Samstag, 30. Oktober 2010

wie viel Mann braucht eine Frau?

Wie viel Mann braucht eine Frau? Na, ganz schön viel, behaupte ich, und daher bin ich auch hocherfreut über einen fachlich kompetenten und lupenrein recherchiert-fundierten Artikel, der mir jüngst über eine renommierte Frauen-Fach-Zeitschrift in die Hände gespielt wurde. Eine Frau ist statistisch betrachtet nämlich genau dann auf dem Zenit ihrer weiblichen wie menschlichen Lebensqualität, wenn sie in ihrem Leben sage und schreibe 19,3 Männer erleben darf. Mindestens. Und mit "erleben" meine ich wirklich "erleben". Also auch körperlich lieben. Das Foto von Brad Pitt (den ich übrigens nicht mag) in der Nachttischschublade wird definitiv nicht dazu gerechnet. Auch meine Freundin, von der ich bereits berichtete, muss ihren Traumkicker, sprich Fußballstar, aus der Hochrechnung verbannen. Es gilt nur, was die Damen in den Händen halten. Und schon sehe ich meine andere Freundin E. süffisant schmunzeln, die gemeinsam mit ihrer Freundin M. in ihren Glanzzeiten den Schnitt deutlich angehoben haben. Mal über den Daumen gepeilt, auf was komme ich denn so? Nun denn, da war vor gefühlten Einhundert Jahren, also im zarten Alter von 5, mein "Freund von Auswärts", meine ganz große Urlaubsliebe, und immerhin beinhalteten meine damaligen Ferien auf dem Bauernhof auch in der Tat Viertelstündchen im Heu, wenn die Ernte eingefahren wurde, und wir niesten gemeinsam, bis uns die Tränen kamen. So etwas verbindet! Und zum Abschied gab´s ein Küsschen. Ich finde, der Typ zählt auf jeden Fall! Nummer 2 in meiner Sammlung war ein junger Mann in meiner Schulzeit, und wir durften Händchen halten, während wir uns zum Einmarschieren in die 2. Klasse auf dem Schulhof aufstellten. Also eine total körperlich orientierte Beziehungskiste. Das waren noch Zeiten! An die Nummern 3, 4 und 5 kann ich mich nur schemenhaft erinnern, aber immerhin. Über die Herren 6, 7 und 8 möchte ich lieber schweigen, denn meine Pubertät ist mir sogar heute noch ein bisschen unheimlich. Während meines Studiums passierte dummerweise nicht sooo viel, denn in diesem Zeitraum war ich lange, lange in festen Händen, mit grobgeschätzter Nummer 9. Oder sagen wir mal mit Kulanz Nummer 11, irgendwen habe ich sicher vergessen. Als diese Beziehung schließlich in die Brüche ging, dachte ich zunächst und ernsthaft und ungefähr zwei volle Wochen daran, den Männern gänzlich abzuschwören. Die Nummern 12 und 13 haben mich zum Glück eines Besseren belehrt. Ach ja, und die Nummer 14 auch. Doch dann ging es erst richtig los! Im reifen Alter von 33 Jahren entdeckte ich die Männerwelt neu. Und bin stetig dabei! Ja, ich gestehe, ich habe was - zum Beispiel - mit einem echt tollen Typen, den ich immer mal wieder treffe und der mich beständig aufs Neue überrascht. Fasziniert. Ein DJ, also einer von denen, für die ich bekennenderweise eine absolute Schwäche habe. Diese Männer können zuhören! Sind kreativ. Und wie sie mit den Platten spielten ... heute geht ja leider, leider viel Handwerkskunst durch Computerarbeit verloren. Dann ist da noch mein Geschäftspartner! Wunderbar! Mit ihm zu argumentieren, neue Impulse zu setzen! Und ihm dabei ganz tief in die himmlisch braunen Augen zu schauen! Und mein WG-Partner, mit dem ich mir Haus, Hof und vier Tiere teile. Und der von ganz allein den Müll herausbringt. Und spült, seitdem meine geliebte Spülmaschine und treue Weggefährtin mich verließ. Dann ist da noch dieser bezaubernde Mann, der mir morgens den Kaffee ans Bett bringt. Den finde ich besonders toll. Nicht zu vergessen meinen Manager, der mir den Rücken für meine Arbeit frei hält. Mein Sekretär, der immer für mich ans Telefon geht, weil er weiß, wie ungern ich telefoniere. Mein Gärtner, der die Hecke nur für mich und tatsächlich für mich allein schneidet, damit mein Meerblick erhalten bleibt. Mein Computerspezialist, der den Internetshop für samaki aufgebaut hat und nun pflegt. Mein Fotograf. Mein Assistent, der mich in meinen Seminaren unterstützt. Und allen voran mein allerallerbester Freund. Der für mich da ist. Einfach so. Der mich sieht, wie ich tatsächlich bin, manchmal, bevor ich mich selbst erkenne. Jetzt habe ich gar nicht mehr mitgezählt, aber durchschnittlich müsste ich nicht nur gerade so hinkommen, um mein Glück auch statistisch belegen zu können. Ich sprenge gewissermaßen den Rahmen! Erfreulicherweise ist mein wunderbarer Ehemann äußerst tolerant, was die Herren von Nummer 15 ab und aufwärts angeht. Und damit bekommt er auf meiner Liste der Männer meines Lebens auch den unangefochtenen Ehrenplatz!

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