Sonntag, 11. Dezember 2011

El Gordo steht vor der Tür: Viel Glück für die größte Lotterie der Welt!

Das spanische Weihnachtslos MUSS geküsst werden, sonst
geht gar nichts, haben wir uns erklären lassen, sofort beim
Kauf! Wer das nicht für bare Münze nimmt, braucht erst gar
nicht auf  El Gordo, den dicken, fetten Hauptgewinn, zu warten.

Ja, was wäre tatsächlich wenn??? Wenn wir, mein geliebter Ehemann und ich und die drei Hunde und die Wildkatze, am 22. Dezember 2011 erfahren sollten, dass wir in diesem Jahr das Große Los gezogen haben?

Immerhin seit fast 200 Jahren Tradition: die Weihnachts-Lotterie "Sorteo de Navidad", deren erste Auslosung so, wie wir sie auch heute noch kennen, am 18. Dezember 1812 stattfand. Ihren Namen "Sorteo de Navidad" erhielt das Glücks-Spektakel dann 80 Jahre später.

Statistisch betrachtet nimmt so gut wie jeder Spanier und auch fast jeder Wahl-Spanier an diesem Spiel um die ganz großen Geldsummen teil, und so auch mein geliebter Ehemann und ich, die Ausländer und Zugereisten, viele unserer Bekannten und Freunde, die auf Mallorca leben. Und natürlich wollen wir alle den Einen, wir bitten "El Gordo" herbei, den Dicken, den Hauptgewinn. Na wenn schon, denn schon.

Am 22. Dezember sitzen wir dann zwar nicht wie die meisten anderen Losinhaber vor dem Fernseher, um die Ziehung zu verfolgen, aber wir gehen definitiv intensivst in Gedanken mit. Und wünschen uns natürlich selbst Glück. Sonst würde man schließlich nicht spielen!

Kurz zum Prozedere:
"Die Ziehung der Gewinnzahlen, die im Hauptsaal der staatlichen Lotteriegesellschaft in Spanien vorgenommen wird, wird live von Fernsehen und Radio übertragen. Spanienweit wird diese Ziehung verfolgt, kaum eine Bar, aus deren Räumen dann nicht das Gesinge der Zahlen ertönt. Die Veranstaltung dauert über mehrere Stunden, Höhepunkt ist die Ziehung des Dicken. Neben El Gordo werden auch kleinere Preise ausgespielt, auf 1500 einzelne Losnummern fallen Gewinne in Höhe von 1000 Euro. Die gezogenen Glücksnummern werden von Kindern aus der Madrider Schule San Ildefonso ... singend vorgetragen. Inzwischen sind bei den Weihnachtsziehungen 36 Kinder beteiligt, die wegen dem Klang ihrer Stimme und ihrer Aussprache ausgewählt werden. Die Gewinnzahlen werde mit einer gewissen Monotonie vorgetragen.
Als erstes wird aus einer goldenen Trommel eine kleine Holzkugel gezogen und dann aus der nächsten Trommel eine weitere Kugel. Die eine enthält die fünfstellige Glückszahl, die andere die Höhe der Gewinnsumme. Danach werden beide Zahlen vorgesungen. Seit 1984 ist auch die Gleichberechtigung in der Weihnachtslotterie eingezogen, seit dem dürfen auch Mädchen die Glücksnummer vortragen. " (Wer sich für den genauen Ablauf interessiert, lese bitte weiter unter Quelle http://www.spanien-bilder.com/infos/weihnachten-in-spanien/weihnachtslotterie-el-gordo-spanien.php)

Wir selbst halten ein Zehntellos, décimo genannt, in unseren Händen, erstanden in unserer Lieblingsbar in Ca´n Picafort, dem Sa Placa, wo man auch im Winter draußen sitzen und aufs Meer schauen kann, der Kaffee immer heiß, stark und kräfteweckend ist, und die Besitzer, die Männer hinter der Theke, so herrlich und sympathisch tief-brummelig sind, dass wir alle dort einfach gewinnen müssen .... müssten .... sollten ..... wir drücken die Daumen!

Und wie gefragt? Was wäre wenn? Was würden wir mit so einer Menge Geld anstellen? Puh, im ersten Moment: erst einmal nichts. Ich müsste erst einmal mindestens einen Tag meditieren, um weiterhin durchatmen zu können vor lauter Aufregung. Den Leutchen, die gerne behaupten, Geld "alleine" mache ja nicht glücklich, gebe ich zwar vom Prinzip her recht, aber ausprobieren würde ich schon einmal gerne, ob mich finanzieller Reichtum nicht auch zumindest ein Stückchen weit glücklicher werden ließe. Zusätzlich, meine ich. Glücklich kann man schließlich und letztendlich gar nicht genug sein!

Dienstag, 6. Dezember 2011

Ich bin jetzt wieder schick!

Die für unseren allumfassend zu deckenden modischen Informations-Status unumgänglich gewordenen It-Girls machen es uns spielerisch und dabei mit Bravour vor. Sie widmen ihre kostbare Zeit nicht etwa Banalitäten wie ihrer Ausbildung oder der Arbeit eines Normal-Sterblichen, sondern dem höheren Ziel der Trend-Setzung, ihrer Berufung durch die Götter der edlen Stoffe und wilden Muster, und ziehen den mittlerweile zum dicken, straffen Leitstrick avancierten modischen Faden durch unser aller simple life. Neben ihnen bekleiden die A- bis Z-Promis der Musikszene die Ämter der Fashion-Gurus und demonstrieren, wie wir einfachen Mädels von heute sinnvoll und stilgerecht unsere Kleiderkammern auffüllen müssen, um ansehnlich-akzeptabel das Haus zu verlassen.

Glücklich und stilsicher auf dem Weg nach Palma-City.
Die unzähligen kreativen Mode-Labels der ganz, ganz Großen und Kleinen inspirieren uns unaufhörlich, und lassen uns nicht nur mit simplen quietschgelben Gummistiefeln im Regen stehen, es sei denn, neongelb ist alle Jahre wieder einmal angesagt, oder der Out-door-look der Fischerei-Fach-Mitarbeiter, sondern sie bringen uns auf modisch sicherem Fuß durch Frühling, Sommer, Herbst und Winter.

Gummistiefel habe ich auch. Die sind für den herrlichen natural belassenen und in Sandtönen gehaltenen Mallorca-Strand an stürmischen graublauen Ton-in-Ton-Wintertagen die idealen Begleiter. Und in diesem Jahr sicher nicht in Gelb. Taschen in Gelb ja, Stiefel bitte nein. Gummistiefel trägt Frau genau und nur von der Firma, die auch die Regentreter der Queen zur Verfügung stellt. Englischer Jagd-Gummi-Trend herrscht bereits seit dem Frühjahr, und es war laut zahlreicher Frauen-Fachzeitschriften, die ich immer mal wieder (Hilfe, etwa aus Mitleid?) geschenkt bekomme, absolut machbar, besagte Schaftschuhe zum frischfröhlich bunten und flatternden Blümchenkleid zu präsentieren. Sorry, ich weiß, diese Information kommt etwas spät, aber ich habe gerade erst ein paar alte Ausgaben gesichtet.

Zu den richtigen Gummistiefeln ist dann schon fast alles erlaubt, aber vorsicht, nur fast. Hier lauert der Mode-Teufel, der - wie immer - im Detail steckt: Kein Bleistiftrock bitte, böser Fehler! Aber ..... und jetzt kommt das Beste: durchaus ein Parka. Hurra! Kuschelig mit Kunstfell und dickem Futter, in Olive-Grün, ein klein wenig wie bei der Bundeswehr, doch definitiv ohne politisches Statement! Für diesen Return konnte Frau nur beten! Ich zumindest falle fast ehrfürchtig auf die Knie vor so viel modischer Raffinesse. Von der Mode-Szene wiederbelebt, darf ich meinen Antiken in diesem Winter nun ungeniert bis mega-stolz der Öffentlichkeit präsentieren, und muss mich nicht schnellstens und ja bestens getarnt in die Dünen schlagen, wenn mir beim Spaziergang durch die menschen-reduzierte Natur meiner Heimat-Insel eine Menschen-Seele begegnet.

Ich bin jetzt wieder einmal schick. Das ist ein Ding, der Parka an sich und die Sache als solche. Auf dem catwalk gefeiert. Und so wage ich es sogar parka-umhüllt bis in die Stadt Palma. Dann allerdings nicht mit besagten Gummistiefeln, sondern mit Leder an den Füßen und dicken, derben Sohlen unter meinen Sieben-Meilen-Messe-Mailand-Stiefeln vom vergangenen Jahr (ich berichtete ...). Wie erwähnt, das Detail ....

Passend dazu meine Frisur - auch in diesem Punkt durfte ich jüngst lernen und staunen - dem Fransen-Zuppel-Outdoor-Styling: für das so ein durchschnittliches It-Girl sich mindestens stundenlang vom In-Coiffeur gelen und zwirbeln lässt, bis die Strubbel sitzen, ich dagegen kurz mal den Kopf aus der Haustür und in die Meeresbrise halte ..... Wind und Feuchtigkeit, und die Frisur sitzt!

Meine samaki-Brosche, was brauche ich xmas,
glitzern kann ich selbst (www.samakishop.com, ab 9.12.!).
Bei so viel modisch-internationaler und weltlicher Angepasstheit kann ich mir dann aber doch nicht meine kunterbunt-glitzernde XL samaki-Brosche verkneifen, denn hey, erstens ist bald xmas, zweitens ist Mode Kreativität! Und da ich gerade keine gelbe Tasche zur Hand habe, schlenkere ich fröhlich mit meiner bewährten, großen Knallroten durch die Gegend, und das mit einer Mischung aus Selbstbewusstsein und ein klitzekleines bisschen Selbst-Ironie, dass ich glatt damit durchgehe!

Schade eigentlich, dass ich für so ein It-Girl nun schon viel zu alt bin, der Job hätte mir auch Spaß gemacht!

Sonntag, 4. Dezember 2011

Der Mensch an sich, der jammert gerne

Was ich doch noch einmal schreiben wollte, nachdem ich eigentlich dachte, ach komm, es lohnt sich nicht wirklich, denn dann jammere ich ja auch fröhlich mit und über die elende menschliche Natur im Allgemeinen, und tröpfele so zusätzlich fettes Öl ins lodernde Feuer der weitgreifenden Trübsinnigkeit, aber interessant ist es dann doch immer wieder: Der Mensch an sich, der jammert gerne. Selbst wenn er - nach allgemein anerkannten Gesichtspunkten der Gesellschaft und Richtlinien des menschlichen Jammertals nichts zu jammern hätte. Man erkennt deutlich, die Konturen verwischen schnell, und wer tatsächlich nörgeln und aufstöhnen will, der findet das vertraute Haar in der Suppe mit einer Zielsicherheit, die er genauso gut oder vielleicht noch besser darauf verwenden könnte, die schönen Seiten des Lebens zu beleuchten. Oder er findet das Haar ja eben nicht und jammert trotzdem. Das geht auch und geschieht öfters, als man denkt.

Leute, Leute, ist es euch wirklich so schön ums Herz, wenn ihr die super 100 tollen Punkte eures täglichen Daseins dem Einen unterordnet, der aus der Reihe tanzt? Dabei vielleicht noch nicht einmal sooooo schlimm ist, das es sich zu Jammern lohnt, sondern durchaus und mit einem Lächeln auf dem Gesicht unter der Rubrik "echt dumm gelaufen" abgelegt werden könnte?

Woher rührt nur diese wie ein Virus kursierende und um sich greifende Unzufriedenheit der Menschen, die sich schlicht und einfach ihres Lebens freuen könnten? Die gesund sind, wenn auch im relativen Rahmen, die nicht nur genügend Nahrung haben, sondern sich sogar den Genuss des Luxus leisten dürfen! Die mehr als ein Dach über dem Kopf haben und in stürmischen Nächten in ihrem sicheren Zuhause den Kopf auf das Seidenkissen betten?

Dass der Mensch an sich gerne jammert, ist nichts Neues. Doch könnte man meinen, da es dermaßen altbekannt ist, müsste es langsam aber sicher zumindest langweilig werden. Weit gefehlt. Jammern gibt tatsächlich Sicherheit. Ja, das können wir gut. Jammern bringt soziale Kontakte. Jammern verbindet. Ich bin dann mal lieber weg, ab auf die einsame Insel, und ich packe noch nicht einmal facebook in meinen Koffer, denn ich sehne mich nach der totalen jammerfreien Zone, die nur ich selbst mir schaffen kann. Und dann doch wieder in der Hoffnung, meine fröhlichen Wellen sanft überschwappen zu lassen, auf das andere auf den Geschmack kommen mögen, im Meer der Glückseeligkeit zu baden und in die Spähren des Universums hinauszuträllern: "Himmel, was hab ich es gut!" Sollte mein Plan auf Dauer nicht aufgehen, und ich bin tendenziell ausdauernd, kann ich ja später immer noch ausgiebig darüber jammern .....

Mittwoch, 30. November 2011

Gift-Warnung für Son Serra de Marina

In Hafen-Nähe liegt herum, was definitiv nicht dorthin gehört!

Ist schon klar, dass unser persönliches Paradies an den Rest
der Welt angeschlossen ist. Und damit Aspekten zugänglich
wird, die uns zwar nicht entsprechen, aber mit denen wir klar
kommen müssen. Gerade deswegen: Guten Morgen, Mallorca!
Die Gute Nachricht vorweg, unserem Hund geht es wieder besser und er scheint gut überstanden zu haben, was uns gestern eine Riesen-Angst eingejagt hat. Wir warten nun noch auf die Ergebnisse der Blutuntersuchung und hoffen, dass auch seine Nieren weiterhin perfekt funktionieren, momentan sieht alles wunderbar aus. Wir sind über alle Maßen dankbar.

Extrem vergiftet hat sich unser Bhanu gestern beim Spielen am Strand von Son Serra de Marina, in Hafen-Nähe, Richtung Ca´n Picafort. Alle Hundebesitzer, die dort mit ihren Vierbeinern in der Idylle spazierengehen, seien bitte gewarnt! Wir haben leider nicht konkret ausmachen können, was Bhanu gefressen hat, und mein Mann ist momentan auf der Suche nach der Quelle des Mega-Übels, denn in den üppig angeschwemmten Algen nach den vergangenen Stürmen ließ sich bisher nicht ausmachen, was unserem Hund so geschadet hat. Zu den Symptomen: Nach dem Spazierengehen war der kleine Hund zunächst sehr müde, was nicht übermäßig verwunderlich war, doch zeigte er dann dermaßen Erschöpfungszustände, dass wir stutzig wurden. Kurz darauf war Bhanu extrem schreckhaft, seine Pupillen riesengroß und seine Bewegungsabläufe völlig unkoordiniert. Unserem Tierarztteam Schier an dieser Stelle noch ein weiteres Mal Tausend Dank für die schnelle Hilfe und liebevolle Fürsorge! Nach einer folgenden rekord-verdächtigen Reiki-Nacht obend´rauf (puh!) und einem erneuten Tierarztbesuch heute früh ist Bhanu sichtlich erschöpft, aber tatsächlich wieder guter Dinge, kann fressen und saufen .....

Gerade heute sind wir dankbar ohne Ende!

Erstaunlicherweise bin ich so dankbar, dass ich gar keinen Raum habe, furchtbar wütend zu sein auf die Menschen, die so ein Unglück im Paradies erst möglich machen, durch Unachtsamkeit, vielleicht Drogenkonsum, wer weiß. Unsere Familie hat ein Riesenglück. Daran halte ich heute bewusst fest. Wieder einmal ist mir mehr als bewusst, dass wir noch so sehr unser Bestes geben können, um uns selbst das Leben liebevoll zu gestalten, wir hängen doch alle d´rin im Riesen-Topf der Welt-Mischung. So vieles ist nicht so, wie wir es uns wünschen. Doch bleibt das Wichtigste, an das zu glauben, wofür wir dann auch einstehen. Also, trotz allem und gerade wegen allem: Guten Morgen, Mallorca! Guten Morgen, Welt.

Mittwoch, 23. November 2011

Liebevolle Gegenpole zu den brutalen Hundemassakern in der Ukraine

Süßes Mini-Tier, unterwegs mit seinem Frauchen auf
dem Markt in Pollenca, hoffentlich
auch noch in einem Jahr geliebt und behütet.

Ein sehr spätes Urteil, und für viele Straßenhunde der Ukraine post mortem. Nachdem Tausende von Tieren qualvoll für König Fußball, für Prestige und den Machtfaktor Geld sterben mussten, begrüßt nun auch sogar die UEFA - begrüßen: was für ein peinlich hochdiplomatisches und lächerliches Wort in diesem Zusammenhang - die Wendung im Hunde-Massaker. Die da sei: Pressemeldungen zu Folge soll das Umweltministerium der Ex-Sowjetrepublik die Kommunen des Landes aufgefordert haben, das Abschlachten der streunernden Hunde einzustellen und stattdessen Tierheime einzurichten. So, so.

"Sichere Straßen im Rahmen der EM 2012" war wohl die Wahnsinns-Begründung für das, was den unzähligen Hunden angetan wurde. Was für eine traurige Fußball-Geschichte.

Glauben wir den Sinneswechsel in fernen Landen, wenn wir ihn miterleben dürfen.

Die schrecklichsten, unvorstellbaren Bilder zu tiefst leidender Hunde haben die Welt zum Hinschauen gezwungen. Zum lauten, aktiven Protest. Erschrocken bin ich immer noch, wielange es dann doch tatsächlich dauern kann, bis reale Richtunsgwechsel im Handeln der "anderen" Menschen erkennbar werden. Und ich - als bekennende Optimistin - bleibe in meinen Zweifeln hängen. Ich rechne damit, dass noch nicht wirklich vorbei ist, was bisher so schmerzlich in die Welt hinausgetragen wurde.

Dazu liegt mir noch viel mehr am Herzen ..... Was aus der Ferne in unsere Wohnzimmer geschwappt ist, ist die eine Sache. Und sie war und ist ein über alle Maßen hinaus großes Disaster. Doch können - und müssen - wir mehr tun, als im Protest zu Handeln. Wir können Gegenpole setzen. Liebevoll. Gerade jetzt. Aus dem Herzen heraus. Und ja, das meine ich wirklich so. Ein anderes Licht in die Welt hinaus zu tragen, ist eine alte, weise Idee. Zum Beispiel Hunde und alle weiteren Haustiere nicht zum Weihnachtsgeschenk zu degradieren. Liest sich im ersten Moment banal, nach dem, was in den vergangenen Tagen durch die Presse ging, doch sind tausende Leben wertvoller als ein paar Hundert? Oder im Umkehrschluss: die "paar Hundert" weniger wert? Haben wir uns daran bereits so sehr gewöhnt?

Auf Mallorca wimmelt es derzeit in Tierhandlungen von süßen, kleinen reinrassigen Hundebabys, die auf ihre roten Halsschleifen für den 24. Dezember oder zum Tag der Heiligen Drei Könige warten. Auf den Wochenmärkten werden die kleinen Mischlingshunde angepriesen wie Sauermilch, schließlich wachsen sie schnell, und was im Januar nicht den Absprung ins neue Hundekörbchen geschafft hat .... erwachsene Hunde werden nicht gehandelt. Alle Jahre wieder .... Und in den Tierheimen quellen die Boxen nur deshalb nicht mit niedlichen Tierchen über, weil hin und wieder "aufgeräumt" wird. So sieht es aus.

Wenn nun zumindest jeder 2. Protestler der Hundemassaker in der Ukraine vor der eigenen Haustür aktiven Tierschutz betreiben würde, einem ausgestoßenen Vierbeiner ein liebevolles Zuhause schenken könnte ..... ich träume wieder einmal vor mich hin ....

Ich bin bewegt von dem Einsatz, der hoffentlich - jetzt und in Zukunft - den Menschen so weit weg von mir ein anderes Verständnis der Welt (wenn auch nur in einem kleinen Teil-Abschnitt) zumindest an den Geldbeutel, wenn schon nicht wirklich ans Herz gelegt hat. Ein wesentlicher Schritt. Aber es reicht noch nicht. Noch lange nicht ......

Mittwoch, 19. Oktober 2011

was ist denn eigentlich Fernreiki?

Jedem Kleinst-Weltbürger ist völlig eingänglich, dass wir in diesen modernen Jahren locker aus dem Handgelenk mobil telefonieren, jederzeit und überall ins Internet einsteigen können und so mit der Welt an sich schnellstens verbunden sind - sofern die Masten es wollen und man nicht in Son Serra de Marina auf Mallorca wohnt, aber das ist eine ganz andere Geschichte .... Also, im Prinzip funktioniert das Prinzip, ich wähle an und werde verbunden. Nicht nur innerhalb des Mini-Dunstkreises um mich herum, sondern auch und gerade mit der großen, weiten Welt dort draußen.

Wir treffen eine Entscheidung, mit wem wir kommunizieren möchten, starten dann das entsprechende Verbindungsprogramm über Handy oder Computer, wählen an, und los gehts, das stellt niemand in Frage. Nimmt der andere dann auch noch den Energieaustausch entgegen, sprich den Anruf an, oder klickt sich die email auf den Bildschirm, sind wir "in Verbindung", sogar interaktiv.

Genau so kann man auch den Prozess um "Fernreiki" beschreiben. Reiki an sich bezeichnet die "Universale Lebensenergie", den Kraftstoff, der um uns herum frei fließt, in der Natur strömt, der auch in uns freigesetzt wird, im Idealfall in einer ordentlichen Portion, aber öfters eben auch nicht genügend. Manche und ich sprechen von der "Göttlichen Energie", andere und ich nennen den Ursprung "die Quelle von allem".

In einer Fernreikibehandlung wird dann nicht nur Energie freigesetzt, gebündelt und vermittelt, sondern eben auch weitergeleitet, verschickt, und das alles von demjenigen, der sich als sogenannter "Reiki-Kanal" zur Verfügung stellt, zu demjenigen, der die Energie aufnehmen möchte. Dem Empfänger. Um "aufzutanken", zu gesunden, zu entspannen, zu harmonisieren, ..... Bildlich gesprochen: Ich rufe an, der anderen nimmt entgegen, wir kommunizieren.

Weder beim Telefonieren mit dem Handy noch beim Fernreiki sehen wir "den Verbindungs-Mast", doch vertrauen wir darauf, dass alles seine Richtigkeit hat, und das Gespräch über die Distanz wird wahr. Wie der Reiki-Übermittelnde den Kontakt aufbaut, lernen unsere Schülerinnen und Schüler auf Mallorca im 2. Grad-Seminar des traditionellen Reiki nach dem ehrenwerten und hochgeschätzten Mikao Usui (www.samaki.de).

Viele Menschen bemerken es sofort, wenn sie - natürlich nur nach verantwortungsvoller Termin-Absprache und immer nur mit ihrem ausdrücklichen Einverständnis - mit Reiki über die Distanz behandelt werden. Vergleicht man hinterher seine Erfahrungen, kann man oft feststellen, dass "Anrufer" und "Empfänger" sehr ähnliche Erlebnisse hatten, dass man sich verstanden hat. Also ehrlich, das kann ich nicht von allen Telefonaten meines Lebens behaupten!

Auch kann ich nicht immer "sehen, ob mein Klient gerade Socken trägt", doch kann ich ihn im nachfolgenden Gespräch per email verbal mitteilen, welche Farbe seine Socken im Moment haben könnten, damit er sich pudelwohl fühlt.

Andere Menschen, die Fernreiki geschickt bekommen, merken erst zeitverzögert eine deutliche Verbesserung ihrer Lebenssituation, sie schlafen besser, fühlen sich freier ums Herz, sind fröhlicher, gehen leichter durch die eine oder andere Lebenssituation.

Dann habe ich die wunderbare Erfahrung machen dürfen, dass einige meiner Klienten farbenprächtige Bilder sehen, während ich ihnen Fernreiki schicke, oder "auf einmal wissen", was ihr nächster Lebensschritt ist; sie fühlen Fernreiki direkt an ihrem Rücken als Wärme, oder der Kopfschmerz geht .... eben mal so, mal so ....

Ob man sich nun generell Fernreiki öffnen mag oder nicht, bleibe selbstredend jedem individuell überlassen.

Ich kann behaupten: es funktioniert wunderbar!

...... nicht zu vergleichen mit den Handy-Nachrichten, die ich meiner Freundin, ebenfalls wohnhaft in Son Serra de Marina, zukommen lassen möchte, die sie nie, nie, nie erreichen, .... da habe ich die paar Straßen um die Häuserecken flotter mit meinem Fernreiki überbrückt .....

Donnerstag, 13. Oktober 2011

so, wie ich sein will

Was kann man sich wünschen? Frei zu sein und dabei bedingungslos geliebt zu werden. Schön zu sein, und sich den Luxus leisten zu können, keinen Spiegel ins Blickfeld zu rücken. Zu kommen und zu gehen, wie es gefällt - und dabei immer mit offenen Armen empfangen zu werden. Genussvoll zu speisen und satt zu sein. Im Wind zu spielen und einen geschützten Platz zum Ausruhen vorzufinden. Jederzeit. 

Sweets in den Dünen von Mallorca
Unsere Katze Sweets, deren Namen unumgänglich war, kam als Wildtier zu uns. Und ist ein Freigeist geblieben. In meinem Blog vor rund einem Jahr - wer mag, lese "frei geboren" - schrieb ich die Geschichte nieder, wie unsere drei Hunde ein kleines, verfilztes Katzenbündel in der Gartenhecke zu den Dünen hin entdeckten und nicht eher Ruhe gaben, bis auch wir, mein Mann und ich, das Katzenbaby, vielleicht drei Wochen jung und mit Ameisen übersät, unter den Sträuchern entdeckten und nicht anders konnten, als ihm all unsere Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken. Nun ist die stolze Wildkatze gut ein Jahr jung. Und ich gestehe, ich beneide sie. Nicht um ihren Start ins Leben, aber um den unbändigen Lebensdrang, der von ihr ausgeht. Mit einem Lebenswillen, der nur gottgewollt sein kann. Dieses kleine Kraftpaket, mit den Hunden als Rudel um sich herum, ist so strahlend, so beständig in seiner Persönlichkeit, dass wir Menschen nur darüber staunen können. 

Ja, dieses kleine Wollknäuel von vor einem Jahr hat es geschafft, seinen Platz auf der Welt geltend zu machen. Wir Menschen sind derweil dankbar. Für das Wunder des Lebens. Und beobachten. Die Lebensfreude. Das bloße Sein. Die Vollkommenheit.
 

Dienstag, 11. Oktober 2011

Versuchen wir es doch einmal anders ..... aber wie?

Sanne privat: Mein ureigener Engelrufer ist meine Wunsch-Klangkugel 

begleitet mich seit Zig-Jahren:
meine silberne Wunsch-Klangkugel!

Lieber Herrgott,

wenn ich doch bloß nicht so eine Prinzipienreiterin wäre ..... Ich gehe mir damit manchmal auch selbst - Hand auf´s Herz - gehörig auf den Keks, wie man so schön sagt, aber was soll ich machen, ich bin schon über so viele Schatten in meinem Leben gesprungen, für manche fehlt mir einfach (noch oder immer?) die gehörige Portion Anlauf. Kann man das so sagen? Egal, wollen wir mal nicht darauf herumreiten.

Anders formuliert: Mir fehlt es an dem bloßen Willen, den Schwanz einzuziehen, ähnlich eines störrischen, lieben Eseleinchens, wenn es nicht einsieht, warum ihm das redlich verdiente Möhrchen einfach weggenommen werden soll, und zwar von jemandem, der es schlicht und einfach bös´ mit einem meint.

Ob ich sonst keine Probleme habe? Nö, zum Glück gerade nicht, es reicht mir auch für dieses Jahr, und ich kenne eine ganze Reihe von Leuten, die sich meinem "jetzt ist aber gut"-Club anschließen würden.

Ich habe da so meine Prinzipien, wenn es um Ehrlichkeit geht, um Fairness. Und gerade damit komme ich im Moment null weiter. Manno, wie frustrierend! Ich wünsche mir einfach, in Ruhe meinen Job machen zu können, als Esoterik-Fach-Verkäuferin, doch es darf ja bekanntlich der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn´s dem xxx Nachbarn nicht gefällt.

Ich sammele fleißig Informationen, argumentiere logisch, und dennoch scheinen mir die Felle wegzuschwimmen. Recht bekommen ist nicht gleich Recht haben, ist allen klar, aber die Willkür, mit der manche Menschen anderen Menschen das Leben - sagen wir mal nett formuliert: unbequem machen, ist mir ein Rätsel. Haben die keinen Fernseher? Ist denen langweilig?

Und das die Welt so ist, wie sie ist, das fängt genau in diesem kleinen Wirkungskreis an!

Es haben Menschen schon für deutlich weniger gemordet, heißt es, und die Energie-Kreise, die sich um uns persönlich ziehen, schwappen hinaus in die Welt ..... nun, morden werde ich sicher nicht, aber wütend bin ich! "Gerade heute ärgere dich nicht", meine Usui-Lebensregel raubt mir dann den letzten Nerv .... schmunzelschmunzel, nein,nein, soooo schlimm ist es dann auch wieder nicht. Ich sehe einfach nur nicht ein, und dabei stampfe ich fest mit dem Fuß, zu erfüllen, was aus Unmut und Neid entstanden ist. Was wird es mir nützen? Wahrscheinlich gar nichts, wenn nicht ein kleines Wunder geschieht, für das ich bimmele, mit meiner Wunsch-Klangkugel, die noch Engelrufer als schlichte Google-Übersetzung für Llamador de Angeles heißt, aber vielleicht nicht mehr lange.

Wie gehe ich mit meinem Unmut um? Im Moment einfach unmutig, also "sauer", ergo voller Angst? Angst, nun keine Klangkugeln mehr zu verkaufen, weil sie nicht Engelrufer heißen dürfen? Wenn ich ganz ehrlich bin: nein. Ich fühle null Angst in mir. Sogar ganz viel Mut, Kampfeslust ..... weil es für mich eine prinzipielle Angelegenheit ist. Was für ein Energie-Aufwand. Aber da bin ich wieder bei meinen Energiekreisen angelangt, bei dem, was ich persönlich freisetze.

Mein potentieller "Nachbar" jedenfalls baut sich gerade einen stürmischen Energiekreis auf, ein hundsmiserabeles Karma, so viel dürfte feststehen. Oder hab ich ihm in einem früheren Leben etwa auf die Füße getreten? Nun denn, jetzt ist jetzt, und ich wünsche mir bei allem, trotz allem und wegen allem eine friedliche Lösung.

Doch merke ich den Trotz in mir arbeiten ..... ist es überhaupt Trotz, wenn man für eine Sache einsteht, egal, wie banal sie anderen erscheinen mag? Der altbekannte Kampf gegen die sich immer drehenden Windmühlen ..... Fakt ist: ich könnte unglaublich gut Hilfe gebrauchen. Falls jemand aus meiner werten Leserschaft ein juristisch stichhaltiges Argument für mein "Ja zur freien Übersetzung eines allgemeingültigen Wortes" hat, deutsches Markenrecht hin oder her, bitte ich um ein deutliches Handzeichen!

Sonntag, 2. Oktober 2011

Vom Buchstabenverkäufer und der Prüsseliese

Mit dem "samaki-Wohlfühl-Glöckchen" an die Börse?

"2 x 3 macht 4, Widdewiddewitt und Drei macht Neune !! Ich mach' mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt ...."(für all die wunderbaren Menschen, die das komplette Liedchen lauthals mitträllern möchten: siehe bitte zB http://efraimstochter.de/astrid_lindgren_lied_Pippi_Langstrumpf.shtml) - ob Pippis Motto lebenswert ist, muss natürlich jeder (wieder einmal) für sich selbst entscheiden, blablabla, lustig und lebendig erscheint es MIR auf jeden Fall ... und man kann es ja zumindest einmal und dann auch weiter immer und immer wieder versuchen, denn die Erfahrung zeigt auch: man trifft immer die eine oder andere "Prüsseliese".... für alle, die die Pippi-Geschichte der hochgeschätzten Frau Lindgren, von der es - nebenbei erwähnt - ein geniales Foto gibt, auf dem sie uns allen die Zunge ´rausstreckt, also wer diese Dame und brilliante Schriftstellerin tatsächlich nicht kennen sollte, was ich nebenbei erwähnt als dringend aufzufüllende Wissenslücke betrachte, hier eine kurze Orientierungshilfe:
die olle Prüsseliese, spießig hoch Drei und stets im unerschütterlichen Glauben, ihr einzigartiges Wissen gäbe ihr prinzipiell Recht und die einzig wahre Gesellschaftsform sei von ihr persönlich erfunden, könnte fast nerven, würde Pippi, das niedliche menschliche Objekt ihrer permanent missglückenden Erziehungsversuche, nicht total über allem stehen, schweben und baumeln. Gesellschaftsmoral meets Freigeist.
Das Pippi-Langstrumpf-Lied ist schon seit Jahren mein Weck-Ton, und das meine ich nicht nur plakativ, sondern im wahrsten Sinne des Wortes. Stelle ich mir den Wecker, erwache ich mit Pippis Gesang und einem Lächeln auf meinem Gesicht, selbst, wenn es in Anbetracht der Umstände nur für ganz, ganz kurz sein sollte ....

Denn: Die Umstände sind nicht immer lustig, weder in meinem Leben und in meinem winzigkleinen Energie-Feld, geschweige denn in der heiß-brodelnden Energie-Suppe der großen weiten Welt. Interessanterweise scheint bei allen möglichen Ausmaßen des menschlichen Unbehagens bis tiefschürfenden Unglücks jedoch zur möglichen Lösung immer nur eine einzige Frage beantwortet werden zu müssen, und das habe nicht ich erfunden, dieser Grundgedanke ist so alt, wie unsere Welt, mindestens:


Ist es Angst oder Liebe?

Bin ich mit mir zufrieden, liebe ich mich selbst, akzeptiere ich mein Dasein und gehe meinen Weg liebevoll genau von dieser brillianten pool position aus, um mein Leben mit Qualität zu bereichern? Durch meine eigene Kreativität? Durch meinen persönlichen Einsatz? Frei? Vergnügt? Vertrauensvoll? Eben aus der Liebe zum Leben heraus? Mit einer Stärke, die aus meiner Einzigartigkeit und dem Wissen darum lebendig wird? Unabhängig davon, was ich tatsächlich zu "handeln" - Neudeutsch: bewältigen, erledigen - habe?

Oder habe ich Angst? Heftige Angst, der andere könnte mir die Butter vom Brot nehmen? Besser, schöner, reicher sein als ich? Neide ich ihm dadurch etwas, was ich selbst im meinem Energiefeld nicht auftreiben kann, nicht finde? Weil ich es nicht in mir selbst suche, sondern lieber dem anderen wegnehmen möchte? Ist doch gar nicht unbedingt bequemer! Oder doch? Netter sicherlich nicht ....

Und spielen wir nun mal "Treschen Müller der Esoterik" und spinnen den Faden weiter. Besser im Plural, die Fäden. Zunächst den Faden der Angst. Das Resultat: ein kratziger Pulli mit steifem Rollkragen in richtig blöden Farben, die nicht zueinander passen. Der sich zwar nicht gut anfühlt, aber von dem der Ängstliche glaubt, es sei die einzige Möglichkeit, sich in den Stürmen des Lebens warm zu halten. Im Weltbild vergleichbar mit Neid, Hass, Gewalt, Anklage, Raub, Drohungen in jeder erdenklichen Form, und so weiter, und so fort.
Jetzt ganz, ganz schnell der Faden der Liebe: lockerleicht zur schönsten Tunika verwebt. In frohen Farben, bequem und dabei formschön - der weiche, die Haut umschmeichelnde Stoff seidiger als Seide und ein fröhliches Fähnchen im sanften Mallorca-Sommer-Lüftchen.

Ich nehme dann mal die Tunika.

Und trage dazu meinen Llamador de Angeles, meinen Engelrufer, den ich vielleicht schon bald nicht mehr so nennen darf, weil ein potentieller Pulli-Träger (so vermute ich jetzt nur) einen wirtschaftlich-klugen Schachzug aufs Spielbrett des Lebens gelegt hat. Das gebe ich neidlos zu. Auf die Idee, den "Engelsrufer" zur Marke zu machen, unter bereits mehrfach in meinem Blog erwähnten und noch zu klärenden Umständen, und die Engelsglöckchen nicht frei durch den Welt-Handel schwingen und klingen zu lassen, wäre ich nicht gekommen. Für mich ist dieses wunderschöne Schmuckstück, was es übrigens in unendlich vielen Modellen gibt und nicht nur in dem Modell, was der Marke zugesprochen wurde, nach wie vor mein Wohlfühlglöckchen!

Ich bimmel fröhlich damit und entscheide mich noch einmal für die Tunika. Ich klingel damit, und bitte aus meinem Glauben heraus die Engel um Hilfe. Das Universum um die Stärke, für mich den Faden der Liebe weiterzuverweben. Klingt schwülstig, doch, hey, Pippi würde sagen "ja, warum auch nicht?!" und dabei kurz mal mit einer Hand am Kronleuchter bammeln, die langen, bunten Ringelstrümpfe auf "halb acht" und schwungvoll durchs Fenster, ab die Post ....

Und wenn es dann hart auf hart kommen sollte, ich den Llamador des Angeles nicht mehr in die Deutsche Sprache übersetzen darf, online in meinem samakishop, und das würde, so befürchte ich, auch andere Händler betreffen, und die Engel höchstpersönlich mögen uns vor so einem Unsinn behüten, ja, dann kann ich mir ja die Nummer von diesem einen Muppett-Typen abgucken, diesem genialen Buchstabenhändler! Sollte ich dann in Ca´n Picafort Ernie treffen, ihn fragen, hey du, möchtest du einen Llamador de Angeles kaufen, und er quäkt lauthals "Waaas?", sagt ich schnell "Pssssst", lege meinen Zeigefinger an meine Lippen, um ihm zu deuten, leise zu sein ... Und er flüstert zurück "waaaas????"
"na, einen Engel-Rufer", wispere ich kaum vernehmbar, alles unter dem Deck-Mantel der Sinnlosigkeit, und Ernie wiederholt unüberhörbar bis nach Alcudia: "EINEN ENGELRUFER?????????????"
und ich ganz schnell: "PSSSSSSSSSSSSSSSST!!!!! GEEENAAAAAUUUUUUUUU!!!!!" und dabei öffne ich mit gekonnter Bewegung locker aus dem Handgelenk meinen orangfarbenen samaki-Trenchcoat zur linken Seite und führe ihm die neusten Llamador de Angeles-Engelwunschkugeln-Wohlfühlglöckchen vor .... die natürlich am feinen, feinen Bändchen fröhlich-frei schwingen, am Bändchen aus dem Stoff der Tunika ....

Weil ich dann damit ganz groß ´raus komme, ruft MICH selbstverständlich die Börse, was soll ich mich wehren? - in meinen türkisfarbenen Haremshosen und dem samaki-Wohlfühlglöckchen an allen schwingenden Gelenken!

Himmlischer "Llamador de Angeles", zu Deutsch: der "Engel-Rufer".... in sooooo vielen schönen Erscheinungs-Formen und Farben!
So vielseitig wie das Leben selbst! Quelle www.samakishop.de

Freitag, 30. September 2011

Was die Engel wohl zum "Engelsrufer" sagen würden!

Darf samakishop das spanische Original "Llamador de Angeles" nicht ins Deutsche übersetzten?

In diesem einen Punkt mag ich durchaus altmodisch erscheinen: Mir sind im Leben einige Dinge heilig! Dadurch ziehe ich natürlich andere Grenzen in meinem Leben als andere Menschen, was eben jeder so auf seine Art und Weise für sich entscheidet. Andererseits öffne ich mich Aspekten unseres irdischen Daseins, die andere eher negieren möchten. Entscheidungen eben.

Ich bin beispielsweise eine Vertreterin der Religionsfreiheit. Wer in welchem Gotteshaus betet, kann mir kein Streit-Thema sein, sofern er nicht mit Gewalt potentielle Gläubige und entschiedene Ungläubige missionieren möchte. Ich finde es darüber hinaus im positiven Sinne spannend, wie Menschen ihrem Glauben Ausdruck und ihrem Leben Sinn verleihen. Darauf bin ich neugierig, liebe die Lebendigkeit und den intellektuellen Austausch. Im weiteren Sinne empfinde ich es als unangemessen, zu verbieten, was allen zugänglich sein sollte. Den Strand und das Meer. Oder die Berge. Die Natur. Unserer aller Kraftquellen. Im Großen wie im Kleinen.

Eine meiner Kraftquellen ist seit rund 25 Jahren der Engelrufer. Oder von vielen samakishop-Kunden auch "Engelsrufer", Engelsglöckchen, Wunsch-Glöckchen, Engelskugel, usw, usw, genannt. Die Idee zu dieser wunderschönen Schmuckidee ist alt, so alt, wie der Wunsch des Menschen nach Halt. Nach Hoffnung. Nach Schutz. Nach Liebe.

Die Engel anrufen? Dazu gibt es unzählige Geschichten. Allein unter "Llamadores de Angeles" (Plural: dt. Engelrufer) finden sich im Internet so viele mystische Texte, dass die gemütlichen LeseAbende vor dem warmen Kamin im sanften Feuerschein für Wochen gesichert sind. (Weitere literarische Sammlungen aus der ganzen Welt unter Engelsrufer, Engelanrufer, Engel, etc). Passend dazu lassen sich unzählige Amulette finden, Glücksmünzen und Medaillons, mit den Abbildern von Engeln oder dem Engel, dem man sich verbunden fühlt: eine menschliche Vorstellung.

Die Gedanken sind frei. Und unsere Wortwahl? Die nicht, habe ich in diesen Tagen gelernt. Durch eine deutsche Marken-Anmeldung, die ich derzeit hinterfrage, soll ich verbal in meine Schranken gewiesen werden, meinen Glücksbringer und treuen Begleiter seit Jahren, den silbernen Engelrufer mit dem zarten Glöckchen im Innern, nicht mehr unter diesem Namen im meinem Internetshop anbieten zu dürfen. Und alle anderen Modelle dieses wunderschönen Schmuckstücks auch nicht. Etwas umbenennen, was seit Jahren so heißt, weil jemand diesen einen Namen, der zudem auch noch die deutsche Übersetzung des spanischen "Llamador de Angeles" gleich Rufer der Engel gleich Engelrufer ist, sich hat "schützen" lassen??? Ja schützen wovor denn??? Vor finanziellen Verlusten vielleicht? Jetzt kann ich wirklich herzhaft lachen, und jeder, der mich kennt, lacht mit: wer glaubt, mit den Engelsrufern im Patent sei mal eben auf die Schnelle das dicke Geld zu machen, der könnte sich tatsächlich täuschen. Wer weiß. Ich schicke ihm gerne Fotos von meinem alten Auto: in meinem Oldie-VW-Bus mit Roststyling hängt natürlich auch ein Engelrufer und bimmelt, was das Zeug hält, damit ich schön in Fahrt bleibe .... mein Busschen ist mir übrigens auch, am Rande erwähnt, lieb und heilig ... Der Wert des Llamador de Angeles liegt für mich und auch für samakishop in der Idee, gerade weil es mich persönlich UND meine Arbeit als solche betrifft. In der Sache an sich. Und viel Geld passt in so ein kleines Glöckchen gar nicht hinein. Dafür aber unendlich viel Liebe.

Mein Engelrufer ist mir also heilig. Nicht ganz so wie mein Ehering, doch wie anderen Menschen das Kreuz, die Madonna, die "Hand Fatimas" (als Silber-Schmuckstück und Glücksamulett sehr gefragt), oder das Peace-Zeichen, auch heute noch Symbol für den Wunsch nach friedlichen Lösungen! Jetzt rufe ich damit hoffentlich nicht noch andere Patentsammler herbei und bringe sie auf dumme Gedanken ....

Die Engelrufer-Schmuckidee unter diesem Namen hat nach meinen Recherchen ihren Ursprung in der spanischen Sprache. Auch in Südamerika ist das Glöckchen ein Begriff. Mit dem Modetrend kamen unzählige Modelle auf den Markt, auch in den Printmedien mehrfach erwähnt, und ich war sofort begeistert, als ich ungefähr im Jahre 2007 davon erfuhr. In Spanien ist der Engel-Anrufer mittlerweile Sammlerstück. Und die Touristen in unserem samaki-Laden auf Mallorca nehmen diese Idee gerne auf. Ein religions-übergreifender Glücksbringer, eine Silberkugel mit hübschem Muster, eine Klangkugel, die mich zart daran erinnert "du schaffst das schon".

Man kauft sich einen Llamador de Angeles, weil er schön ist. Weil man sich etwas Gutes tun möchte. Man verschenkt ihn an ein Kind zum ersten Schultag. An einen Kranken mit den besten Wünschen. An eine Schwangere zum Schutze von Mutter und Kind. An einen Menschen, dem man sagt "ich mag dich" - das sind meine Erfahrungen mit dem Verkauf und dem Verschenken von Engel-Rufern. Und ich dachte, das würde immer, immer, immer so bleiben. Ich mal wieder! Denn mir sind manche Dinge eben heilig. Und ich schätze mich zudem glücklich, in einem relativ friedvollen Abschnitt dieser Welt leben zu dürfen, wo man noch Träume hat.

Jetzt kommuniziere ich derweil mit einem freundlichen Patentanwalt aus deutschen Landen, der mich im Namen seiner Mandanten dazu auffordert, den Begriff "Engelsrufer" nicht mehr als Überschrift zu meinen Llamadores de Angeles hinzuzufügen. Ok, dachte ich bei mir, sei´s d´rum. Den Namen hatte ich vor Jahren von meinen Kunden als Anregung aufgegriffen, weil sie das Schmuck-Glöckchen so nannten. Genau genommen ist der Begriff "Engelsrufer" auch nicht stimmig, weil er linguistisch betrachtet besagt, es sei der Rufer, also das Glöckchen DES Engels. Wir hier in Spanien und auch sonst auf der Welt wünschen uns derweil die Engel herbei, und glaubt mir, liebe Leser, ich momentan besonders, also sprechen wir vom Rufer der Engel, also wir rufen nach den Engeln, und das Glöckchen dazu gehört uns.

Nun wissen wir alle, dass Rechtsprechung nicht etwas mit Recht zu tun haben muss, doch selbst da habe ich - noch - Hoffnung. Ich werde mit einer langen Liste das deutsche Markenamt kontaktieren. Fragen kostet ja nichts. Denn es ist mir schleierhaft, wie man einen Markennamen vergeben kann für ein Produkt UND einen Namen, die bereits seit unzähligen Jahren auf dem Weltmarkt zu finden sind. Ist also keine Neuerfindung. Ist nicht einzigartig. Weder in Modell !!!! noch in Sprache. Entstammt noch nicht einmal der Werkstatt des Marken-Halters. Was - dem Internet sei Dank - in Esoterikforen, Berichten, Bilddarstellungen etc zu recherchieren ist. Prüft ein Marken- und Patentamt so etwas denn nicht?

Nun ja, irgendwann ist alles vorbei, das ist der Lauf der Zeit, und so wird sich auch der nun geschützte (???) Begriff "Engelsrufer" plus einem einzigen Modell (???) in seiner Eingeschränktheit in den Weiten des Universums sogar noch ohne ein "puff" auflösen: in 50 Jahren kräht da wahrscheinlich kein Hahn mehr nach. Noch nicht einmal ein Wimpernschlag in der Geschichte der Welt. Manchmal denke ich dann: Was für ein Quatsch. Aber sich alles verbieten lassen?

Sich untersagen zu lassen, eine lebensbejahende Idee verkommen zu lassen? Den Llamador de Angeles nicht mehr ins Deutsche übersetzen zu dürfen? Manno, was die Engel wohl dazu sagen würden? Wahrscheinlich so etwas wie "hey, ihr macht euch eure Welt doch selbst, nun seht mal schön zu, wie ihr damit klar kommt."

Donnerstag, 22. September 2011

Heißen meine geliebten samaki-Engelsrufer bald nicht mehr Engelsrufer?

Es lebe die Flexibilität!
Bald unter neuem Namen?


Über den Sinn und den Unsinn von Patenten

Gerade heute bin ich mal aufgewühlt. Das allein wäre bereits ein Blog mindestens wert. Denn so schnell, das darf ich versichern, bringt mich nichts aus meiner mit mir selbst beschlossenen Ruhe. Wenn es dann - so wie eben heute - geschieht, wundere ich mich entweder gar nicht, weil es meinen Göttergatten oder das liebe Vieh betrifft, was auch glücklicherweise selten vorkommt - oder ich bin so dermaßen verblüfft, das selbst mir die Worte fehlen. Für den unscheinbaren, aber verbuchten Moment. Um dann wild über mich hereinzubrechen. Worte, so gewaltig, verstrickte Gedanken, die immer wieder Ehrenrunden drehen. Bis mein Kopf ernsthafte Rauchsignale sendet, sich in meinem armen, geschundenen Hirn alles ganz wund anfühlt. Also heraus aus dieser Trance, ist schließlich nicht die Schönste, und hinein in das meine Hirnwindungen kühlende Blog.

Brutalst aus meiner Mitte gerissen war ich beispielsweise damals, als tatsächlich ein Unmensch das Unmögliche wagte, nämlich aus unserem frisch eröffneten und noch wahrlich spartanischem Wohl-Fühl-Laden in Can Picafort eine Klangschalen-CD zu mopsen! Das, liebe Leserinnen und Leser, geht! gar! nicht! Die neusten Bravo-Charts? OK, sei´s d´rum (nein, die gab es bei uns noch nie), oder die jüngsten "Ballermann Hits", na meinetwegen ..... aber man klaut doch keine Compact Disc mit Klangschalen-Musik! Wo will die Welt denn noch hin!

Und ähnlich erging es mir vor wenigen Stunden, mit dem Aufrufen eines Faxes aus bundesdeutschen Landen ....

Insgesamt geschehen ist Folgendes, und dazu hole ich ein klitzekleines Wenig aus: vor rund 25 Jahren brachte mich mein Engelsrufer, eine silberne Klangkugel, durch eine richtig miese Zeit. Es lebe die positive Konditionierung (wer Lust hat, lese mein Blog "Ja zum Engelsrufer"). Im Jahre 2007 ging unser samakishop als Neuerung unseres samaki-Projekts auf Mallorca vom Stapel und online, wurde somit total international. Kurz darauf entdeckte ich den Engelsrufer bei einem spanisch sprechenden Händler und nahm ihn spontan und mit Begeisterung ins shopping-Programm auf. Was für eine Freude! Llamadores de Angeles - in der Übersetzung: Engelsrufer! Mittlerweile promoteten Tageszeitungen ihren Verkauf mit den hübschen Klangdingern. In spanischen Modezeitungen sind die Silber-Glöckchen ein beworbener Trend ..... und der samakishop verkauft Engelsrufer nach good old Germany. Zur Freude unserer Kundinnen und Kunden. So weit. So gut. Sollte man meinen. Nun haben sich bundesdeutsche Geschäftleute etwas Spannendes ausgedacht, und upps, wahrlich Patent angemeldet. Auf die Begrifflichkeit "Engelsrufer". Nach ihrem Mallorca-Aufenthalt, ja will man Gerüchten Glauben schenken, sogar nach einem Besuch in unserem Lädchen. Na so ´was.

Jawohl, ich gebe absolut zu, ich habe von Patentrecht so viel Ahnung wie vom Kühemelken, aaaaaber ich dachte immer, ein Patent schütze eine totale Neuerung, eine Erfindung, einen Namen als solchen wie den einer Hamburgerkette, eines Mode-Labels, etc .... Jetzt scheine ich wider Willen eines Besseren belehrt zu werden: die bundesdeutschen Mitbewerber (?) möchten uns gerne verbieten, den Namen "Engelsrufer" in unserem Internet-Shop über die entsprechenden Produkte zu schreiben. Macht mich wuschig. ...... MachtE mich wuschig, immerhin schreib ich ja jetzt schon ein paar Minütchen, angenehm klärt sich mein Geist .... was mich vorher wütend machte, traurig?, ja, auch irgendwie traurig ob der Welt und ihrer Strömungen, kann ich jetzt schon wieder lächeln. Wir werden eben sehen. Ich habe den netten Patent-Anwälten (jaja, Plural!) erst einmal einen netten Brief zurückgemailt. Dass "Engelsrufer" an sich nicht neu sind, mehr als 25 Jahre alt, und von wegen Gewohnheitsrecht und allgemeingültige Begrifflichkeit und Übersetzung aus dem Spanischen ins Deutsche und so weiter, aber was weiß die kleine Sanne denn schon. Die fühlt in ihr Herz und findet die Engelsrufer immer noch ganz, ganz toll. Sollte samakishop diese Bezeichnung letztendlich wirklich nicht mehr nutzen dürfen, wäre es für mich zwar eine total verrückte Sache, zudem wir auch noch ganz andere Klangkugel-Modelle anbieten, und, und, und .... aber: wir machen dann einfach ein Preisausschreiben daraus, und Ihr dürft einen neuen Namen für diese wunderschönen Schmuckstücke auswählen. Ich hatte schon einmal an Traum-Kugeln gedacht, oder Wunsch-Kugeln .... bei jedem Tönchen ein Wunsch frei, wie bei den Sternschnuppen, die momentan so herrlich oft am Mallorca-September-Himmel zu bestaunen sind. Wer mitmacht, kann dann selbst ein Klangglöckchen gewinnen, und so weiter, und sofort. Bis zum nächsten Patent.

Guten Abend, Mallorca.

Die Ruhe hat mich wieder. Mein geliebter Ehemann und Teampartner steht nun mit einem eiskalten Glas Sekt-Schorle vor mir und wir prosten uns zu: na, wenn wir keine anderen Sorgen haben!

Auf die Flexibilität!

Donnerstag, 25. August 2011

Gerade heute stelle ich mich auf die Sonnenseite!

Die Welt ist, wie sie ist. Und je mehr wir uns dagegen wehren, die Aktualität anzuerkennen, desto unglücklicher sind wir. Soll bedeuten: Akzeptieren wir die Gegenwart in ihrer universalen Vollkommenheit, auch, wenn wir sie nicht begreifen sollten, ist alles in Butter und wir lächeln uns durch den lieben, langen Tag. So einfach? Vielleicht. Zumindest gibt es reichlich Beispiele, die unumstößlich belegen, dass es zumindest einfacher, wenn nicht sogar tatsächlich einfach sein dürfte. Ein Beispiel: Gestern nacht bin ich mit Kopfschmerzen ins Bett gegangen. Nicht, weil es auf Mallorca mega heiß ist, denn das liebe ich! Nicht, weil wir alle, die wir hier momentan arbeiten, eine wilde Saison durchlaufen. Was soll ich bei aller mir selbst gegenüber an- und aufgebrachten Eigenliebe sagen? Selbst Schuld, liebe Sanne. Die Vorgeschichte: Impulse von außen, von sehr weit außen, die weder jetzt und hier noch vielleicht in den kommenden Monaten und vielleicht noch nicht einmal in "hunderttausend Jahren" mein Leben auf dieser wunderschönen Erde auch nur annähernd streifen werden, haben mein armes, armes (!) Hirn in unnötige Extrem-Wallung versetzt. Ich habe es zugelassen! Und mein Körper musste mit dem klar kommen, was eigentlich gar nicht ist. Was für ein Quatsch, sollte man von Herzen denken, doch so etwas kommt wahrlich öfters vor, als man sich eingestehen möchte. So etwas nennt man gemein hin "sich Sorgen machen". Durchaus menschlich wie größtenteils bis immerimmerimmer unnötig. Es ging da um diese Sache mit "Suchmaschinen im Internet" und um Internetshops und ihre Schwierigkeiten (???) und blablabla und vielleicht und falls und "wenn - dann". Aber was ist mit "wenn nicht"? Dann nicht? Wenn das alles auf meinen geliebten Ehemann und Geschäftspartner und mich gar nie zutreffen wird? Panikmache? Machtmissbrauch? Irgendwer, der irgendwem - am besten mir als technische "Treschen Müller" - verkaufen will, was er an den Mann und an die Business-Frau zu vertickern gedenkt. Sinngehalt mal komplett außen vor gelassen. An diesen Ambitionen kann ich natürlich nichts ändern, denn wir wissen ja, die Welt ist, wie sie ist. Dagegen muss ich gar nicht ankämpfen. Es ist schon perfekt, wenn ich es nicht annehme! Und was wäre denn, wenn es reichen würde, das ich als Mini-Markt-Geschäftsführerin einfach mein Bestes gebe? Und dieses gut genug ist? Das genau DAS meine Aktualität ist? Im Rahmen meiner Akzeptanz liegt? Das "sehr, sehr gut" reicht! Für was reicht? Na, für meine individuelle Lebensqualität, mein Glück, meine Freiheit! In einer einzigen Saison auf Mallorca beobachtet man so viele unglückliche Menschen auf einem Haufen, die sich etwas leisten, nämlich den Trip auf diese wunderschöne Sonneninsel, was sie schließlich gar nicht zu genießen wissen. Möglicherweise machen diese verirrten Seelen sich das ganze Jahr über IHRE Sorgen, wie sie die Zeit bis zu ihrem heißersehnten Urlaub am Meer überbrücken, dass sie letztendlich in der Aktualität mit den Füßen im weißen Sand nicht genießen können, was sie sich selbst erfüllt haben. Hier und jetzt. Weil sie schon wieder gedanklich dort sind, wo sie dann vielleicht nie hin gelangen werden. "Gerade heute sorge dich nicht" ist eine der Reiki-Lebensregeln, die mich immer wieder auf den Punkt bringt. Auf einen glücklichen Punkt. Ich habe nichts anderes als das Jetzt. Und DAS ist eine ganze Menge! Eine andere Realität gibt es nicht. Aber DIESE Realität ist mein. Natürlich sind wir geschaffen, zu visualisieren, zu planen, zu kreieren .... Nun die Entscheidung des Tages: Leben wir diese menschliche Eigenschaft gerade heute als Schwäche oder als Stärke? Klinken wir uns spontan in die Ängste der anderen mit ein? Sehr anstrengend. Und ist doch auf Dauer auch langweilig. Oder setzen wir lieber bedacht eigene positive Impulse, um die Vergangenheit von morgen in ihrer einzigartigen Entwicklung um ein so Vielfaches schöner sein zu lassen, als wir es uns gerade vorstellen können? Alle guten Gedanken der Welt gebündelt! Ich bin für das Prinzip Hoffnung. Kopfschmerzen waren gestern. Heute und jetzt liegt uns die Welt zu Füßen. Jammern wir also oder machen wir es uns gerade heute leicht und lächeln wir uns durch den lieben, langen Tag? Was macht genau heute und jetzt mein Glück aus? Was kann ich tatsächlich tun? Ich kehre heute zumindest nicht in der Weltwirtschaft herum und feudel mich nicht durch den Müll des Internets, ich kehre vor meiner eigenen Ladentür, und zwar genau genommen die Krümel des Croissants weg, das ich in ein paar Minuten zum Frühstück verspeisen werden. Köstlich. Die Pferde anbinden, wie man so schön sagt? Sprich: auf mich aufpassen? Aber sicher! Doch dürfen meine Pferde sich heute in einer großen Koppel ausruhen und auch immer wieder am Strand durch das flache Wasser galoppieren. Genussvoll. Leicht.

Sonntag, 17. Juli 2011

Geht ein Mann in den Supermarkt .....

Geht ein Mann in den Supermarkt. Und kommt ohne Obst im Körbchen zurück. Und ohne Gemüse. Und ohne Salat. Dann könnte das wahrscheinlich so ziehmlich jeder (freigeistige! und nicht gebriefte) Mann der westlichen Hemisphere sein, oder? Dafür mit Six-Packs in der Einkaufstüte, wenn schon nicht in der Körpermitte. Hopfen und Malz, Gott erhalt´s - zu Gemüse fällt mir da spontan kein adäquates Sprüchlein ein. Dem Manne auch nicht. Ganz anderer Fall: Geht ein Mann zum Einkaufen in den Supermarkt, kommt ohne Obst und mit zwei einsamen, aber dafür wirklich frisch-knackig roten Paprikas zurück und erklärt, das sei reine Intuition gewesen ..... dann ist das definitiv meiner! Mein geliebter Ehemann, der mir versichert, alles andere, sprich weiteres Grünzeug, habe sich einfach nicht richtig angefühlt. Da sieh mal einer an. Ich bin einen Hauch von verblüfft, wo ich doch immer gerne behaupte, mich würde so gar nichts mehr erstaunen, bei dem, was wir in einer Mallorcasaison so alles an Erfahrungen (hüstel) sammeln dürfen (doppelhüstel), mit all den Menschen, die unsere Wahlheimat heimsuchen. Doch im engsten Umfeld wartet dann das tatsächlich Unerwartete auf mich, all die Gurken und Kiwis und Melonen, die sich nicht meinem und unserem schönen Leben entsprechend anfühlen. Also gehe ich kurz in mich, verschwende einen Makro-Gedanken und sage aus tiefstem Herzen: "was für ein Quatsch!" "Doch, wirklich," versichert mir mein Göttergatte. Ich räume selbstverständlich ein: Gegen die Intuition lässt sich schwerlich andiskutieren. Nun denn, gesagt, getan oder nicht getan, Thema erledigt, weil "Supermarkt Teil 2" nun auch gar nicht mehr ins samaki-Zeitfenster passt ... Eben beim nächsten Einkaufsversuch .... Das Leben ist ein Fluss .... Als dann einige Stunden später unsere liebe, liebe Freundin und Vitaminfee R. tütenbeladen unsere heiligen Hallen betritt, im Schweiße ihres Angesichts eine Riesenmelone und viele, viele Pflaumen und Birnen und Gurken für uns anschleppt, sommerliche Hitze hin oder her, denn das sind wir ihr locker wert, sagt sie, weiß ich auf der Stelle, was ich mir nun anhören darf. Und prompt kommt´s: "Hab ich doch gesagt," triumphiert mein weiser, weiser Schatz, "siehst du, das hab ich sicher schon beim Einkaufen gespürt!" Ist klar, nicke ich ihm zu, und ich bin entzückt ob dieses unerwarteten Garten-Zaubers. Aus ökologischem Anbau. Tausend Dank! Und wie der Zufall und die Vorsehung zusammen hoch drei es wollen, hat unser Rohkost-Engel alles, alles, alles im Paket, was die gesunde Ernährung so lecker macht und was das Schlemmer-Herz sich wünschen kann .... nur in der Tat, und das grenzt bei dieser Vielfalt an Obst- und Gemüsesorten schon an ein Wunder an sich, keine roten (!) Paprika! Die hatte mein geliebter Ehemann ja auch wohlweislich aus dem Supermarkt mitgebracht. Intuitiv. Ebenso, wie ein paar heilsame Tröpfchen Hopfen und Malz, Gott erhalt´s, das gute "Grüne", für die Gesunderhaltung der Seele und zum Ausgleich des menschlichen Flüssigkeitshaushaltes an hochsommerlichen Mallorca-Abenden.

Montag, 11. Juli 2011

Glück ist, wenn ich es fühle

Was braucht es, um glücklich zu sein? "Dein Lächeln, wenn du mich ansiehst!" schmunzelt mein geliebter Ehemann und schießt damit gleich den Vogel ab. Und ja, ja, er hat natürlich und absolut Recht, denn "the best things in life are free" und so weiter, und sofort, aber seien wir doch mal kurz ehrlich, es darf jawohl und bitteschön (!) insgesamt betrachtet ruhig ein bisschen mehr sein. Oder?! Sozusagen mit einem Bonus gekrönt, mit einem goldenen Sternchen am Basis-Glück. Vor vielen, vielen Jahren hatten mich beispielsweise meine neuen Laufschuhe in Verzückung versetzt, und zwar die mit einer ordentlichen Profi-Profilsohle, damit ich im hessischen Eis-Winter trittfest meine befreienden Jogging-Runden drehen konnte, ohne auf den verschneiten Feldwegen ins Schleudern zu kommen. Heute trage ich stattdessen lieber FlippFlopps im Warmen und fühle mich freier denn jeh. Wir lernen hier: Glück ist variabel. Oder nehmen wir mein knallrotes Surfbrett als gutes Exempel. War das ein glücklicher Tag, als ich es mir endlich gegönnt hatte, gönnen konnte und dann in (den Bagger-)See stach, hurra! Dabei würde ich mich selbst nicht als materialistisch einstufen, aber ich erkenne unverschleiert und glasklar an, dass es Dinge im Außen gibt, die mir ein gutes Gefühl geben. Zusätzlich. Die mich glücklich machen, nicht unbedingt glücklichER, denn von Abhängigkeiten neige ich gerne Abstand zu nehmen. Also Hand auf´s Herz: Ohne die "kleinen Extras" wär unsere Welt doch deutlich ärmer. Ohne Geburtstagsgeschenke, ohne spielerische Möglichkeiten des Daseins .... Und wenn das für den einen ein dickes Auto bedeutet - ja, sei´s d´rum! Und für den anderen ein kühles Bier am Feierabend. Ohne Diskussion, wir alle erträumen uns Liebe, Gesundheit und ein langes Leben, diese drei kommen definitiv unter die Top Ten der Existenz-Wünsche ans Universum. Dann vielleicht noch so unsinnige Punkte wie "Sicherheit" (ein Un-Wort, weil nie und nimmer real!) oder "Karriere" (was ist das überhaupt???) und "viele (!) Freunde" (sind das dann die Menschen, die ständig etwas von einem erwarten, damit sie einen gnädigerweise nett finden?). Was machen wir beispielsweise mit dem langen Leben, wenn wir es nicht glücklich er-leben? Uns das Feierabendbier verkneifen und dann lange, lange Jahre danach schmachten? Unglücklich, versteht sich. Oder was wird aus der Liebe, die wir intellektuell betrachten und erfassen, weil der Partner als entsprechend eingestuft wird, aber nicht er-leben, nicht als Glück fühlen? Weil wir eine Beziehung durchziehen, die uns nicht entspricht. Und die anderen staunen "hast du aber ein Glück" (haha). So viele Möglichkeiten, unglücklich zu sein. Was bringt uns ein Urlaub in einem 5-Sterne-Hotel mit Luxus-Spa, wenn wir ihn gewissermaßen "erledigen", auf facebook posten, aber nicht tatsächlich glücklich er-fühlt haben? Beispiele über Beispiele. Ob das Glück in den großen oder kleinen Dingen, wie man so schön sagt, liegt, kann nur jeder für sich beantworten. Ich persönlich habe mir vor langer Zeit vorgenommen, nur das als glücklichen Umstand zu betrachten, was ich als solchen wahrnehme. Sei es die Liebe, sei es das Surfbrett. Oder heute Morgen das Schwimmen im Meer, darauf bin ich momentan ganz wild, glücklich wie ein Kind, und dafür stehe ich sogar in aller Herrgotts Frühe auf. Damit ich die Natur erleben darf. Die Wellen waren unglaublich! Daraus ergibt sich dann auch übrigens meine Definition von Spa, sanus per aquam, gesund durch Wasser.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Frühsport am Strand von Mallorca

Rennt ein nackter Mann über den Strand. Trägt er eine Sonnenbrille, könnte es meiner sein. Zum Beispiel, weil er unseren Mini-Hund Bhanu einzufangen versucht, der mit seinem Maxi-Willen lieber in vollkommener Freiheit am Buffet libre der Playa frühstücken möchte, als zu gehorchen. Sprich, das zu verschlingen gedenkt, was die Touris am Tag zuvor herumgemüllt und zurückgelassen haben. Dafür schlägt er sogar Haken, der Hund, und mein geliebter Ehemann immer hinterher. In aller Herrgotts Frühe. Ein samaki-Family-Morgen am Meer. In diesem welchen ich derweil herumdümpel, und mich das wilde Treiben am Strand cool lässt. Erfahrungswerte. Unsere Hündin Shiva umkreist mich großräumig mit rekordverdächtigen Schwimmzügen. Sie war überhaupt an diesem wunderschönen Morgen die Erste im Wasser, immer einer großen, grau-weißen Möwe hinterher, die mit Bravour ihr Spielchen trieb, mit dem schwarzen Puschel-See-Hund. Das Prinzip ist denkbar simpel: Möwe landet auf dem Meer, Hund paddelt hin, Möwe lacht und fliegt weg, Möwe landet ein paar Meter weiter auf dem spiegelglatten Wasser, Hund paddelt hin, Möwe lacht .... und so weiter und so fort. Shiva würde so Mallorca umrunden! Dieses Tierchen ist definitiv die Sportlichste von uns allen. Eine waschechte Triathletin: Rennen, Schwimmen, Bellen. Unsere Tao wartet derweil am Strand und mimt einen auf braver Hund. Bhanu ist inzwischen satt, mein Geliebter Ehemann hat ihn sich greifen dürfen. Den kleinen Fresser unter den Arm geklemmt, schnappt er sich nun auch Tao. Und einen Hund rechts, den anderen links unter den wahrscheinlich aus genau diesem sportlich-kraftaufbauenden Grund muskulösen Armen, watet er durchs seichte, türkisblaue Mallorca-Wasser direkt auf mich zu. Immer noch die Sonnenbrille auf. Man muss dazu wissen: Tao und Bhanu schwimmen sehr gerne, aber nur, wenn man sie bitteschön und bitte gleich erst einmal zu Wasser lässt, also hineinträgt - wer ihnen das wohl beigebracht hat! Die Hundekinder planschen also, wir Menschen sind zufrieden, die Sonne lacht sich den Himmel empor, und ich fröne meinem geliebten Watsu, was sich schick anhört, diese wortgewandte (wenn auch nicht ganz schlüssige) Kreation aus Water und Shiatsu (wer denkt sich solche Verbalitäten bloß aus?), im Endeffekt aber nichts weiter bedeutet, als sich wie eine nach oben geschwemmte Wasserleiche auf dem Meeresspiegel treiben zu lassen. Total relaxed, Ohren in den sanften Geräuschen des Wassers versenkt. Das Gesicht nach oben, versteht sich, denn atmen tut gut, die Nase ins Glitzern der Sonne gehalten, die jungfräulich am strahlendblauen Sommerhimmel einen richtig heißen Tag auf der Urlaubsinsel verspricht. Wie eine Meer-Jungfrau fühle ich mich deshalb noch lange nicht, dafür bin ich mittlerweile MEHR Frau, geht doch auch .... Mein Mann schlägt dann Wellen. "Oh, Aqua-Jogging," staune ich. "Aqua-Sprinting!" verkündet er stolz, und wir grinsen ... Tja, den Morgensport direkt erfunden haben wir beide nicht. "Guck mal! Sieht das gut aus?" fragt mein Göttergatte ernsthaft und steigt im selben Moment wie Neptuns jüngster Sohn aus den Fluten empor, die Arme hoch zum Himmel gereckt, eine Geste der totalen Kraft und Gelassenheit zugleich. Wie der Davidoff-Mann aus der Cool Water-Werbung, in diesem Punkt bin ich ein klein wenig werbegeschädigt, sozusagen als Bruder von Neptuns jüngstem Sohn (meinem Mann!), frisch dem Fitnesscamp auf den Malediven für große und schöne Männer entsprungen (der Coll Water-Typ), caramelfarbene Haut, Haar dunkel und nass, die Wassertropfen glitzern auf der männlichen Brust .... ich schweife ab und ihr mit mir! Ha! Und da nicht nur Sport am Morgen gesund ist, sondern auch Lachen fit hält, gönne ich mir nun vor allem dieses effektive Training meiner Lachmuskeln und pruste spontan los! So schön kann Frühaufstehen sein! "Magst du noch lange im Wasser bleiben?" fragt mein Göttergatte, "ein bisschen noch," antworte ich, denn ich genieße es, mal so richtig auszukühlen. Irgendwie soll das ja auch den Stoffwechsel ordentlich in Schwung bringen. "Ich hab Hunger," quengelt mein Mann. Ende Gelände ... Zuhause dann noch einen schönen, tiefschwarzen, angenehm starken Kaffee nach wohltuender Dusche, und der Arbeitstag kann getrost beginnen .... Guten Morgen, Mallorca!

Montag, 4. Juli 2011

Beste Zeit des Lebens

"six o´clock in the morning .... where you´re gonna be ... outside ... by the ocean ... swimming ... expecting ... chilling ... in the sea ..."

"Das Meer sieht aus wie die Matrix", sagt er. "Das Meer ist die Matrix." Der Himmel über uns in tiefem Grau, eine schwere Decke, dabei gut. Ein Schatten nach der schwülen, heißen Nacht. Unmögliche Stille. Am Horizont dieser milchigweiße Streifen. Eine Ahnung von Licht. Bizarr. Die Sonne hinter den Wolken zu erahnen, gerade im Ansatz, den Tag zu gebähren. Nachtblaues Wasser. Tiefes Wasser. Unklar. Zerwühlt in Ruhe. Kühlender Sand. Feiner Sand. Und dieses Grau. Überall. Über den Dünen. Den Felsen. Die beste Zeit des Lebens. Und dann das Hineinfließen in das Kalte. Das Sich-Hingeben an das Meer. Frieden. Im nächsten Moment der Wind. Plötzlich. Und willkommen. Die Bewegung des Übergangs. Am Himmel ein Licht im Grau. Unerwartet taucht die Sonne das Wasser in Glanz. Glitzerndes Meer. Der Tag möge beginnen.

Samstag, 2. Juli 2011

Konkurrenz, die gibt es nicht

Konkurrenz, die gibt es nicht, daran glaube ich wirklich und wahrhaftig, egal, auf welchem Gebiet, und noch egaler, was andere behaupten. Es wird immer Menschen geben, die ähnliche Programme fahren, wie man selbst, sogar dazu neigen, einen zu kopieren (dann schade für sie), schließlich haben wir alle das Rad nicht komplett neu erfunden. Wir bringen es eben auf unterschiedliche Arten ins Rollen. Im Idealfall zu Gunsten der Kundschaft. Und es gibt so viele Menschen, zum Beispiel im Moment in Can Picafort und auf Mallorca insgesamt, dass die Sonneninsel aus allen Nähten zu platzen scheint. Und selbst, wenn ich ganz allein auf weiter Flur wäre - ich würde sie gar nicht alle allein schaffen! Das muss man sich einfach einmal bewusst machen! So freue ich mich über meine Kolleginnen und Kollegen, die ebenfalls hier Schaffen und Leben dürfen. Außerdem gehe ich davon aus, dass jeder Mensch besondere Menschen-Typen anzieht. Und andere Leutchen wiederrum nicht mit einander "können", wie man so schön sagt. Die Geschmäcker sind eben verschieden. So bieten beispielsweise diverse Kosmetikerinnen in unserer Straße entspannende Massagen für die Beine an, nachdem diese enthaart wurden. Gar nicht meine Baustelle. Oder eine sehr liebe Freundin, die ich hoch schätze und die als Friseurin in einem Hotel arbeitet, sie legt eine so wunderbare Kopfmassage hin, dass ich jubilieren könnte. In diesem Sinne: allen Masseurinnen, Therapeutinnen, Seminarleiterinnen, Kosmetikerinnen, Reikimeisterinnen, Hairstylistinnen, Kartenlegerinnen und und und, und dazu den männlichen Kollegen natürlich auch, einen tollen Sommer und eine hochgradig erfolgreiche Saison! Von ganzem Herzen! Ist doch viel, viel schöner und absolut effektiver, sich auf Qualität und Lebensfreue zu konzentrieren, auf ein ehrliches Angebot, auf Hygiene, auf Ambiente, je nach Gusto, als sich gegenseitig ans Beinchen zu pieseln. Und letztendlich entscheidet dann doch der Kunde selbst. Wem es dann tatsächlich nichts ausmacht, mit denselben Cremehänden im Gesicht massiert zu werden wie sein Vorgänger am geschwitzen Rücken und seine Vorvorgängerin an den sandigen Füßen, ja auch der wird in Can Picafort fündig, und hat meinen Segen, und zwar direkt an der Playa für nen Appel und nen Ei, solange, bis die Polizei anrückt und der Masseur die Beine in die Hand nehmen muss .... Mallorca ist bunt!

Donnerstag, 30. Juni 2011

Meine Dual-Seelen-Hälfte spricht

"Ich hätte dich überall gefunden!!!" schmachtet mich mein geliebter Ehemann an, er sitzt mir am Mittagstisch gegenüber und raspelt zwischen dem ersten und dem zweiten Brötchen eine große Portion Süßholz. Wie ein wohlig warmer Sommerregen. Mein Herz geht auf und ich denke, ach, wie romantisch. Aber mir ist auch klar: das war jetzt noch nicht alles, da muss noch was kommen, so wie er grinst. In der Tat soll ja so etwas wie Seelenverwandtschaft im Großen Ganzen wie auch im kleinen, intimen Rahmen, sprich in der Partnerschaft, existieren, und es gibt Leute, die trauen sich sogar, von Dual-Seelen zu sprechen, sprich Männlein trifft perfekt entsprechendes Weiblein nur einmal im Leben. Mit viel Glück. Und eben manchmal auch gar nicht. So ist das. Nun denn, ich hab Glück, und ich gehe fest davon aus, mit meiner Dual-Seelen-Hälfte auf Mallorca zu leben. Eigentlich aus einer meiner ganz anderen Überlegung im Rahmen unseres Mittagsessen-Gesprächsthemas des Tages heraus, stellte ich daher in den Raum: "Ich hätte ja eigentlich schon Jahre früher auf die Insel ziehen wollen und können ..... nur dann hätte ich dich nie getroffen ...." Will sagen, alles hatte wohl genau so seinen Sinn. Noch ein bisschen durchhalten müssen. Dann erst meinen Göttergatten treffen, dann (hurra) auswandern. Festgelegte Reihenfolge. Doch mein Schatz wirft ein "Ich hätte dich überall gefunden, auch auf Mallorca!" "Ach?", frage ich, denn das finde ich nun spannend. "Stell dir mal vor," sagt mein geliebter Ehemann und jetzt kommt´s, "ich wäre wahrscheinlich als Schlagersänger nach Arenal gegangen ..." oh mein Gott, denke ich, und weiter komme ich nicht, denn er führt hübsch plakativ aus: ".... und ich hätte dann im Bierkönig gesungen (claro, die Chance besteht immerhin im Rahmen einer solchen Karriere), von der endlosen Liebe und meiner Traumfrau und so, und du wärst genau in dem Moment im Publikum gewesen (jetzt wird es zwar unglaubwürdig, aber ich bleibe neugierig ....) und ich hätte dich sofort (!!!) gesehen!" Aaaaahhhh. "Ich wäre sofort von der Bühne gesprungen (so, so) und auf dich zugegangen (mit einem Blick, der mich fast in die Tischkante beißen lässt) und hätte gesagt: da bist du ja endlich!" Happy End. Zum Glück beleidigt ihn mein Lachen ganz und gar nicht. Aber ja, doch, diese Szene ist durchaus vorstellbar! Froh bin ich, dass wir es auf sozusagen Höherer Ebene nicht haben darauf ankommen lassen, und uns schon vorher aus deutschen Landen sozusagen gegenseitig auf die Insel exportiert/importiert haben. So bleibt mir der Bierkönig erspart, singen können wir jetzt auch Zuhause ....

Sonntag, 26. Juni 2011

"Heute geht es mir schlecht"

"Heute geht es mir schlecht" - na, da bin ich aber einmal hochgradig gespannt, ob angesichts dieses tristen Titels überhaupt irgendjemand diesen meinen Blog klickt, geschweige denn auch noch liest. Denn wer möchte sich schon schlecht mit-fühlen oder gar von anderen hören, beziehungsweise lesen, dass ihnen das Leben den obligatorischen Glücksbonus entzogen hat. Auf der anderen Seite: vielleicht ist gerade dieser Titel hier extrem hitverdächtig. Ich hole mal ein bisschen aus, im Sommer bekomme ich immer wieder bundesdeutsche Zeitschriften geschenkt. Darüber freue ich mich sehr, denn sonst wäre beispielsweise die jüngste königliche Hochzeit komplett an mir vorübergerauscht wie der Schleier der Braut, muss ich gestehen. So durfte ich anhand zahlreicher bunter Bildchen noch Wochen später fröhlich miterleben, wie schrecklich kurz ein Hochzeitskuss sein kann (schade, schade), und wer auf der Hochzeit eine unförmige Figur gemacht hat (lästerläster), wer sich daneben benahm (peinlich aber auch) und wer gesundheitlich angeschlagen aussah (oh Schreck). Nun, eben das ganze negative Zeug drumherum, was ich mir erst einmal gar nicht unter der Headline "Just Married" vorgestellt hätte. Es geht noch weiter: während dann also ein paar dieser Blättchen bei uns Zuhause verteilt herumlagen, merkte ich nach ein paar Tagen tatsächlich einen Hauch von Depression in mir aufsteigen. "Wie das?", so meine Frage in mich hinein, und als just in diesem Moment mein bis dato getrübter, weil verirrter Blick auf ein Titelbild fiel, erkannte ich meine fatale Neu-Modifikation. Kein Wunder, dass es einem schlecht geht, wenn man ständig liest: "M. und L. - alles aus", "R.B.: sein einsamer Tod", "trauriger Abschied von XY", "T.J. - so qualvoll war ihr Leiden" - ja hallo? Ich dachte, ich wäre in der Unterhaltungsabteilung der Printmedien gelandet! Soll denn eine Zeitschrift nicht Spaß und Freude machen? Also, diese Überzahl an Negativ-Meldungen! Und ich habe mir tatsächlich die Mühe gemacht, im Innenteil nachzublättern, was denn unsere Stars und Sternchen für Kummer und Sorgen erdulden müssen. Wie sich glücklicherweise herausstellte: alles halb so schlimm! Die Überschriften auf dem Zeitschriftendeckblatt waren - oh Wunder - maßlos übertrieben. Wer also glaubt, allein sex sells, hat die Rechnung ohne das Elend der Menschheit gemacht. Außerdem ist leider erwiesen, dass sich viele Menschen besser fühlen, wenn es anderen schlechter geht. Oh Energiedrama! Worauf ich aber eigentlich hinaus möchte: will es denn jemand tatsächlich wissen, wenn es mir heute wirklich schlecht geht? Im Idealfall mein geliebter Ehemann, sogar die Tiere haben ein Gefühl dafür, dann ist da noch meine Freundin .... und weiter? Auf Mallorca wird gerne und grenzwertig oft gefragt, wie es einem denn so geht. Das ist eine standartisierte Begrüßungsfloskel, wie mancherorts auf der Welt. Nur wehe, man sagt nicht "gut". Oder: Würde das überhaupt jemand mitbekommen? Ich darf "ja" sagen, den einen oder anderen gibt es tatsächlich. Ich habe sogar jemanden getroffen. In Can Picafort läuft nämlich ein Mensch durch die Gegend, von dem andere behaupten: "der spinnt". Er sei verrückt, seltsam, blöd und doof und was auch immer. Es erkundigt sich immer und immer und bei jeder und jedem, wie es gehen würde. Auch bei mir wieder einmal vor ein paar Tagen. Ganz ehrlich: Mir war insgesamt schräg zumute in jenen Minuten, doch ich sagte natürlich, es gehe mir gut. Sein Stutzen zeigte spontan an, dass ich gnadenlos enttarnt war. Kurze Pause - "Wirklich?" kam die zögerliche Nachfrage, ein ganz feinfühliger Mensch hatte seine Sensoren ausgefahren. Und ich war beeindruckt. In diesem Moment ging es mir tatsächlich auf der Stelle besser, denn diese eine ehrliche Nachfrage war wie ein globaler Hoffnungsschimmer am neblig-trüben Horizont der menschlichen Anteilnahme.

Samstag, 14. Mai 2011

Sportliches Mallorca: wer steigt aufs Siegertreppchen?

"Was glaubst du, was heute in Alcudia los ist - alles gesperrt," wirft mein geliebter Ehemann am frühen Mallorca-Morgen informativ in unsere kuschelige Runde. "Ab dem Kreisel in Can Picafort ist alles dicht." "Wie? Dann kann ich ja gar nicht zum Lidl Waschpulver holen fahren," staune ich nicht schlecht. Wir sitzen derweil gemütlich und plaudernd im Bett, Blick auf die Dünen, unseren ersten genussvollen, heißdampfenden Kaffee im Becher, und geben unserem Arbeits-Tag auf der sonnigen Urlaubsinsel den Hauch einer Struktur. "Bis du kommst, sind die lange fertig," grinst mein mir Angetrauter. "Die sind schnell ...." Ha, ha. In diesen Minuten rennen, radeln und kraulen sich zahlreiche Hochleistungssportler durch mallorquinische Gewässer, um nachher (erschöpft?) auf dem Siegertreppchen zu stehen: Ironman Mallorca ist das Aktiv-Motto dieses, heutigen Samstags. Ich folge eher meinem Passiv-Motto der Saison "Eile mit Weile" und schleiche mich unter die erfrischende Dusche. Am Strand machen sich die Boote bereit, die Schwimmer in Empfang zu nehmen, zu leiten, zu sichern. "Nimm Shiva mal lieber an die Leine," lege ich meinem Göttergatten ans Herz, doch der nickt bereits wissend. Unsere schwarze Hündin würde allzu gerne und glatt ins Wasser springen und unter ohrenbetäubendem Bell-Getöse energisch versuchen, alle (!) zu retten. Und das wollen die sicher nicht, die Ironman-Mallorca-Anwärter, sind mein Mann und ich einer Meinung. Während mir dann genüsslich das heiße Wasser über den Kopf braust, erinnere ich mich an all die nicht gekrönten Ironmen, die während der Saison auf Mallorca alles geben, ihr Bestes und noch viel mehr, tagtäglich ihre persönlichen Grenzen überschreiten, um den Gästen, den Touristen, deren Urlaubstraum auf der Sonneninsel ein Riesenstück näher zu bringen. In den Disziplinen "Service" (Meilensammeln bis zum Abwinken), "Information und Landeskunde" oder "Geduld" sind sie unschlagbar. Ich denke da an meine liebe Freundin Y., im Einsatz an der Rezeption, die unter "fünf Gästen gleichzeitig" gar nicht erst anfängt: freundlich Fragen beantwortet, höflich verneint, dass sie in der Tat das Wetter so nicht hat voraussehen können, .... Zimmer zuweisen, Telefonate entgegennehmen, und einiges mehr. Oder meine liebe Freundin M., die nicht müde wird, den Urlaubsgästen zu erklären, dass man auch auf Mallorca tatsächlich nicht nur mit der Badehose bekleidet zum Friseur geht. Oder unseren lieben Freund C., dem kein Weg zu viel und zu weit ist, um noch ein bisschen Brot nachzureichen, Mayo herzuzaubern, noch ein bisschen dies und noch ein bisschen das an den Tisch zu tragen, natürlich stets mit einem herzlichen Lächeln auf dem Gesicht. Und mit dem allerhöchsten Respekt vor sämtlichen sportlichen Leistungen, den gigantischen Anstrengungen der Schwimmer, Radsportler und Läufer ......: die, die für mich auf das Mallorca-Siegertreppchen gehören, legen heute Abend müdlich-gemütlich ihre Füße hoch und sind hoffentlich superstolz auf sich und das, was sie heute an ihrem Arbeitstag so alles vollbracht und geleistet haben.

Donnerstag, 12. Mai 2011

Mit Männern Shoppen gehen

"Du hast aber auch tolle Oberarme, du trainierst sicher viel im Gym", und ich klinke mich spontan, wenn auch ehrlich dezent, ins Gespräch ein, schließlich sitze ich gleich daneben: "nein, er trainiert Zuhause. Immer mit den 5-Liter-Wasserflaschen." Was tatsächlich stimmt, aber der supernette Verkäufer, der meinem geliebten Göttergatten mit diesem herrlichen Kompliment zu Recht schmeichelt, nimmt es als fröhliches Späßchen meinerseits, lächelt verschmitzt ein alle Geschlechter umwerfendes Lächeln und zwinkert mir kameradschaftlich zu. Der dritte Mann in unserem Viererbunde lugt derweil gerade rechtzeitig hinter dem Kabinenvorhang hervor, um fragend in die sachverständige Runde zu schauen. "Wie sehe ich aus?" Vorhang auf. Bühne frei. Bevor der Traum eines Verkäufers erneut entschwebt, um meinem Mann das an den erwähnten Oberarmen ein wenig knapp sitzende Hemd (alles in allem ein echter Hingucker!) ein Nümmerchen größer zu angeln. Aus dem allerobersten Regal des Trendtempels. Kein Weg zu weit, keine Leiterstufe zu hoch. Und um wie von Zauberhand auch noch ein weiteres gutes Stück Shirt als modische Anregung aus dem Ärmel zu zaubern. Im Herzen Mallorcas spielt sich in diesen besagten Minuten, die sich langsam aber sicher zu Stunden gipfeln, ein kreativer Prozess modischer Weiterentwicklung ab. Und ich genieße es in vollen Zügen! Modisch orientierte Männer aller Stilrichtungen versammelt euch! Der Herr der Schöpfung, der nun behaupten sollte, echte Kerle tun so etwas nicht, ist definitiv auf dem falschen Dampfer. Ja, wir Frauen mögen an sich gut gekleidete Typen. Und gepflegte. Und derjenige, der jetzt auch noch behauptet, mit Frauen shoppen zu gehen, sei total anstrengend, hat die wahre Welt noch nicht gesehen .... Während ich brav mein Höckerchen vor den großzügig ausgestatteten Umkleidekabinen bezogen habe, und mir eigentlich nur noch eine Tasse Kaffee zum vollkommenen Glück fehlt, ziehen mein Göttergatte, unser lieber Freund, den mir meine liebe Freundin für zwei Mallorcawochen anvertraut hat, und der vom Olymp herabgestiegene Fachverkäufer alle Register exessiven Shoppens. Damit "meine" Männer tatsächlich mit vier herrlichen Stücken (Fachjargon: Oberteilen) aus dem Label-Haus von dannen ziehen können. Ob ich denn nichts anprobieren möchte, werde ich auch liebevoll hinterfragt, doch nein, heute nicht, dazu wäre ich auch ausdauertechnisch, modisch-kreativ und vielleicht sogar intellektuell nicht mehr in der Lage. Zu erschöpft! Letztendlich habe ich auch seit fast acht Stunden nichts mehr gegessen! Mein Genuss war absolut kalorienfrei. Und als wir dann unseren lieben, lieben Freund mit seinen Tüten voller Glück aus schönen Stoffen vor seiner Hotelpforte verabschieden, und der meinem Göttergatten zuflüstert: "ziehst du auch morgen dein neues Hemd an?", ist an diesem besagten Abend meine (Mode-)Welt in Ordnung!

Freitag, 29. April 2011

Startschuss für die Mallorca-Sommersaison 2011 gefallen

Die Spiele mögen beginnen. Mit dem kommenden Mai-Wochenende öffnen nun endlich, aber sicher, wirklich alle Hotels auf Mallorca - auch in Can Picafort - ihre Türen und Tore. Was auch wir in unserem Wohlfühlladen deutlich spüren. Wurde auch eigentlich Zeit, ehrlich gesagt, denn im Winter sind hier im nördlichen Süd-Paradies die Bürgersteige hochgeklappt. Was zwar eine himmlische Ruhe mit sich bringt, genussvolle Einsamkeit und heilsamen Frieden, und nach einer über-köchelnden Saison an sich notwendig scheint, doch mit der neuen "temporada" steht natürlich auch mein heißgeliebter "Sommer auf Mallorca" vor der Tür. Oder eben anders herum. Wie auch immer, so freue ich mich mindestens doppelt. Ich liebe die Hitze. Und wenn dann andere Gemüter ordentlich heiß laufen, spätestens Mitte Juli, bin ich bei den Coolsten mit im Boot. Mein Gemüt erhitzt sich eher jetzt, zu Beginn von allem, wenn die ersten frischen Touristen Can Picafort bevölkern. Und manchmal auch heimsuchen. Je nachdem. Und wir, die hier arbeiten, uns wappnen. Mir scheint, auf dieser sonnigen Insel gibt es nichts, was es nicht gibt. Jederzeit spannend. Jederzeit ein Erlebnis. Und so bin ich heute Abend heilfroh, also gleich, wenn ich nach Hause gehen darf. Nicht etwa, weil der Tag so schlimm war, sondern weil ich erst einmal meine heutige saisonaktuelle "Impfung" zu verdauen habe: die Saison-Start-Impfung, die nicht etwa mein körperliches Immunsystem aufbauen muss, denn das erfreut sich zum Glück bester Gesundheit. Bei dieser "Impfung", die ich meine, geht es darum, meinen Geist zu stärken! Für die Dinge - und die Touristen - die da kommen werden. Und an diesem heutigen, ersten Tag der Mallorca-Saison 2011 scheine ich tatsächlich alle Impfstoff-Zutaten gesammelt zu haben. Ich schätze, viel mehr kann nicht mehr kommen. Wie genial. Augen auf und durch. Ich hatte heute schon: "ach, so ein Laden liegt mir nicht" (warum bleiben Sie dann eine halbe Stunde?), "schade, dass ich Sie (also mich) erst heute finde, ich fahre schon nächste Woche wieder ab, da lohnt sich ja gar nichts mehr" (ich zucke lässig die Schultern), "ihr Laden liegt aber versteckt, da muss man ja von der Promenade in die Seitenstraße schauen, damit man Sie findet" (ha, den Spruch stecke ich locker weg), "Sie haben so viele schöne Sachen, da kann ich mich nicht entscheiden; na ja, vielleicht im nächsten Jahr" (ja, ja) und "verkaufen Sie auch Zigaretten?" (harter Tabak, äh Tobak). Dazu einige andere, und nach wundersamen Arbeitsstunden erstrahlt meine Seele und gibt alles, während mein Geist rattert und raucht und qualmt ..... und dann verkaufe ich doch tatsächlich noch auf den letzten Drücker an zwei wahrhaftig wunderbare Menschen gleich drei Glückspüppchen: der Verkaufsschlager aus den 80ern, ich war als Kind so scharf darauf und hatte sie in allen Farben, diese Mini-Holzpüppchen, die Gutes für unser Leben versprechen. Und während meine Kasse freudvoll und lautstark klingelt und ich 90 Cent, für "3 mal 30", mehr in den samaki-Erfolgs-Geschäfts-Büchern verbuchen darf, weiß ich: ich bin durch das Gröbste durch. Noch eine Nacht schlafen. Anti-Körper bilden. Und ab morgen ist alles nur noch schön. Ich wünsche uns und euch allen eine durch und durch gute, erfolgreiche Saison und vor allem (!!!!) Freude an dem, was wir tun. Was ihr tut. Egal, was andere darüber zu sagen haben.

Mittwoch, 27. April 2011

Radfahren auf Mallorca ganz individuell

"Die sehen ja alle gleich aus", möchte man spontan behaupten. Doch das stimmt natürlich nicht. Auch wenn viele, genau genommen sehr, sehr viele Radfahrer und Innen auf Mallorca für das nicht-sportlich geschulte Auge schlicht weg vereinheitlicht wirken: Enge, kurze Hose, knappes Trikot, Helm als Hut, fertig. Die Abweichungen scheinen äußerst gering, und begegnet man einem Pulk dieser Spezies, die im Frühjahr wie Herbst im Speziellen die Sonneninsel Mallorca heimsucht, einer richtig großen, beräderten Sportgruppe, dann unterscheidet sie sich von der vorherigen Radfahrer- und Innen-Gruppierung lediglich durch leichte bis kaum merkliche Farbschwankungen, wenn überhaupt, die nicht wirklich ins Gewicht fallen. Für uns andere. Und überhaupt sind wir alle, die nicht radeln, ich meine natürlich rad-sportlern (!), so sehr darauf konzentriert, niemanden auf zwei Rädern, der uns einfach mal so eben auf der Bundesstraße auf unserer Fahrspur entgegenkommt, in seinem Rausch der Geschwindigkeit umzufahren, ja, ihn quasi zu retten, dass wir auf modische Details an sich wenig achten. Oder aber wir sind denn dann Fußgänger, die eher darauf bedacht sind, nicht von den Radfahrern um die Ecke gebracht zu werden, wenn auch unter rein sportlichen Gesichtspunkten, eben erneut im Rausch der Geschwindigkeit: Wehe dem, der auf der Promenade von Can Picafort schlendert, sich noch die Morgenmüdigkeit aus den Augenwinkeln wischt und verträumt seinen Blick über das glitzernde Meer in die Ferne schweifen lässt ..... mit viel Glück wird er noch rechtzeitig angeschrien, um Platz zu machen, damit das Fahrrad um Himmels Willen nicht langsamer wird! Ja haben die denn alle keine Bremsen? Ich hatte damals an meinem tannengrünen Hollandrad mit extra breitem und superbequemen Sattel und Körbchen für dies und das eine geniale Micky Maus-Klingel, die ordentlich was her gegeben hat, wenn man mal jemanden warnen musste. Ich hatte auch gleich zwei Bremsen, Rücktritt- und Handbremse. Was mir auch heute noch durchaus sinnvoll erscheint. Doch jetzt einmal ernsthaft: ich kenne auch tasächlich nette Radfahrer! Wir haben zum Beispiel einen irischen Klienten, der gerne (nach eigener Aussage) "mystic massages" bei uns bucht, was übersetzt Reiki bedeutet, ganz salonfähig und traditionell, nur möchte er gar keine Details wissen, über Reiki und so. Ihm genügt es, am darauffolgenden Tag locker in die Pedale zu treten und den Berg hoch zum Kloster Lluc mit Leichtigkeit zu erklimmen. Und er findet es toll, mit Reiki vom Muskelkater verschont zu bleiben. So sagt er. Ansonsten muss er auch schon einmal lachen, wenn ich ihm mit meinen Heilsteinen komme, die ihm gerade entsprechen. Er nimmt sie dann auch immer hübsch in die Hand bei der Behandlung. Unglaube hin oder her. Dieser Radsportler ist einfach herrlich. Und er fährt auch übrigens immer allein, Gruppenveranstaltungen meidet er. Den mag ich. So wie einen anderer Radfahrer, der auf Mallorca seine Runden zieht: der mag die scheinbar vorherrschende Moderichtung nicht, was sich unglaublich erfrischend äußert. Ja, er sprengt geradezu alle Regeln, und ich liebe es! Heute morgen sah ich ihn tatsächlich in Glitzerhose, nicht minder eng als bei den anderen, aber in so einer herrlichen Farbe, dass ich sie mir spontan für meine nächste 70er Jahre Disco-Party ausleihen würde. Bei ihm blitzte dazu die Spitze eines gewagten Tangas hervor, jawohl, mit dem Popo auf dem Sportsattel. Das würde ich mich natürlich nicht trauen. Aber es gibt mir insgesamt Hoffnung, dass tatsächlich nicht alle Radfahrer gleich sind, dazu unhöflich den Fußgängern gegenüber, oder gar rücksichtslos im Straßenverkehr. Und schon gar nicht einheitlich gekleidet. Und jetzt wünsche ich mir noch, dass dieser herrlich befreite, eben erwähnte, Radfahrerlook Mallorca erobert .....

Freitag, 22. April 2011

Für Elis, Ute und uns andere

Das Leben ist vielseitig. Diese Tatsache wird niemand bestreiten. Vielschichtig. Und das Leben bedient sich ganz unterschiedlicher Zeitrechnungen, die mit dem menschlich eingerichteten 24-Stunden-Takt, dem Wunsch nach Ordnung und Struktur, nichts zu tun haben. Mal ist so ein Tag ruhig und beschaulich. Träge. Ja, beinahe zäh. Angenehm gestreckt, so dass man Zeit genug hat, seine Gefühle zu sortieren. Das Erlebte zu verdauen. Und dann gibt es Tage, die sind wie ein ganzes gefühltes Leben. Von vorne bis hinten. Gestern war so ein Tag. Was haben wir gelacht. Unsinn gemacht und Spaß gehabt. Und abends einen guten Freund betrauert. Leben und Tod. Das unbändige Leben in seiner Gesamtheit. Zunächst ein perfekter, wunderbarer Start in den frühen Morgen, ein herrliches Erwachen. Dann ein erfüllter, erfolgreicher Arbeitstag. Intensive Gespräche. Momente der Entscheidung. Erleichterung. Sogar Leichtigkeit. Und abends ein großes Glas kühlen Weißweins des natürlich-gar-nichts-Vergessens, viel zu schnell getrunken, von dem mir heute Morgen noch schlecht ist. Mir, von der Wirtin, serviert im Pessimismus, in Wut und Hoffnungslosigkeit. Auch in Ignoranz vor der Wahrheit. Und in Ignoranz vor der immer präsenten Schönheit der Welt. Der Vollkommenheit in der Unvollkommenheit. Und in meiner tief empfundenen Trauer und meinem Mitgefühl für die, die noch viel mehr trauert, den Verlust von so Kostbarem betrauert, weigere ich mich standhaft, unsere Tage hier im Paradies, auf der Erde, zu reduzieren. Nichts ist nur schlecht! .... Ja, absolut, auch ich finde das Leben manchmal total daneben, und man kann mich sogar dabei ertappen, wie ich (zum Glück nur selten) mit dem Universum schimpfe. So ganz global. oder auch im Speziellen. Wie gestern Abend. Um dann zurück zu meinem Punkt des Inneren Friedens zu gelangen. Zu flüchten. Nach Hause zu kommen. In mich und meinen Entschluss. Dem Gefühl und auch der Logik, dass das Leben .... vielseitig ist. Nicht mehr und nicht weniger. Und zu meiner festen Überzeugung zurück zu gelangen, dass in der wahren Trauer die Fähigkeit des Genusses liegt! Tief verankert. Die Fähigkeit des Genusses, mit jemandem zusammen zu sein. Die Fähigkeit zu lieben. Die Fähigkeit zu erkennen, was unsere Reichtümer ausmacht. Die wahre Trauer, so fühle ich es, hat, wenn überhaupt, nur ganz kurz mit Wut oder Missmut zu tun. In der wahren Trauer, gefühlt mit jeder Faser unseres Herzens, in der Trauer, die uns den Verstand zu rauben scheint, dann und wann, steckt, unerschütterlich verwurzelt, der Mut zum Leben. Das Ja zum Leben. Die Lust am Leben. In guten wie in schlechten Tagen. In Freude und Zusammensein, in Geborgenheit und mit all den schönen Gefühlen, die wir so gerne mögen. Und in der Trauer steckt, nicht minder tief verankert, der Mut zum Leben mit seinen Abschieden. Steckt der Mut zum Leben mit all den Toden, die wir sterben, dem Loslassen und Akzeptieren lernen ..... Auf alle, die gegangen sind. Ihr seid in unseren Herzen ..... Auf alle, die hier sind. Mit denen wir jetzt zusammen sein dürfen. Für euch sind wir unendlich dankbar. ..... Auf alle, die hier sind: Um heute zu trauern. Und um morgen erneut das Leben zu feiern.