten, unglücklich zu sein. Was bringt uns ein Urlaub in einem 5-Sterne-Hotel mit Luxus-Spa, wenn wir ihn gewissermaßen "erledigen", auf facebook posten, aber nicht tatsächlich glücklich er-fühlt haben? Beispiele über Beispiele. Ob das Glück in den großen oder kleinen Dingen, wie man so schön sagt, liegt, kann nur jeder für sich beantworten. Ich persönlich habe mir vor langer Zeit vorgenommen, nur das als glücklichen Umstand zu betrachten, was ich als solchen wahrnehme. Sei es die Liebe, sei es das Surfbrett. Oder heute Morgen das Schwimmen im Meer, darauf bin ich momentan ganz wild, glücklich wie ein Kind, und dafür stehe ich sogar in aller Herrgotts Frühe auf. Damit ich die Natur erleben darf. Die Wellen waren unglaublich! Daraus ergibt sich dann auch übrigens meine Definition von Spa, sanus per aquam, gesund durch Wasser.
Donnerstag, 7. Juli 2011
Frühsport am Strand von Mallorca
Rennt ein nackter Mann über den Strand. Trägt er eine Sonnenbrille, könnte es meiner sein. Zum Beispiel, weil er unseren Mini-Hund Bhanu einzufangen versucht, der mit seinem Maxi-Willen lieber in vollkommener Freiheit am Buffet libre der Playa frühstücken möchte, als zu gehorchen. Sprich, das zu verschlingen gedenkt, was die Touris am Tag zuvor herumgemüllt und zurückgelassen haben. Dafür schlägt er sogar Haken, der Hund, und mein geliebter Ehemann immer hinterher. In aller Herrgotts Frühe. Ein samaki-Family-Morgen am Meer. In diesem welchen ich derweil herumdümpel, und mich das wilde Treiben am Strand cool lässt. Erfahrungswerte. Unsere Hündin Shiva umkreist mich großräumig mit rekordverdächtigen Schwimmzügen. Sie war überhaupt an diesem wunderschönen Morgen die Erste im Wasser, immer einer großen, grau-weißen Möwe hinterher, die mit Bravour ihr Spielchen trieb, mit dem schwarzen Puschel-See-Hund. Das Prinzip ist denkbar simpel: Möwe landet auf dem Meer, Hund paddelt hin, Möwe lacht und fliegt weg, Möwe landet ein paar Meter weiter auf dem spiegelglatten Wasser, Hund paddelt hin, Möwe lacht .... und so weiter und so fort. Shiva würde so Mallorca umrunden! Dieses Tierchen ist definitiv die Sportlichste von uns allen. Eine waschechte Triathletin: Rennen, Schwimmen, Bellen. Unsere Tao wartet derweil am Strand und mimt einen auf braver Hund. Bhanu ist inzwischen satt, mein Geliebter Ehemann hat ihn sich greifen dürfen. Den kleinen Fresser unter den Arm geklemmt, schnappt er sich nun auch Tao. Und einen Hund rechts, den anderen links unter den wahrscheinlich aus genau diesem sportlich-kraftaufbauenden Grund muskulösen Armen, watet er durchs seichte, türkisblaue Mallorca-Wasser direkt auf mich zu. Immer noch die Sonnenbrille auf. Man muss dazu wissen: Tao und Bhanu schwimmen sehr gerne, aber nur, wenn man sie bitteschön und bitte gleich erst einmal zu Wasser lässt, also hineinträgt - wer ihnen das wohl beigebracht hat! Die Hundekinder planschen also, wir Menschen sind zufrieden, die Sonne lacht sich den Himmel empor, und ich fröne meinem geliebten Watsu, was sich schick anhört, diese wortgewandte (wenn auch nicht ganz schlüssige) Kreation aus Water und Shiatsu (wer denkt sich solche Verbalitäten bloß aus?), im Endeffekt aber nichts weiter bedeutet, als sich wie eine nach oben geschwemmte Wasserleiche auf dem Meeresspiegel treiben zu lassen. Total relaxed, Ohren in den sanften Geräuschen des Wassers versenkt. Das Gesicht nach oben, versteht sich, denn atmen tut gut, die Nase ins Glitzern der Sonne gehalten, die jungfräulich am strahlendblauen Sommerhimmel einen richtig heißen Tag auf der Urlaubsinsel verspricht. Wie eine Meer-Jungfrau fühle ich mich deshalb noch lange nicht, dafür bin ich mittlerweile MEHR Frau, geht doch auch .... Mein Mann schlägt dann Wellen. "Oh, Aqua-Jogging," staune ich. "Aqua-Sprinting!" verkündet er stolz, und wir grinsen ... Tja, den Morgensport direkt erfunden haben wir beide nicht. "Guck mal! Sieht das gut aus?" fragt mein Göttergatte ernsthaft und steigt im selben Moment wie Neptuns jüngster Sohn aus den Fluten empor, die Arme hoch zum Himmel gereckt, eine Geste der totalen Kraft und Gelassenheit zugleich. Wie der Davidoff-Mann aus der Cool Water-Werbung, in diesem Punkt bin ich ein klein wenig werbegeschädigt, sozusagen als Bruder von Neptuns jüngstem Sohn (meinem Mann!), frisch dem Fitnesscamp auf den Malediven für große und schöne Männer entsprungen (der Coll Water-Typ), caramelfarbene Haut, Haar dunkel und nass, die Wassertropfen glitzern auf der männlichen Brust .... ich schweife ab und ihr mit mir! Ha! Und da nicht nur Sport am Morgen gesund ist, sondern auch Lachen fit hält, gönne ich mir nun vor allem dieses effektive Training meiner Lachmuskeln und pruste spontan los! So schön kann Frühaufstehen sein! "Magst du noch lange im Wasser bleiben?" fragt mein Göttergatte, "ein bisschen noch," antworte ich, denn ich genieße es, mal so richtig auszukühlen. Irgendwie soll das ja auch den Stoffwechsel ordentlich in Schwung bringen. "Ich hab Hunger," quengelt mein Mann. Ende Gelände ... Zuhause dann noch einen schönen, tiefschwarzen, angenehm starken Kaffee nach wohltuender Dusche, und der Arbeitstag kann getrost beginnen .... Guten Morgen, Mallorca!
Montag, 4. Juli 2011
Beste Zeit des Lebens
"six o´clock in the morning .... where you´re gonna be ... outside ... by the ocean ... swimming ... expecting ... chilling ... in the sea ..."
"Das Meer sieht aus wie die Matrix", sagt er. "Das Meer ist die Matrix." Der Himmel über uns in tiefem Grau, eine schwere Decke, dabei gut. Ein Schatten nach der schwülen, heißen Nacht. Unmögliche Stille. Am Horizont dieser milchigweiße Streifen. Eine Ahnung von Licht. Bizarr. Die Sonne hinter den Wolken zu erahnen, gerade im Ansatz, den Tag zu gebähren. Nachtblaues Wasser. Tiefes Wasser. Unklar. Zerwühlt in Ruhe. Kühlender Sand. Feiner Sand. Und dieses Grau. Überall. Über den Dünen. Den Felsen. Die beste Zeit des Lebens. Und dann das Hineinfließen in das Kalte. Das Sich-Hingeben an das Meer. Frieden. Im nächsten Moment der Wind. Plötzlich. Und willkommen. Die Bewegung des Übergangs. Am Himmel ein Licht im Grau. Unerwartet taucht die Sonne das Wasser in Glanz. Glitzerndes Meer. Der Tag möge beginnen.
"Das Meer sieht aus wie die Matrix", sagt er. "Das Meer ist die Matrix." Der Himmel über uns in tiefem Grau, eine schwere Decke, dabei gut. Ein Schatten nach der schwülen, heißen Nacht. Unmögliche Stille. Am Horizont dieser milchigweiße Streifen. Eine Ahnung von Licht. Bizarr. Die Sonne hinter den Wolken zu erahnen, gerade im Ansatz, den Tag zu gebähren. Nachtblaues Wasser. Tiefes Wasser. Unklar. Zerwühlt in Ruhe. Kühlender Sand. Feiner Sand. Und dieses Grau. Überall. Über den Dünen. Den Felsen. Die beste Zeit des Lebens. Und dann das Hineinfließen in das Kalte. Das Sich-Hingeben an das Meer. Frieden. Im nächsten Moment der Wind. Plötzlich. Und willkommen. Die Bewegung des Übergangs. Am Himmel ein Licht im Grau. Unerwartet taucht die Sonne das Wasser in Glanz. Glitzerndes Meer. Der Tag möge beginnen.
Samstag, 2. Juli 2011
Konkurrenz, die gibt es nicht
Konkurrenz, die gibt es nicht, daran glaube ich wirklich und wahrhaftig, egal, auf welchem Gebiet, und noch egaler, was andere behaupten. Es wird immer Menschen geben, die ähnliche Programme fahren, wie man selbst, sogar dazu neigen, einen zu kopieren (dann schade für sie), schließlich haben wir alle das Rad nicht komplett neu erfunden. Wir bringen es eben auf unterschiedliche Arten ins Rollen. Im Idealfall zu Gunsten der Kundschaft. Und es gibt so viele Menschen, zum Beispiel im Moment in Can Picafort und auf Mallorca insgesamt, dass die Sonneninsel aus allen Nähten zu platzen scheint. Und selbst, wenn ich ganz allein auf weiter Flur wäre - ich würde sie gar nicht alle allein schaffen! Das muss man sich einfach einmal bewusst machen! So freue ich mich über meine Kolleginnen und Kollegen, die ebenfalls hier Schaffen und Leben dürfen. Außerdem gehe ich davon aus, dass jeder Mensch besondere Menschen-Typen anzieht. Und andere Leutchen wiederrum nicht mit einander "können", wie man so schön sagt. Die Geschmäcker sind eben verschieden. So bieten beispielsweise diverse Kosmetikerinnen in unserer Straße entspannende Massagen für die Beine an, nachdem diese enthaart wurden. Gar nicht meine Baustelle. Oder eine sehr liebe Freundin, die ich hoch schätze und die als Friseurin in einem Hotel arbeitet, sie legt eine so wunderbare Kopfmassage hin, dass ich jubilieren könnte. In diesem Sinne: allen Masseurinnen, Therapeutinnen, Seminarleiterinnen, Kosmetikerinnen, Reikimeisterinnen, Hairstylistinnen, Kartenlegerinnen und und und, und dazu den männlichen Kollegen natürlich auch, einen tollen Sommer und eine hochgradig erfolgreiche Saison! Von ganzem Herzen! Ist doch viel, viel schöner und absolut effektiver, sich auf Qualität und Lebensfreue zu konzentrieren, auf ein ehrliches Angebot, auf Hygiene, auf Ambiente, je nach Gusto, als sich gegenseitig ans Beinchen zu pieseln. Und letztendlich entscheidet dann doch der Kunde selbst. Wem es dann tatsächlich nichts ausmacht, mit denselben Cremehänden im Gesicht massiert zu werden wie sein Vorgänger am geschwitzen Rücken und seine Vorvorgängerin an den sandigen Füßen, ja auch der wird in Can Picafort fündig, und hat meinen Segen, und zwar direkt an der Playa für nen Appel und nen Ei, solange, bis die Polizei anrückt und der Masseur die Beine in die Hand nehmen muss .... Mallorca ist bunt!
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